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Nur bei dir bin ich zu Hause

Nur bei dir bin ich zu Hause

Titel: Nur bei dir bin ich zu Hause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child
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packte er sie, riss sie an sich und gab ihr einen langen, leidenschaftlichen Kuss. Margie kam kaum dazu, Atem zu holen.
    Sein Kuss war aggressiv, zügellos, ja fast brutal. Es schien, als würde er sie verschlingen und ihr einen Blick in die Abgründe seiner Seele gewähren wollen. Doch Margie erlag seinem Kuss und erwiderte ihn mit der gleichen Hemmungslosigkeit. Von einer Sekunde auf die andere wurde aus seiner aggressiven Zügellosigkeit fordernde, leidenschaftliche Begierde. Margie seufzte leise und spürte, wie er sich noch enger an sie presste. Als würde er um jeden Preis verhindern wollen, dass sie ihm entkam.
    Sie hatte zwar keinen blassen Schimmer, wie es dazu gekommen war, aber das war ihr auch gleichgültig. Seit er sie vor Tagen schon einmal geküsst hatte, sehnte sie sich nach mehr. Dieser Kuss hier wurde ihrer Sehnsucht mehr als gerecht. Sie hatte das Gefühl, dass statt Blut Champagner durch ihre Venen pulsierte und jede Faser ihres Körpers zum Prickeln brachte. Während Hunter mit der Zunge in ihren Mund vordrang, um ihn weiter zu erforschen, war sie nicht mehr weit davon entfernt, den Verstand zu verlieren. Es war ein unglaubliches Gefühl.
    Sie gab sich ihm hin und versuchte, die lästigen Gedanken zu ignorieren, die ihr dabei trotzdem durch den Kopf geisterten. Was tut er da? Will er den Leuten hier Theater vorspielen? Und wenn ja, warum ausgerechnet jetzt, heute Abend? Es ist ihm immer gleichgültig gewesen, ob die Leute ihn für verheiratet halten oder nicht, woher der plötzliche Meinungswechsel?
    Und wieso sollte mich das kümmern? überlegte sie. Musste sie denn wirklich alles hinterfragen? Konnte sie nicht wenigstens einmal nur diesen einen Moment genießen? Seine Umarmung und das Gefühl, tatsächlich ein Paar zu sein? Konnte sie nicht einmal ihren Verstand ausschalten und ihrem Körper den Vortritt lassen?
    Oh ja, das konnte sie.
    Überwältigt schlang sie ihm die Arme um den Nacken. Und während sie sich in der Hitze der Leidenschaft verlor, nahm sie wie aus weiter Ferne den Applaus der Menschen um sie herum wahr.
    Margie konnte nicht schlafen.
    Wie auch, wenn zwei sexuell erregte Körper nebeneinanderlagen? Nein, einer. Wie es schien, hatte der Kuss bei „ihrem Ehemann“ keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Seine tiefen, gleichmäßigen Atemzüge gaben Margie die Gewissheit, dass wenigstens einer von ihnen Schlaf in dieser Nacht finden würde.
    Trottel!
    Ein Kissen am Rücken, versuchte Margie nicht daran zu denken, dass Hunter sie seit Stunden links liegen gelassen hatte – genau genommen, seit sie sich geküsst hatten. Als ob sie daran schuld war, dass er ihr einen Kuss gegeben hatte.
    Sie wühlte sich ihr Kissen zurecht und versuchte eine bequeme Position zum Einschlafen zu finden.
    Mondschein fiel durch die Fenster in das Schlafzimmer. Während das schwache Licht auf das Bett schien, starrte sie an die Decke und wusste, dass sie nie einschlafen würde, wenn sie nicht endlich die Augen zumachte. Aber sobald sie die Augen schloss, meinte sie, wieder Hunters Mund auf den Lippen zu spüren. Dann also keinen Schlaf!
    Sie wickelte sich in das Laken, verschränkte ihre Arme über der Decke und versuchte im Geist das kleine Einmaleins durchzugehen. Vielleicht gelang es ihr ja, sich in den Schlaf zu rechnen.
    In genau diesem Moment bemerkte Margie, dass der Rhythmus von Hunters Atem sich veränderte. Er atmete schneller. So als würde er im Traum rennen. Sie stützte sich mit einem Ellbogen auf und blickte neugierig über den Wall aus Kissen.
    Er riss ein Verbandspäckchen aus seinem Marschgepäck und presste die Binde gegen seine Seite, um die Blutung zu stoppen. Glück gehabt, der Schuss war danebengegangen.
    Dabei war es nur ein Aufklärungseinsatz. Doch dummerwei se wurde er von seinem Team getrennt, kurz nachdem sie das Zielgebiet erreicht hatten. In einem kurzen Moment, in dem sie die Deckung aufgaben, wurde er umstellt. Er musste fliehen und sich verstecken.
    Ein Navy Seal ließ nie einen Kameraden zurück. Sein Team würde auf ihn warten. Niemals würden sie das Land ohne ihn verlassen. Aber er musste sie wiederfinden.
    Mit dem Schmerz, der sein einziger Begleiter war, schlepp te Hunter sich durch eine karge Wüstenlandschaft. Dort war nur der Feind. Irgendwann war er gezwungen, die Kugel, die in seiner Seite steckte, mit seinen bloßen Fingern zu entfernen.
    Die Tage schleppten sich dahin, die Anspannung und das Fie ber stiegen ständig. Überall lauerten Gefahren, die den

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