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Nur Der Tod Bringt Vergebung

Nur Der Tod Bringt Vergebung

Titel: Nur Der Tod Bringt Vergebung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Eadulf mit besorgter Miene: «Wahnsinnig! Der Mann ist völlig wahnsinnig.»
    «Wenn wir nicht vergessen, daß wir alle wahnsinnig geboren werden», erwiderte Fidelma nachsichtig, «erschließen sich uns viele Geheimnisse dieser Welt.»
    «Aber ein Wirrkopf wie dieser Agatho hätte die Äbtissin sehr wohl töten können, wenn sie sich weigerte, an seine Botschaft zu glauben.»
    «Vielleicht. Aber irgendwie überzeugt mich das nicht. Eine Schlußfolgerung können wir allerdings auf jeden Fall ziehen.»
    Eadulf blickte sie erwartungsvoll an.
    «Schwester Athelswith hat einige, aber nicht alle Menschen gesehen, die Étain an ihrem Todestag in ihrem cubiculum aufgesucht haben. Und ich bezweifele, daß sie Étains Mörder bemerkt hat.»
    Es klopfte, die Tür öffnete sich, und Schwester Athelswith steckte den Kopf herein.
    «König Oswiu möchte Euch umgehend sprechen und erwartet Euch in Mutter Hildas Gemach», flüsterte sie aufgeregt.
    Kurz darauf standen Schwester Fidelma und Bruder Eadulf schweigend vor dem König. Oswiu war allein im Raum und schaute vom Fenster hinunter auf den Hafen von Witebia. Seine Stirn war von tiefen Sorgenfalten zerfurcht.
    «Ich habe Euch rufen lassen, um zu erfahren, ob Ihr mir schon irgendein Ergebnis mitteilen könnt? Seid Ihr der Entdeckung des Täters nähergekommen?»
    Seine Stimme verriet, daß er unter großem Druck stand.
    «Leider haben wir noch nichts Greifbares zu berichten, Oswiu von Northumbrien», entgegnete Fidelma.
    Der König biß sich auf die Lippe und machte ein besorgtes Gesicht. «Habt Ihr mir denn gar nichts zu sagen?» fragte er fast flehentlich.
    «Nichts, womit Ihr etwas anfangen könntet», antwortete Fidelma ruhig. «Wir müssen vorsichtig zu Werke gehen. Oder gibt es einen besonderen Grund, weshalb Euch plötzlich die Zeit so drängt?»
    Der König zuckte schicksalsergeben die Achseln.
    «Ihr seid wie immer sehr schnell von Begriff, Fidelma. Ja. Die Spannungen werden stärker.» Oswiu seufzte. «Bruderkrieg liegt in der Luft. Mein Sohn Alhfrith verschwört sich gegen mich. Es heißt, daß er bereits Krieger um sich schart, um die irischen Geistlichen mit Gewalt zu vertreiben, während meine Tochter Aelflaed angeblich die Anhänger Columbans versammelt, weil sie die Klöster gegen Alhfrith schützen will. Ein einziger Funke genügt, und das gesamte Königreich steht in Flammen. Beide Seiten geben einander die Schuld am Tod Étains. Was soll ich den Leuten sagen?»
    Der König klang so verzweifelt, daß Fidelma fast Mitleid mit ihm hatte.
    «Aber wir wissen einfach nicht mehr, Hoheit», beharrte Eadulf.
    «Ihr habt doch alle befragt, die Étain an ihrem Todestag aufgesucht haben.»
    Fidelma lächelte gequält.
    «Offenbar verfügt Ihr über einen auskunftsfreudigen Zuträger. Vielleicht Schwester Athelswith?»
    Oswiu nickte verlegen.
    «Ist es denn ein Geheimnis?»
    «Kein Geheimnis, Oswiu», erwiderte Fidelma. «Aber Schwester Athelswith sollte etwas vorsichtiger sein. Schließlich könnten ihre Berichte auch den Falschen zu Ohren kommen. Immerhin gibt es einen Zeugen, den wir noch nicht vernommen haben.»
    «Ich habe Schwester Athelswith angewiesen, mir unverzüglich Bescheid zu geben, sobald Ihr Eure Befragungen beendet habt», rechtfertigte sich Oswiu.
    «Ihr sagtet gerade, Euer Sohn Alhfrith würde sich gegen Euch verschwören», kam Fidelma auf seine frühere Äußerung zurück. «War das ernst gemeint?»
    In einer unschlüssigen Geste breitete Oswiu die Arme aus.
    «In seinen ehrgeizigen Söhnen hat ein König keine Freunde», antwortete er bedrückt. «Denn welches Ziel könnte der Sohn eines Königs haben, als selbst den Thron zu besteigen?»
    «Alhfrith möchte König werden?»
    «Ich habe ihn um des lieben Friedens willen zum Unterkönig von Deira ernannt, er aber verlangt die Herrschaft über ganz Northumbrien. Das weiß ich. Und er weiß, daß ich es weiß. Währenddessen spielen wir den ergebenen Sohn und den treusorgenden Vater. Aber es könnte der Tag kommen …»
    Er zuckte die Achseln und versank in beredtes Schweigen.
    «Eine Untersuchung wie die unsere erfordert einfach ein gewisses Maß an Zeit», griff Fidelma nach einer Weile den Faden wieder auf. «Es gibt so vieles zu bedenken.»
    Oswiu sah sie nachdenklich an. «Natürlich, Schwester. Ich habe kein Recht, Euch zu drängen. Eure Suche gilt der Wahrheit. Ich jedoch habe ein Königreich zu bewahren, das sich zu spalten und schließlich unterzugehen droht.»
    «Glaubt Ihr wirklich, die

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