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Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden

Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden

Titel: Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Seeber
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Alex. Mein Leben veränderte sich.
    »Bel!«, rief Johnno laut.
    »Ist ja gut.« Sie wischte sich die Tränen vom Gesicht und ließ mich entschlossen los.
    »Pass auf die beiden auf, Johnno. Sie sind es wert«, sagte ich tonlos zu ihm.
    »Das werde ich.« Er drückte mich ebenfalls an sich. »Und du passt auf dich auf, Maggie.«
    Hannah lief auf mich zu und umklammerte meine Beine. Ich streichelte wortlos ihr Haar, bis Johnno sie nahm und wegtrug.
    »Ernsthaft, Maggie.« Bel nahm meine Hand und sah mir in die Augen. »Nimm’s nicht so schwer. Erinnere dich daran, wie es im Sommer war, und bleib stark. Vergiss nicht, dass du stark bist.«
    Dann ergriff Johnno Bels freie Hand und zog sie langsam mit sich. Schritt für Schritt entfernten sie sich. Ich hielt meine Arme um meinen Körper geschlungen, als müsse ich mich jetzt selbst umarmen. Denn mir war kalt. Dann hob ich erst einen, dann beide Arme und winkte ihnen zu, während sie langsam davongingen. Sie winkten ebenfalls. Ich sah, dass Bel weinte. Und schließlich waren sie weg. Die kleine Familie war in der Menge verschwunden, ich konnte sie nicht mehr sehen. Meine Familie war verschwunden.
    Wie betäubt ging ich zu meinem Wagen zurück. Ich stieg ein und starrte ausdruckslos durch die Windschutzscheibe. Digby leckte eifrig meine Hand, aber ich spürte nichts. Ich sah die Menschen auf dem Parkplatz kommen und gehen. Sie winkten sich zum Abschied, begrüßten einander, luden Gepäck aus, eilten in die Schalterhalle. Alle wollten um die Welt, zu den Menschen, die sie liebten. Ich konnte Abschiede nicht leiden. Jetzt fiel mir wieder ein, was ich Seb heute Morgen erzählt hatte. Meine geliebte Mutter. Ich vergrub mein Gesicht in Digbys Fell.
    Abschiede vergifteten die Seele.
     

Kapitel 24
    Ich war in Gedanken versunken, als jemand auf das Dach meines Wagens klopfte. Ich wartete auf Seb und hörte Nachrichten, in denen es darum ging, dass die BBC angeblich ein bestimmtes Programm getürkt hätte.
    »Zum Teufel!« Ich fuhr hoch und versperrte sofort alle Türen. Es klopfte wieder. Ich beugte mich vor und sah Sebs grinsendes Gesicht durchs Seitenfenster.
    »Das ist aber gar nicht komisch!« Ärgerlich öffnete ich die Tür. »Ich bin fast zu Tode erschrocken.«
    »Entschuldige.« Er warf seine Tasche auf den Rücksitz und setzte sich neben mich. Er sah zerzaust aus, und es tat ihm offensichtlich kein bisschen leid. »Ich dachte, ich überrasche dich.«
    »Gib’s schon zu, du wolltest mir Angst einjagen.« Ich ließ den Motor an. »Du siehst ein wenig erhitzt aus, würde ich sagen, leicht gestresst vielleicht?«
    Er zog den grauen Kaschmirpulli über den Kopf. »Ja, es war ziemlich knapp. In Paddington hieß es mit einem Mal, die ganze Linie würde heute nicht mehr verkehren. Ich habe gerade noch den letzten Zug erwischt. Du hättest die Leute sehen sollen. Wie beim Schlussverkauf.
    Wie lief denn der große Abschied?«, fragte er und gähnte vernehmlich, während wir auf die Autobahnauffahrt zusteuerten. »Entschuldige bitte, ich bin vollkommen am Ende.«
    »Frag besser nicht«, antwortete ich, während wir uns in die Reihen der Laster eingliederten. Auf der Autobahn war es ruhiger geworden. Das Gewühl des Freitagabend-Exodus aufs Land hatte jedenfalls nachgelassen.
    »Gleich so toll also? Es tut mir leid, Liebes.« Er bot mir einen Kaugummi an und dehnte dabei ein wenig die Schultern. »Meine Güte, bin ich steif. Ich kann es gar nicht erwarten, aus London rauszukommen. Ein ganzes Wochenende voller frischer Meeresluft und süßem Nichtstun.« Er sah mich schelmisch an. »Zumindest fast nichts.«
    Ich suchte nach einer passenden Antwort, als mein Handy anfing zu klingeln. Seb nahm es aus dem Handschuhfach. »Jemand, der ›Fox‹ heißt«, sagte er, während er das Display studierte. »Soll ich rangehen?«
    »Ja, bitte. Sag doch, ich würde zurückrufen.«
    An einer Tankstelle im tiefsten Wiltshire holte Seb uns Kaffee, während ich Val anrief, ob sie auch den Reserveschlüssel unter den Geranientopf gelegt hatte, da ich meinen Schlüssel nicht finden konnte. Die fröhliche Val war in Cornwall meine nächste Nachbarin - vom Pub mal abgesehen -, obwohl sie eine Meile von meinem Cottage entfernt lebte. Sie passte auf Pendarlin auf, wenn ich nicht da war, und machte gelegentlich sauber. Als ich mit ihr gesprochen hatte, zündete ich mir eine Zigarette an und rief Inspektor Fox zurück. Ich setzte ihn über die anonymen Handy-Nachrichten in Kenntnis. Er notierte sich die

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