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Nur der Tod sühnt deine Schuld

Nur der Tod sühnt deine Schuld

Titel: Nur der Tod sühnt deine Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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der sie sich sicher und geborgen fühlte.
    Nach ein paar langen Minuten rollte er sich von ihr hinunter, aber anstatt aufzustehen, wie sie es erwartet hatte, legte er die Arme um sie und drückte sie an sich.
    Das war das Letzte, was Haley mitbekam.
     
    Grey spürte genau, wann sie einschlief. Wie ein sattes Kätzchen kuschelte sie sich an ihn, und als sie ins Land der Träume hinüberglitt, schnurrte sie beinahe.
    Der Morgen würde bald grauen, aber Grey war kein bisschen müde. Jetzt, als sich Haleys warmer, nackter Körper an ihn schmiegte, fragte er sich wieder, was zum Teufel er hier eigentlich machte.
    Zwei Jahre zuvor war sein Leben von einer Tragödie erschüttert worden, die ihn für den Rest seines Lebens verfolgen würde. Sechs Monate später hatte seine Frau ihn verlassen und das Wenige, was von ihm übrig geblieben war, mitgenommen. Damals hatte er sich geschworen, sich nie wieder an jemanden zu binden.
    Und nun lag er hier im Bett mit einer schönen Frau, die es irgendwie geschafft hatte, seine Barrieren zu überwinden. Sie war die stärkste, aber auch die verletzlichste Frau, die er je kennengelernt hatte. Sie war voller Widersprüche, bewältigte Situationen, bei denen andere in die Knie gehen würden, und hatte dabei doch etwas an sich, was seinen männlichen Beschützerinstinkt weckte.
    Haley Lambert wäre in der Lage, ihm das Herz zu brechen, und er konnte nichts dagegen tun. Und heute Nacht hatte jemand versucht, sie zu töten.
    Er hielt sie fester und atmete ihren Duft ein, ein Hauch von Vanille, vermischt mit anderen exotischen Gewürzen.
    Er glaubte ihr. Sie hatte nicht aus Versehen eine Pfanne auf dem Herd stehen gelassen. Sie war nicht einfach eine unachtsame Köchin.
    Grey hatte versucht, weiter über die Mordermittlungen, die Haley in sein Leben gespült hatten, auf dem Laufenden zu bleiben, aber in der letzten Woche war er mit den Abschlussprüfungen am College beschäftigt gewesen. Und auch wenn er bei der Polizei ein und aus ging, war er kein Cop, nur der Psychologe, und oft nicht in alles eingeweiht.
    Er schloss die Augen und dachte an Molly. Er hatte sich bewusst nicht mit Jerry Tredwell in Verbindung gesetzt, um zu erfahren, welche Fortschritte die Kleine machte. Er wusste, dass sein Kollege alles Menschenmögliche tat, um zu ihr durchzudringen.
    Trotzdem ging ihm Molly nicht aus dem Kopf. Nie würde er das Entsetzen in ihren Augen vergessen, die Blässe ihres Gesichts, nachdem man sie unter dem Bett hervorgezogen hatte.
    Patienten wie sie kannte er aus seiner Praxiszeit. Wie Jerry Tredwell war auch er Kindertherapeut gewesen. Und er war gut gewesen: einer der Besten im Land.
    Es hatte nur eines Fehlers bedurft, um ihn zu zerstören, eines Fehlers, den er niemals vergessen würde, weil er sich tief in seine Seele gebrannt hatte.
    Er hatte Haley gesagt, sie müsse, was die Gesundung von Molly angehe, Geduld haben, aber es war schwer, geduldig zu sein, wenn man an das dachte, was den beiden heute Nacht zugestoßen war. Vielleicht lief Molly und Haley die Zeit davon.
    Kalte Furcht überfiel ihn. Haley könnte ihm das Herz brechen. Es sei denn, jemand tötete sie, bevor sie die Gelegenheit dazu bekam.

[home]
    15
    H aley stieg Essensduft in die Nase. Sie sprang aus dem Bett und rannte mit wild pochendem Herzen durch den Flur zur Küche.
    Als sie sah, dass Grey am Herd stand und gerade einen Pfannkuchen wendete, wäre sie vor Erleichterung beinahe auf die Knie gesunken. Sie musste ein Geräusch gemacht haben, denn Grey drehte sich erschrocken zu ihr um.
    »Ich habe etwas gerochen. Ich dachte, es brennt.«
    »Pfannkuchen. Und wenn du vorhast, in diesem Aufzug zu essen, geht hier tatsächlich gleich etwas in Flammen auf.«
    Hitze stieg ihr ins Gesicht, als sie merkte, dass sie immer noch splitternackt war. »Ich bin gleich zurück.« Sie ging ins Bad und stellte sich unter die Dusche.
    Jetzt kam der schwierige Teil. Sie hasste den Morgen danach, und wenn möglich, ließ sie es gar nicht erst dazu kommen. In ihren früheren Beziehungen hatte sie weder die Männer bei sich übernachten lassen, noch hatte sie bei ihnen übernachtet. Es war einfacher, sich mitten in der Nacht davonzuschleichen und so den peinlichen Moment am nächsten Morgen zu vermeiden.
    Meistens wollte Haley auch gar nicht mehr von den Männern als eine gelegentliche Liebesnacht. Sie wollte nicht, dass sie ihr Leben kontrollierten oder sich heimlich in ihr Herz schlichen.
    Darin, sie zu lieben und dann zu verlassen, war

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