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Nummer Drei: Thriller (German Edition)

Nummer Drei: Thriller (German Edition)

Titel: Nummer Drei: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Lake
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Tauchgerät. »Dürfen wir auch schwimmen gehen?«
    Der Wächter grinste.
    »Alles klar, Felipe.«
    Ich war sprachlos.
    »Was, zu m …«, setzte ich an.
    »Kaffee«, erklärte Felipe. »Ich koche Kaffee für sie. Richtigen Kaffee. Und Nudeln.«
    »Ah.« Jetzt, da er es erwähnte, fragte ich mich, wann ich die Piraten zum letzten Mal mit ihren ekligen großen Töpfen gesehen hatte. Felipe kochte für sie, deshalb mochten sie ihn. Er kochte für sie und für uns.
    »Weiß Dad davon?«, fragte ich. »Und Damian? Oder Tony?«
    Felipe legte einen Finger an die Lippen.
    »Sie haben Macht und Geld«, erklärte er. »Ich habe Essen. Vielleicht erinnern sich die Piraten an mein Essen und wollen mich dann nicht töten.«
    Lächelnd blickte ich zum Meer hinaus.
    »Komm!«, sagte Felipe. »Komm schnorcheln!«
    Ich dachte daran, dass Dad und die Stiefmutter mich im Roten Meer zum Schnorcheln eingeladen hatten. Dort hatte ich abgelehnt und lieber Musik gehört. Wenn ich mich an meine Reaktion erinnerte, stellte ich mir beinahe ein ganz anderes Mädchen vor. Keine veränderte Version meiner selbst, sondern eine Person, die nur zufällig so aussah wie ich. Eine Doppelgängerin, genau.
    He!, dachte ich dann. Vielleicht müssen wir alle auf dieser Jacht sterben und kehren nie mehr nach Hause zurück. Eigentlich sollte es doch eine Urlaubsreise werden. Also gingen Felipe und ich zu der Kiste und nahmen drei Schnorchelgarnituren einschließlich der Schwimmflossen heraus. Der Pirat betrachtete sie erst verständnislos, begriff aber rasch, als wir ihm die Handhabung zeigten.
    Dann saßen wir auf der Kante der Tauchplattform und stürzten uns ins Wasser. Es war ein Segen, eine freundliche Umarmung. Wärmer als die Luft und seidenweich. Als ich untertauchte, kam mir ein seltsamer Gedanke, denn ich glaubte, das Wesen des Baptismus zu begreifen. Oh, das ist gut, dachte ich. Wenn ich sterbe, habe ich wenigstens noch dieses Erlebnis gehabt.
    Wir waren in der Nähe des Strands, daher befand sich direkt unter uns ein Korallenriff. Eine Weile schwammen wir. Es schien mir fast, als vergingen Stunden, während wir im Wasser schwebten, die Farben und Fische betrachteten, die uns umschwärmten. Einige knabberten sogar an meinen Fingern, wenn ich die Hand ausstreckte.
    Nach einer Weile tauschten die Wachen die Plätze und die Schnorchelausrüstung, aber ich achtete kaum darauf. Die Tatsache, dass sie Wächter waren und dass einer von ihnen jederzeit mit einer Waffe in der Hand auf Deck bleiben musste, interessierte mich nicht im Geringsten.
    Irgendwann spürte ich, dass etwas mein Bein berührte. Felipe zeigte mit dem Daumen nach oben, und ich tauchte auf. Dann deutete er zum Strand hinüber.
    »Dort drüben ist eine Schildkröte«, sagte er.
    Er tauchte sofort wieder unter, und ich folgte ihm. Vor mir zogen seine Schwimmflossen eine Bahn aus Luftblasen durch das Wasser, die im Licht schimmerten wie Sternbilder. Unter mir das Korallenriff, in dem kleine schwarze und weiße Fische hin und her schossen, dazwischen die gierig fressenden Papageifische, es war wirklich erstaunlich. Als wir aber das Ende des Riffs erreichten, wo der Meeresboden steil abfiel und wo das Wasser schlagartig dunkler und kälter wurde und gar nicht so weit entfernt völlig schwarz wirkte, dort hielt ich trotz Schnorchel unwillkürlich den Atem an.
    Vor uns im Wasser schwebte eine riesige Schildkröte. Sie bewegte sachte die Flossen und ließ sich eher treiben, als selbst die Richtung zu bestimmen. Den Kopf hielt sie höher als den Schwanz. Ich wusste nicht, ob sie fraß oder was sie sonst tat, aber sie war schön. Es war wie der Besuch eines Wesens, das nicht in unsere Welt gehörte. Eine Botschaft wie damals am mexikanischen Strand. Etwas Heiliges.
    Dann wedelte sie langsam mit einer der hinteren Flossen, wendete und schwamm anmutig in die Dunkelheit, wo sie schließlich verschwand.
    Felipe und ich tauchten auf.
    »Wow«, machte ich. Das klang selbst in meinen Ohren lächerlich, aber was sollte ich sonst sagen?
    »Ja«, stimmte Felipe zu. »Wow.«

28 Das war der gute Teil des zweiten Tags. Schlecht dagegen war die Tatsache, dass ich pausenlos an Farouz dachte. Ich hatte geglaubt, er könne mich verstehen und uns verbinde etwas wirklich Greifbares. Doch er hatte uns hintergangen und verraten, dass das ganze Geld Dad gehörte. Ich war wütend.
    Ja, ich war vor allem wütend, aber nicht verletzt.
    Das sollte sich bald ändern.
    In der Nacht lag ich mit geschlossenen Augen da und

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