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Nur dein Leben

Nur dein Leben

Titel: Nur dein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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gefragt.
    Diese Informationen würden eine Identifizierung erleichtern, falls ihre Leichen gefunden würden. Entweder durch Male an ihren Körpern – oder durch den Mageninhalt bei der Autopsie.
    Plötzlich ging die Tür auf und Detective Inspector Pelham trat ein, immer noch im Regenmantel. »Entschuldigen Sie die Unterbrechung«, sagte er und blickte Naomi an. »Aber ich wollte Sie wissen lassen, dass es Neuigkeiten gibt.«

102
    VOR DEN VERNEHMUNGEN hatte man John und Naomi eine Vertrauensbeamtin für Familien namens Renate Harrison vorgestellt. Sie war Anfang vierzig, trug die braunen Haare in einem kurzen, stylischen Bob und war gekleidet wie eine Geschäftsfrau, in einem graukarierten Kostüm zur cremefarbenen Bluse mit Spitzenkragen. Sie hatte eine liebenswürdige Art.
    Sie führte John und Naomi den Flur entlang zum Büro des Detective Inspectors und bat sie, an einem kleinen runden Konferenztisch Platz zu nehmen.
    Pelham folgte kurz darauf, schloss die Tür und hängte seinen Regenmantel an einen Haken. Er sah inzwischen nicht mehr so gelackt aus wie noch vor drei Stunden, als Naomi ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Sein Hemd war knittrig, der Krawattenknoten verrutscht, und ein Schweißfilm bedeckte sein Gesicht.
    »So«, sagte er, als er sich setzte. Sein Blick huschte mehrmals von Naomi zu John und wieder zurück. »Lange Rede, kurzer Sinn: Wir haben auf dem Dorfparkplatz von Caibourne ein Fahrzeug gefunden, das vermutlich zu dem Mann vor Ihrer Tür gehört. Es hat über Nacht dort gestanden und wurde vor drei Tagen bei einer Leihwagenfirma in Brighton gemietet – von einem Mann, auf den die Beschreibung passt, mit einem amerikanischen Führerschein und einer Kreditkarte, die wir in der Brieftasche des Verletzten gefunden haben. Ausgestellt auf den Namen
Bruce Preston
. Sagt Ihnen das irgendetwas?«
    Naomi und John schüttelten die Köpfe. »Noch nie von ihm gehört«, sagte John.
    Mit einem Blick auf die Uhr bemerkte Pelham: »In Amerika ist es immer noch Nacht – wir können seinen richtigen Namen nicht ermitteln, bevor die Leute dort anfangen zu arbeiten. Im Kofferraum des Wagens haben wir einen Laptop gefunden und in seiner Jackentasche ein Mobiltelefon. Beides wird analysiert. Hoffentlich bringt uns das weiter.«
    Dann stand er auf, ging an seinen Schreibtisch und kehrte mit einem braunen Umschlag wieder, aus dem er ein Foto holte.
    »Dies ist eine Vergrößerung des Fotos, das wir in Bruce Prestons Brieftasche gefunden haben. Hat einer von Ihnen diese Frau schon einmal gesehen?«
    John und Naomi starrten das hübsche Mädchen mit dem südländischen Aussehen und den langen schwarzen Haaren an, das in einem schlichten Sommerkleid auf der Veranda eines Hauses posierte.
    »Nein«, sagte John.
    »Noch nie«, bestätigte Naomi. »Ganz bestimmt nicht.«
    »Sagt Ihnen der Name
Lara
etwas?«
    Beide schüttelten den Kopf.
    »Außer, dass der Mann
Lara
zu flüstern schien, als wir ihn gefunden haben«, fügte Naomi hinzu.
    »Sonst nichts?«
    »Nein.«
    »Mehr hat er auch im Notarztwagen nicht gesagt, bevor er das Bewusstsein verloren hat.« Pelham starrte sie einige Augenblicke lang an, dann fuhr er fort: »Diese Sekte, die Sie erwähnten – die Apostel des Dritten Jahrtausends. Auch dieser Spur können wir erst nachgehen, wenn in den USA die Bürozeit beginnt.«
    »Wird der Mann überleben?«, fragte Naomi.
    »Im Moment wird er von zwei erfahrenen Neurochirurgen hier in Sussex operiert, aber er ist in einem schlechten Zustand.« Wieder zuckte er mit den Achseln. »Ich weiß es nicht.«
    Eine kurze Pause trat ein. Pelham sah Naomi und John abwechselnd ins Gesicht, bevor er fortfuhr. »Ich habe aber noch weitere Informationen für Sie, allerdings sind diese streng vertraulich. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie Journalisten gegenüber Stillschweigen bewahrten. Es darf nichts an die Medien durchsickern. Kann ich mich darauf verlassen?«
    »Natürlich«, versicherte John.
    »Die Journalisten werden Sie in Scharen bedrängen. Aber Sie sagen nichts, kein Wort, nada, bis ich es gestatte. Alles klar?«
    John sah Naomi an und wartete auf ihre Zustimmung. »Ja.«
    »Wären Sie bereit, im Fernsehen um die Rückgabe Ihrer Kinder zu bitten?«
    »Wir würden alles tun«, antwortete Naomi.
    »Gut. Wir arrangieren eine Live-Ausstrahlung auf BBC , Sky und einigen anderen Sendern. Also, gestern Nacht hat eine Bewohnerin von Caibourne, die mit ihrem Hund spazieren ging, einen Mitsubishi-Sportwagen gesehen, der

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