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Nur bei dir bin ich zu Hause

Nur bei dir bin ich zu Hause

Titel: Nur bei dir bin ich zu Hause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child
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schaden.“
    Sie wusste genau, worauf er mit seiner Bemerkung anspielte. Er glaubte, dass sie es lediglich auf das Geld und den Namen Cabot abgesehen hatte. Er wollte nicht einsehen, dass Simon für sie wertvoller war als ein paar Dollars.
    Langsam machte sie der ständige Versuch, ihm zu erklären, worum es ihr ging, müde. Sie fand es anstrengend, seine beleidigenden Andeutungen und seinen Blick, der erst voller Begehren, dann aber wieder voller Misstrauen war, auszuhalten. Er war einfach zu starrköpfig, und es machte keinen Sinn, weiter auf ihn einzureden. Außerdem würde diese ganze Farce sowieso in ein paar Wochen vorüber sein. Warum sollte sie mit dem Kopf gegen die Wand rennen, wenn das Einzige, was am Ende davon übrig blieb, Kopfschmerzen sein würden?
    Als sie sah, wie herausfordernd er dort stand und auf ihre Reaktion wartete, entschied sie sich, in die Offensive zu gehen.
    „Sie werden Simon also beschützen? Sie meinen, so, wie Sie es immer schon getan haben?“ Margie sprach sehr ruhig, war sich aber der Bedeutung ihrer Worte durchaus bewusst. „Sie haben Simon allein gelassen, Hunter. Sie sind losgestiefelt, um die Welt zu retten, und haben einen alten Mann mutterseelenallein zurückgelassen.“
    Seine klaren blauen Augen funkelten. „Woraufhin Sie gleich die Gelegenheit genutzt haben, um sich hier breitzumachen.“
    Der Zorn, der sie erfasste, war gewaltig. Sie trat einen Schritt auf ihn zu, hob eine Hand und bohrte ihm den Zeigefinger in die Brust.
    „Ich war seine Angestellte .“
    Er sah auf ihren Finger, schnappte sich ihre Hand und schob sie zur Seite. „Also haben Sie es für Geld getan und tun es noch, oder etwa nicht?“
    Margie befreite ihre Hand aus seinem Griff und sah ihn traurig an. Ihre Wut war genauso schnell wieder verraucht, wie sie aufgeflammt war. Worum ging es hier eigentlich? Sie trat einen Schritt zurück, da sie dringend etwas Abstand brauchte, um die emotionale Kluft zwischen ihnen zu ertragen.
    „Für Sie wäre es leichter, wenn es so wäre, oder?“, sagte sie leise und zwang sich, in seine Augen zu sehen. „Denn je mehr Sie mit ansehen, wie sehr ich Ihren Großvater mag, desto schwerer wird es für Sie werden, ihn wieder allein zu lassen. Habe ich recht?“
    „Sie wissen doch gar nicht, was Sie da reden“, murmelte er.
    „Oh doch, ich denke, das weiß ich. Sie sind ein Feigling, Hunter.“
    „ Wie bitte ?“
    Sie winkte ab. „Hören Sie schon auf, in diesem albernen militärischen Befehlston mit mir zu reden. Ich habe keine Angst vor Ihnen.“
    „Keiner hat das Recht, mich einen Feigling zu nennen.“
    „Ach ja? Wie würden Sie denn jemanden nennen, der aus Angst vor der Nähe seiner Familie einfach wegrennt?“
    Er war sprachlos. Als die Stille zwischen ihnen kaum noch zu ertragen war, drehte Margie sich wortlos um und ließ ihn einfach so stehen.
    Gedankenverloren blickte Hunter ihr nach. Sogar noch, als sie schon längst im Haus verschwunden war.

6. KAPITEL
    Der Abend war ein voller Erfolg, was auch nicht anders zu erwarten gewesen war.
    Margie hatte ganze Arbeit geleistet, dachte Hunter. Mit weniger hätte „seine Frau“ sich wahrscheinlich auch nicht zufriedengegeben.
    Seinem Großvater zuliebe hatte er seine weiße Festtagsuniform angezogen. So fand er sich inmitten jeder Menge Männer wieder, die schwarze Anzüge und Krawatten trugen. Das war mehr, als er ertragen konnte. Entschlossen suchte er sich eine abgeschiedene Ecke und lehnte sich mit einer Schulter gegen die Wand. Er wünschte sich, unsichtbar zu sein, während er das Treiben im Gemeindesaal beobachtete.
    Hunter hatte das Gefühl, dass die ganze Stadt anwesend war.
    Der Raum, in dem viele kleine Tische standen, war festlich geschmückt. An der Längsseite war ein Buffet aufgebaut, das mit Calvins Blumenarrangements geschmückt war. Das Essen hatte ein Restaurant in der Stadt angeliefert, und der intensive Duft mexikanischer Gewürze erfüllte den Raum. Die Decke war übersät mit Ballons, die mit Helium gefüllt waren und an denen lange bunte Bänder baumelten.
    Von irgendwoher drang Musik aus einem Lautsprecher, zu der sich einige Paare auf der Tanzfläche bewegten. Die meisten Gäste schlenderten fröhlich durch den Saal oder begrüßten sich aufgeregt, als hätten sie sich Jahre nicht mehr gesehen.
    Nicht zu vergessen „seine Frau“, dachte Hunter. Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete er die kleine Rothaarige, die seit Tagen nichts anderes tat, als ihm das Leben zur Hölle zu

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