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Nur Der Mann Im Mond Schaut Zu:

Titel: Nur Der Mann Im Mond Schaut Zu: Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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sich in einer Kinderklinik an der Barnängsgatan und hoffte, dass sie dort eine Kinderkrankenschwester finden würde, die das Kind oder die tote Mutter identifizieren konnte. Es war die erste Kinderklinik, die sie besuchte. Alle Kinder gingen zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen zu einer Kinderkrankenschwester, und je jünger das Kind war, desto häufiger wurde es gewogen und gemessen. Die Frau sah schwedisch aus und das Kind ebenso. Irgendwo im Land sollte es also mit größter Wahrscheinlichkeit eine Kinderkrankenschwester geben, die beide Personen wiedererkennen würde, hoffentlich in Stockholm und am besten noch in Södermalm.
    Das Wartezimmer war bereits voll besetzt. Zumeist waren es Mütter mit ganz kleinen Kindern, aber einige waren bereits so groß, dass sie krabbeln oder laufen konnten. Ein Vater saß an einem kleinen Tisch und ließ sich von seiner Tochter Spielessen auf Plastikgeschirr servieren.
    »Mama«, rief ein etwa vierjähriger Junge, der auf einem roten Plastikauto saß, »kannst du mich anschieben?«
    Die Mama war eine Frau um die dreißig, die ein Elternmagazin zu lesen versuchte, während sie gleichzeitig einen Säugling stillte.
    »Im Augenblick geht das nicht, Hugo«, antwortete sie gedämpft, um das Kind, das sie im Arm hielt, nicht zu stören. »Dein kleiner Bruder muss gefüttert werden.«
    In diesem Augenblick wurde Petra zum ersten Mal von dem Gedanken erfasst, dass die Frau mehrere Kinder gehabt haben könnte, dass es Geschwister geben könnte, die ihre Mutter ebenfalls verloren hatten. Aber die sind dann natürlich in guten Händen, sagte sie sich. Vielleicht sind sie verreist, zu ihrer Großmutter oder mit ihrem Vater. Vielleicht waren die Eltern geschieden. Sie mussten herausfinden, wer diese Frau war. Sie konnten nicht einfach ein Bild von ihr veröffentlichen, wenn das einzige Bild, das sie hatten, einen ganz offensichtlich toten Menschen darstellte, der darüber hinaus schwere Schädelverletzungen aufwies.
    Eine Schwester kam ins Wartezimmer und schaute sich um, als ob sie nach jemand Bestimmtem suchte. Ein Zeichen dafür, dachte Petra, dass sie ihre Patienten wiedererkennt. Sie ging zu der Schwester und sprach sie mit gesenkter Stimme an, wobei sie ihren Rücken den übrigen Wartenden zuwandte, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen.
    »Ich müsste mit Ihnen sprechen. Ich bin von der Polizei und heiße Petra Westman.«
    Die etwa fünfzigjährige Frau schaute sie verwundert an.
    »Ja, natürlich, ich wollte nur gerade jemanden hereinrufen, aber das kann solange warten. Wir gehen in mein Büro.«
    Sie ließ ihren Blick über die Wartenden schweifen und entdeckte denjenigen, den sie gesucht hatte.
    »Da ist Otto ja!«, sagte sie zu der stillenden Mutter. »Ihr seid gleich dran, ich muss erst noch kurz das hier erledigen.«
    Sie führte Petra in ein Zimmer, schloss die Tür hinter ihnen und streckte ihr die Hand entgegen.
    »Also, ich heiße Margareta Flink. Worum geht es?«
    Petra versuchte auf sachliche und knappe Art ihr Anliegen zu erklären. Die Schwester schaute sie verwundert an.
    »Ich werde dir ein paar Bilder zeigen. Eines davon ist ziemlich brutal. Es tut mir leid, aber ich muss diese Fragen stellen.«
    Petra zeigte die Fotografien.
    »Ich möchte gerne wissen, ob du jemanden darauf wiedererkennst. Die Frau ist etwa fünfunddreißig Jahre alt.«
    Die Schwester zuckte beim Anblick der toten Frau instinktiv zurück, studierte die Bilder aber sorgfältig, bevor sie antwortete.
    »Leider sind sie mir überhaupt nicht bekannt. Es ist keine von meinen Müttern, da bin ich mir sicher.«
    »Ich muss sämtlichen deiner Kolleginnen dieselbe Frage stellen«, fuhr Petra fort. »Im Augenblick sehe ich darin unsere beste Chance. Außerdem hätte ich gerne, dass du mir eine Liste über alle Kinderkliniken in dieser Gegend zusammenstellst.«
    »Das sind nur ein paar, aber ich werde sie dir aufschreiben«, antwortete die Schwester hilfsbereit.
    »Gehört man zu einer bestimmten Kinderklinik«, wollte Petra wissen, »oder kann man sich irgendeine aussuchen?«
    »Man ist automatisch der Kinderklinik des Gebietes zugeteilt, in dem man gemeldet ist. Aber man kann natürlich hier wohnen und ganz woanders gemeldet sein … In Stockholm gibt es auch noch einige private Alternativen. Die zu besuchen steht natürlich allen frei.«
    »Könntest du sie auch mit auf die Liste schreiben?«, bat Petra.
    Bald hielt sie eine nicht allzu lange Liste in der Hand, aber als sie erfuhr, wie viele

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