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Nur 15 Sekunden

Nur 15 Sekunden

Titel: Nur 15 Sekunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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und ihrer gemeinsamen Geschichte. Und Rich stimmte mir zu, dass dieser Detective wohl über die nötige Erfahrung verfügte, um seinen Ratschlägen vertrauen zu können.
    Dann fragte er: «Und du willst heute tatsächlich ins Büro?»
    «Ja.»
    «Ich wollte, ich könnte dich hinbringen und mich überzeugen, dass es dir gutgeht. Vielleicht kann ich dich wenigstens am Abend abholen.»
    «Das ist süß von dir, Rich. Danke. Aber es ist wirklich nicht nötig.»
    Sein Blick wanderte zur Uhr. Er setzte sich auf den Bettrand und drehte sich noch einmal um, um mich zu küssen. «Eigentlich will ich dich jetzt lieber nicht allein lassen.»
    «Mir passiert schon nichts. Es ist heller Tag, überall wimmelt es von Leuten. Was soll mir denn da zustoßen?»

KAPITEL 8
    Ich hatte die Redaktion kaum betreten, als Courtney aufsprang und mich auf halbem Weg zu meinem Schreibtisch abfing.
    «Sagt dir der Name Abe Starkman etwas?»
    «Ja. Wieso?»
    «Er war Projektmanager beim Atlantic-Yards-Projekt.»
    War? War er etwa als undichte Stelle aufgeflogen? Hatte man ihm gekündigt?
    «Was ist mit ihm, Courtney?»
    «Er wurde getötet. Heute früh gegen sechs, als er mit dem Fahrrad über die Brooklyn Bridge fuhr. Offenbar wollte er zur Arbeit.»
    «Getötet? Was soll das heißen?» Doch eigentlich ahnte ich innerhalb von Sekunden, was passiert sein musste: Er war ermordet worden, weil er mit mir geredet hatte. Von Joe. Oder von sonst jemandem.
    «Es wurde drei- oder viermal auf ihn geschossen, Genaueres weiß man noch nicht, er wird noch obduziert. Stan ist an der Sache dran. Sie haben ihn einfach in voller Fahrt abgeknallt.»
    «Wer?»
    «Sie halt. Oder er. Auch das weiß bisher kein Mensch. Aber das Irrste kommt noch, Darcy.» Wir waren inzwischenan ihrem Schreibtisch angelangt und standen nebeneinander vor dem Bildschirm. «Schau dir das mal an.»
    Sie öffnete ein YouTube-Fenster, das ein dunkles, körniges Bild zeigte, und klickte auf die «Play»-Taste. Das Video war von schlechter Qualität, als hätte es jemand mit dem Handy aufgenommen. Man sah einen Mann und eine Frau, die miteinander redeten, wobei man nicht hören konnte, was sie sagten. Als meine Augen sich etwas an das Bild gewöhnt hatten, erkannte ich, dass sie irgendwo draußen standen. In New York. An einer Straße. Ich konnte einen gelben Fahrradhelm ausmachen. Dann wurde mir klar, dass es Abe Starkman war, der sich mit einer kaum erkennbaren Frau unterhielt. Diese Frau war ich. Und plötzlich wusste ich genau, welche Szene das wacklige Bild der Kamera zeigte: letzte Woche Dienstag, sechs Uhr morgens. Genau den Moment, als ich Block und Stift in der Hand hielt, um mir die Buchungsnummer der Knochen zu notieren. Wir standen vor dem Baugebiet, direkt am Eingang des blau markierten Grundstücks. Damit hatte die Knochen-Story begonnen. Und irgendwer hatte diesen Moment auf Video festgehalten.
    Die Überschrift lautete:
Abe Starkman, Projektmanager bei der Baubehörde, spricht vor dem Mafiagrab mit einer Frau
.
    «Großer Gott», stöhnte ich.
    «Es wird nur sein Name genannt, nicht deiner.»
    «Aber es liegt doch auf der Hand, dass ich es bin. Mein Name steht unter sämtlichen Artikeln.»
    «Dann könnte auch ich es sein.»
    «Du bist größer als ich und hast viel helleres Haar. Wir sehen uns kein bisschen ähnlich.»
    Courtney widersprach nicht. Wozu auch?
    «Warum macht er so was? Im Ernst: warum?» Wir wussten beide, wen ich meinte. Joe. Dann beantwortete ich mirdie Frage selbst: «Er will mir so viel Schaden zufügen wie irgend möglich.»
    «Er liebt dich schließlich.» Courtney verdrehte die Augen.
    «Tolle Liebe.»
    «Aber glaubst du im Ernst, dass dieser kleine Jammerlappen jemanden umbringen könnte? Ich muss sagen, das kann ich mir nur sehr schwer vorstellen.»
    «Du hast auch vorgestern sein Gesicht nicht gesehen.»
    «Stimmt. Trotzdem kann ich’s mir nicht vorstellen.» Courtney lehnte sich in ihrem Schreibtischstuhl zurück und sah mich an. «Mir scheint es sehr viel plausibler, dass es die Mafia war. Für die steht bei dem aktuellen Prozess ziemlich viel auf dem Spiel. Das Video entlarvt Starkman als undichte Stelle bei der Baubehörde, die die illegalen Absprachen mit der Stadtverwaltung gefährden könnte. Also musste Starkman sterben.»
    «Du glaubst also, die Mafia hat das Video aufgenommen?» Das ergab doch keinen Sinn.
    «Nein. Ich glaube, Joe hat das Video gemacht und es online gestellt, um sich wegen der Sache vorgestern an dir zu rächen. Daraufhin

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