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Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Titel: Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Murdoch
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ganze Weile auf und ab, schließlich stampfte sie zornig mit dem Fuß auf und begann dann leise zu lachen. Der alte Pirat hatte längst erkannt, was sie selbst noch nicht wahrhaben wollte. Sie zog sich ihren Morgenrock über den Pyjama, den sie trug, und ging hinunter.
    Jemand befand sich tatsächlich in der Küche und klapperte mit Geschirr, das Summen des Wasserkessels erfüllte den Raum.
    „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie leise, um den Mann nicht zu erschrecken.
    Marc ließ trotzdem fast die Tasse fallen, als er so unverhofft angesprochen wurde. Doch dann erkannte er Sophie, und ein Lächeln der Erleichterung malte sich in seinen sympathischen Zügen.
    „Möchten Sie auch eine Tasse Tee? Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, dass ich mich hier selbstständig bediene?“
    „Lassen Sie mich helfen, Marc, sonst suchen Sie morgen noch nach dem Tee, und dann ist das Wasser verdampft.“ Sie nahm ihm die Tasse aus der Hand, holte eine große geblümte Teekanne aus dem Schrank und eine Dose mit Tee. Geschickt und rasch füllte sie ihn ein und goss das dampfend heiße Wasser darüber. Augenblicklich machte sich der aromatische Duft breit.
    „Ich wollte Sie nicht wecken“, murmelte Marc entschuldigend.
    „Sie haben mich nicht geweckt.“
    Er musterte sie aufmerksam und beschloss einen Versuch zu starten. „Sie sehen aus, als hätten Sie einen Geist gesehen.“
    Sophie zeigte sich weniger überrascht, als er vermutet hatte.
    „Da haben Sie in gewisser Weise nicht ganz unrecht.“
    „Käpt’n Gideon Spenser“, schoss er ins Blaue.
    „Sie kennen ihn?“ Jetzt wirkte sie doch irritiert.
    „Er hat sich bei mir vorgestellt. Aber ehrlich, ich hätte auch gut darauf verzichten können. Er ist schon sehr aufdringlich.“
    „Das ist einfach nicht zu glauben. Was fällt diesem Kerl eigentlich ein, meine Gäste zu belästigen? Ich werde ihm gehörig den Kopf zurechtrücken.“
    „Und Sie glauben, dieser Pirat wird davon besonders beeindruckt sein?“, fragte Marc gespielt ernsthaft.
    „Nicht wirklich, nein“, gab sie zu und wurde dann wieder ernst. „Auch der Käpt’n hat gesagt, dass Sie unschuldig sind, Marc. Ich bin also nicht die einzige, die so denkt.“
    „Dann könnte er uns auch verraten, wer der wirkliche Täter ist?“
    „Er weiß es auch nicht, behauptet er. Im Übrigen kann er schlecht zu Chief-Inspector Clarke gehen. Seine Zeugenaussage würde wohl auch kaum zugelassen.“
    „Euer Ehren, ich rufe als Zeugen Gideon Spenser, geboren sechzehnhundert was auch immer, gestorben siebzehnhundert und noch etwas, von Beruf Gespenst“, imitierte Marc einen Verteidiger vor Gericht, und Sophie brach in helles Lachen aus.
    „Es wäre mit Sicherheit ein denkwürdiger Auftritt“, erklang die Stimme des Piraten, und die beiden zuckten zusammen.
    „Verschwinden Sie“, empfahl Marc lakonisch. „Sie stören.“
    „Ach, wirklich? Ich kann mir aber doch dieses nette Tete-a-Tete nicht entgehen lassen. Es ist schließlich an der Zeit, dass die Kleine hier den Richtigen findet.“
    „Vielleicht sollten wir beide das allein herausfinden. Die Betonung liegt auf allein, Kapitän. Gehen Sie und spuken Sie durch die Träume von jemand anders. Raus hier!“ Ihre energische Aufforderung zeigte Wirkung.
    „Schon gut, ich weiß, wann ich wirklich unerwünscht bin“, knurrte Spenser und verschwand.
    „Er ist in der Tat unmöglich. Aber Sie, Sophie, sind ein ganz besonderer Mensch.“ Dieses Mal hielt sich Marc nicht zurück. Ganz bewusst und ruhig zog er die junge Frau an sich und forschte in ihrem Blick. Doch da sah er nur sanfte Zustimmung. Seine Lippen fanden die ihren, und dieser Kuss wollte kein Ende nehmen.
     
    *
     
    Clydesdale lag in trügerischer Ruhe, als der Morgen graute. Vom Meer her zog nur noch eine leichte Brise über das Land, im Osten ging in einer wahren Explosion aus Rot und Gold die Sonne auf. Die Baumaschinen standen noch unberührt an ihren Plätzen, aber es war noch vor 6:00 Uhr früh, als die ersten Polizeiautos auftauchten. Aus ihr sprangen einige uniformierte Beamte und begannen das Gelände weiträumig abzusperren. Eine weitere Demonstration, so es denn eine geben sollte, würde nicht wieder zur Eskalation führen.
    Die ersten Bauarbeiter tauchten auf, warfen den Beamten missmutige Blicke zu und begannen damit, die Motoren der schweren Maschinen anzuwerfen.
    Auch Marc Kennedy kam bereits auf die Baustelle. Sein Schädel schmerzte heftig, doch nachdem er endlich die Liebe zu Sophie

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