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Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden

Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden

Titel: Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Seeber
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während ich Kaffee und Rührei machte. Wenn ich nicht bald etwas zu essen bekäme, würde mir erst recht schlecht werden. Also hackte ich wild auf ein paar Champignons ein, als hinge mein Leben davon ab, und bemühte mich nach Kräften, meinen kleinen Finger nicht als Beigabe zu verwursten. Ich setzte den Wasserkessel auf, da erst sah ich, dass das rote Licht an meinem Anrufbeantworter blinkte.
    Es fanden sich zwei Nachrichten darauf: Die eine war von Stefano Costana, der fragte, ob er einen »interessierten Käufer« mitbringen könne, der sich die Wohnung ansehen wollte. Die andere stammte von der Nachbarin, Mrs Forlani, die gegenüber wohnte. Sie sei besorgt, meinte sie, und nannte mich »mia bella Maggie«, meine schöne Maggie, wie immer. Sie wolle nicht aufdringlich erscheinen, sagte sie, aber ein Fremder habe den ganzen Abend vor meiner Wohnungstür herumgelungert. Als Matteo hinuntergegangen sei, um zu sehen, was er da treibe, sei er ziemlich schnell verschwunden. Doch gegen zehn Uhr abends, als sie zu Bett gegangen seien, hätten sie den Fremden wieder gesehen. Deshalb rufe sie mich nun an.
    Ich ließ die Pilze Pilze sein und setzte mich aufs Sofa. Verzweifelt vergrub ich den Kopf in den Händen. Ich zündete mir eine Zigarette an, sprang auf und tigerte in der Küche auf und ab. Mir ging vieles durch den Kopf, doch eines wusste ich mit absoluter Sicherheit: Das konnte so nicht weitergehen. Irgendetwas musste passieren, und wenn ich nicht aufpasste, würde ich noch durchdrehen.
    »Der Abschleppwagen ist da«, trompetete Seb, als er in die Küche trat. Digby folgte ihm auf dem Fuß. Beide trugen einen Hauch Winterkälte herein, die mich erschauern ließ.
    »Gut.« Ich sah aus dem Fenster und erblickte die Rücklichter eines Lasters. »Seb!« Ich drehte mich zu ihm um. »Ich werde die Polizei holen, in Ordnung? Es war vermutlich ganz richtig, dass du sie letztes Mal angerufen hast. Langsam macht mir das Ganze wirklich Angst.«
    »Das überrascht mich nicht.« Er küsste mich auf den Scheitel. »Tu, was du für richtig hältst, Kleines.«
    »Und dann werde ich London verlassen.«
    Er sah mich fragend an.
    »Ich fahre gleich nach der Arbeit nach Cornwall.« Angelegentlich betrachtete ich meine Füße. »Wie ich letzte Nacht schon sagte.« Schließlich hatte ich nichts zu verlieren, vor allem wenn mein Stalker mich erwischte. »Du könntest … Ich habe es ernst gemeint, als ich sagte, du könntest mitkommen.«
    Ich richtete meinen Blick auf Seb. Er sah unbehaglich drein.
    »Danke, Liebes. Das ist ein sehr nettes Angebot. Ich bin nur nicht ganz sicher …«
    Ich schnitt ihm das Wort ab und machte gleichzeitig meiner Zigarette den Garaus. »Ist schon in Ordnung, Seb. Du musst mir nichts erklären.«
    »Maggie, ehrlich. Ich würde liebend gern mitkommen. Doch mit den Proben und allem, ich weiß nicht, ob ich wegkomme. Die Show läuft schon nächste Woche.«
    »Wohin?«
    »Ich wollte sagen, sie fängt nächste Woche an.« Er zeigte sein charmantestes Lächeln. »Das sagt man bei uns so. Aber was gibt es eigentlich so Interessantes in Cornwall?«
    Ich zuckte achtlos mit den Schultern. »Ich habe dort ein kleines Haus«, antwortete ich. Jetzt hatte ich mich ablenken lassen. »Nun, eigentlich kein Haus. Ein Cottage.«
    »Ach ja? Wie außerordentlich schick. Ein Zweitwohnsitz.«
    Eine ärgerliche Röte überzog mein Gesicht. »Wohl kaum. Ich hab’s geerbt.« Das hörte sich auch nicht besser an. »Es gehörte meiner Großmutter. Es war ihr Zuhause. Und zwar ihr einziges.«
    »Und jetzt lebt sie nicht mehr dort?«
    »Nein. Sie ist ein wenig … sie ist an Demenz erkrankt und jetzt im Pflegeheim. Sie hat es mir überlassen. In ihrer Patientenverfügung.«
    »Hast du ein Glück!«
    »Ich weiß«, sagte ich steif. »Ich habe ja so ein Glück. Ich weiß das. Aber ich hätte lieber meine Oma wieder.« Ich drehte mich um und spülte meine Kaffeetasse aus. »Ich bin ihre … ihre einzige Verwandte. Meine Mutter ist nämlich …«
    Plötzlich schoss ein Zug vorbei wie ein Drache aus seiner Höhle. Ich wünschte mir, er würde mich mitnehmen.
    »Was ist mit deiner Mutter, Maggie?«, fragte Seb ruhig.
    »Vergiss es.«
    »Maggie!« Seb versuchte, mich zu sich herumzudrehen, aber ich schüttelte ihn ab. Die Eier in der Pfanne waren längst fest.
    »Maggie, Liebes …«
    »Da fällt mir was ein. Ich kann die verdammten Schlüssel für das Cottage nicht finden.« Zum fünften Mal diese Woche durchsuchte ich die Schale mit den

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