Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)
durch die äußeren Umstände aufgezwungen wird.“
Sophie zog es vor, darauf nicht zu antworten. „Wo ist Marc Kennedy?“
„Das werde ich Ihnen erst dann sagen, wenn wir uns geeinigt haben.“
„Nein. Nein, Mr. Preston, ich werde nicht nachgeben. Sie sind abscheulich.“
Er lachte auf. „Und was wollen Sie dagegen tun? Nun machen Sie nicht länger Zicken, geben Sie mir, was ich haben will - dann sind Sie mich los, und ich sage Ihnen, wo sich der Architekt befindet.“
Im Rücken des Mannes tat sich etwas, und Sophie musste sich eisern beherrschen, um ihre Überraschung nicht zu zeigen.
An den Wänden der Lodge hingen Dekorationsstücke von verschiedenen Schiffen. Einer der Enterhaken hatte sich wie von allein aus seiner Halterung gelöst und schwebte nun auf Preston zu. Auch Francis hielt den Atem an, doch um seine Mundwinkel spielte ein zufriedenes Lächeln. Preston bemerkte nichts von der drohenden Gefahr. Er sah nur, dass Sophie eine resignierende Handbewegung machte. Sie gab also endlich nach. Gut so, dann würden seine persönlichen Sorgen auch endlich beseitigt.
In diesem Augenblick traf ihn der schwere Enterhaken auf den Kopf, und der Mann krachte zu Boden, wie vom Blitz gefällt.
„Das wollte ich schon die ganze Zeit über tun“, dröhnte Spenser durch den Raum.
„Na schön, den haben Sie erledigt. Aber wo ist Marc? Wir können doch nicht warten, bis Preston wieder aufwacht. Vielleicht will er das Versteck dann gar nicht verraten?“
„Du traust mir aber auch gar nichts zu, Mädchen? Natürlich weiß ich, wo Marc sich befindet. Aber es wird nicht so ganz einfach sein, ihn dort herauszuholen.“
Nackte Angst traten Sophies Augen. „Ist er in Gefahr?“
„In einiger Zeit fürchte ich, ja. Er liegt in einer Höhle, und die Flut steigt.“
„Wo? Ich muss sofort dorthin.“ Sie begann fieberhaft nach ihrem Autoschlüssel zu kramen. Francis legt ihr beruhigend eine Hand auf den Arm.
„Ich denke, ich weiß, welche Höhle gemeint ist. Es gibt ja nicht so schrecklich viele hier in der Gegend. Habe ich recht, Käpt’n?“
„Du täuscht dich nicht, Francis, und vielleicht ist es auch endlich an der Zeit, mit dem allem hier Schluss zu machen.“
„Was soll das heißen?“, fragte Sophie stirnrunzelnd.
„Die Höhle, in der Marc sich befindet, ist auch der Ort, an dem mein - mein Skelett liegt.“
Sie blickte auf. „Dann will ich dafür sorgen, dass Sie neben Ihrer geliebten Melissa begraben werden, um dort endlich Ihr Versprechen einzulösen und Ruhe zu finden.“
„Da wäre nur noch eine winzige Kleinigkeit“, gab er verlegen zu bedenken.
„Und die wäre?“
„Ich möchte nicht als ehrloser Pirat neben ihr liegen.“
„Wie soll ich das verstehen?“
„Du musst meinen Namen reinwaschen. Es liegt eine wirklich schwere Untat auf meiner Seele. Kein Mord, nein“, sagte er rasch, als er ihr entsetztes Gesicht sah. „Nein, eine Ehrenschuld. Als ich damals ein Schiff überfiel, versprach ich einer jungen Frau ihren Mann freizugeben, den ich an einen anderen Piraten verkauft hatte. Dazu ist es nicht mehr gekommen, weil ich vorher gehenkt wurde. Ich bin sicher, die Frau hat mich noch auf ihrem eigenen Totenbett verflucht, so dass ich bis heute keine Ruhe finden konnte. Wenn du es schaffen kannst, die Nachkommen dieser Frau zu finden und sie in meinem Namen um Verzeihung zu bitten...“
Sophie war nah daran, selbst ein voreiliges Versprechen abzugeben, aber sie hielt sich im letzten Moment zurück. „Ich will es versuchen“, erwiderte sie vorsichtig. „Aber versprechen kann ich das nicht.“
Sie fühlte sich von einer kalten Umarmung eingehüllt. „Mehr kann ich vermutlich nicht verlangen“, sagte Spenser leise.
„So, haben wir jetzt genug geklüngelt? Marc ist in Gefahr“, erinnerte sie. Aus ihrer Stimme sprach noch immer Angst.
„Ihr werdet schon noch rechtzeitig hinkommen. Ich wollte nur, dass du Bescheid weißt, Sophie.“
„Ich werde es nicht vergessen.“ Sie wandte sich an Francis. „Sie bleiben hier und rufen Chief-Inspector Clarke an, außerdem informieren Sie bitte den Anwalt unter dieser Nummer, dass ich ihn heute noch hier sprechen will. Und fesseln Sie dieses Individuum. Ach ja, vergessen Sie nicht, seinen Vater irgendwie zu erreichen. Er sollte wissen...“
„Genug, Miss Sophie. Ich weiß, was ich zu tun habe. Aber Sie sollten sich nicht allein auf den Weg machen. Es ist gefährlich die Höhle zu erreichen, man kann sich sehr rasch
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