Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)
„Wer hat dich bei dieser Untat unterstützt?“
„Ich glaube, da kenne ich die Antwort“, mischte sich Clarke ein. „Im Zuge meiner Ermittlungen bin ich auf jemanden gestoßen, der seit kurzem an der Kirche das Amt des Küsters übernommen hat. Er lenkte bereits den Verdacht für den Mord auf Mr. Kennedy. Aber in Wirklichkeit handelt es sich bei ihm um Douglas Montieth, einen bislang kleinen Gauner, der bekannt dafür ist, dass er illegale Wetten und Pokerrunden veranstaltet, bei denen nach Strich und Faden betrogen wird. Er hatte offenbar den Erzählungen der Leute hier geglaubt und betrachtete Charles Preston als relativ einfaches Opfer. Er ließ zu, dass Charles immer tiefer in Schulden geriet, um über ihn als Strohmann an den Schatz zu gelangen. Er wiegelte hier auch die Leute auf, um die Bauarbeiten zu verhindern. Niemand sollte eine Chance haben durch einen unglückseligen Zufall das Versteck zuerst zu finden. Das geschah dann aber doch. Vorher jedoch hatte Montieth eine Art Deal mit Angus O’Leary, der sich als Anführer der Demonstration darstellen sollte. Warum es dann zum Mord kam, weiß ich noch nicht, aber das werde ich schon noch herausfinden. Jedenfalls ist es uns gelungen, den Verbrechern bereits dingfest zu machen.“
Lord Preston nahm diese Eröffnung mit eisigem Schweigen hin. „Ist das wahr, Charles?“
Der antwortete nicht
„Ist das war?“, wiederholte der Lord drängend, doch die Antwort stand in den Augen seines Sohnes geschrieben, und tiefer Schmerz zuckte über das Gesicht des sonst so beherrschten älteren Mannes.
„Du bist die Enttäuschung meines Lebens, Charles. Aber ich muss mir vermutlich auch selbst einiges an Schuld zuschreiben. Ich hätte nie deiner Mutter nachgeben dürfen, sie hat dich total verzogen und es versäumt, dir Disziplin und Verantwortungsbewusstsein beizubringen.“
„Lass meine Mutter aus dem Spiel“, brüllte Charles. „Du bist schuld, dass sie so früh sterben musste. Deine kalte Ruhe und deine Lieblosigkeit haben sie umgebracht. Wie sollte sie mit dir leben, da der Mann, den sie in Wirklichkeit liebte, von dir in den Ruin getrieben wurde?“
„Sprich nicht über Dinge, die du nicht verstehst. - Es tut mir leid, Chief-Inspector, nehmen Sie ihn mit. Ich werde mich um einen guten Anwalt kümmern, aber das Gefängnis wird vielleicht seine letzte Chance sein, zur Vernunft zu kommen. Ich bitte Sie beide um Entschuldigung, dass die Zeugen dieser peinlichen Szene werden mussten. Du bist mein Sohn, Charles, aber ich wünschte bei Gott, es wäre nicht so.“
Die Tür öffnete sich, Jason Reynolds kam herein und schaute sich suchend um. „Ich möchte gern mit Miss Cochrane sprechen. Jemand hat in meinem Büro angerufen und die Sache als äußerst dringlich dargestellt.“
„Das war ich, Sir. Miss Sophie trug mir auf, Sie herzubitten. Wenn Sie sich bitte noch etwas geduldigen wollen?“
Inspector Clarke schaute den Anwalt an, den er vom Sehen her kannte. „Sie sind nicht wegen Charles Preston hier?“
„Nein, tut mir leid, ich weiß gar nicht, wer das ist oder um was es hier geht.“
„Danke, aber ich werde selbst jemanden beauftragen“, erklärte Lord Preston kühl. „Ich nehme an, Sie brauchen mich nicht länger, Inspector? Dann werde ich mich jetzt zurückziehen. Für Charles kann ich jetzt nichts mehr tun.“ Er blickte mit einem seltsam traurigen Blick in die Runde.
„Vater, du kannst mich doch jetzt nicht hier zurücklassen. Was werden die mit mir tun? Die können mich doch nicht einfach einsparen. Vater, bitte, lass mich nicht allein.“ Charles zerrte wie verrückt an seinen Fesseln, doch sein Vater wandte sich ab und verließ die Lodge mit schweren müden Schritten.
Chief-Inspector Clarke zog den jungen Mann hoch. „Na, kommen Sie, Preston, im Yard wird sich schon alles klären. Und wenn Ihr Vater einen wirklich guten Anwalt finden kann, kommen Sie vielleicht sogar auf Kaution raus.“
Endlich waren Francis und Reynolds allein. Der Anwalt schaute sich interessiert um.
„Setzen Sie sich bitte, Sir, ich bringe Ihnen einen Tee. Es kann noch eine Weile dauern, bis Miss Sophie zurückkommt. Ich sollte Ihnen wohl schon alles erzählen, aber machen Sie sich auf einige Überraschungen gefasst.“
„Sie machen mich neugierig. Worum geht es eigentlich?“ Reynolds zeigte nicht, ob er verwirrt war. Als Anwalt musste er stets damit rechnen, dass alle Klienten ihm die unglaublichsten Geschichten erzählten. Doch das Nachfolgende brachte
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