Nur der Tod sühnt deine Schuld
mir spüren.«
Er ließ sie los und zeichnete den Umriss ihrer Lippen mit dem Finger nach. »Du weißt, dass sich dadurch nichts in deinem Leben ändern wird. Deine Fragen werden nicht beantwortet, dein Stress verschwindet nicht, und die Gefahr löst sich nicht einfach in Luft auf.«
Haley lächelte wieder. »Grey, ich mache mir nichts vor. Ich weiß, was ich tue.« In Wahrheit hatte sie keinen blassen Schimmer, was sie tat, aber das hatte sie bisher noch nie von etwas abgehalten.
Sie nahm seine Hand und zog ihn vom Herd in Richtung Küchentür. Sie war realistisch genug, um zu wissen, dass sich ihr Leben nicht ändern würde, wenn sie mit Grey schlief. Aber für eine kleine Weile würde sie ihre Probleme vergessen können.
Sie sprachen kein Wort, als sie durch den Flur zu Haleys Schlafzimmer gingen. Der Raum war ein Spiegelbild ihres Lebens, unordentlich, geradezu chaotisch. Sie wusste, dass ihr die Kleider auf dem Stuhl und das Durcheinander von Kosmetika und Parfümflaschen auf der Frisierkommode peinlich sein sollten. Aber es war ihr nicht peinlich.
Das Chaos gehörte genauso zu ihr wie ihr blondes Haar, ihre dunkelgrünen Augen und ihre seit Kindesbeinen bestehende Unfähigkeit, sich an die Maxime ihrer Mutter zu halten, die lautete: Ordnung ist das halbe Leben.
Grey schien die Unordnung nicht zu bemerken. Als sie den Raum betraten, küsste er sie wieder, diesmal unglaublich hungrig und fordernd.
Während er sie küsste, glitten seine Hände ihren Rücken hinunter, umfassten ihren Po und drückten sie so fest an sich, dass sie seine Erregung spüren konnte.
Sie vertraute ihm mehr, als sie je einem Mann vertraut hatte. Instinktiv wusste sie, dass er nur das nehmen würde, was sie von sich aus gab, und nicht mehr. Er war wahrscheinlich der ausgeglichenste Mann, der sie jemals angezogen hatte, und schon allein das reizte sie sehr.
Es dauerte nicht lange, bis Küsse nicht mehr genügten. Haley wollte Greys Haut an ihrer Haut spüren. Sie löste sich von ihm und wich ein Stück zurück.
Nicht nur seine Lippen verrieten seinen Hunger nach ihr. Auch in seinen Augen brannte das Verlangen, als Haley sich das T-Shirt über den Kopf zog. Greys Blick streifte ihren hauchdünnen BH , und ihr war, als berühre Grey sie. Ihre Brustwarzen wurden hart und ihre Knie weich. Er atmete schwer, während er die Knöpfe an seinem Hemd öffnete.
Als er das Hemd auszog und seine breite Brust entblößte, war es um sie beide geschehen. Haley gelang es gerade noch, das Deckenlicht auszuschalten, bevor ihre restlichen Kleider und sie beide eng umschlungen aufs Bett fielen und alle Zurückhaltung über Bord warfen.
Langsam erforschten seine Hände ihren Körper, glitten über ihre Brüste, ihren flachen Bauch, ihre Schenkel. Er berührte sie überall, nur nicht dort, wo sie sich am meisten danach sehnte – eine herrliche, lustvolle Folter.
Auch sie erforschte seinen Körper, fuhr mit den Händen über seine muskulöse Brust, spielte mit dem dichten dunklen Haar und ließ ihre Finger nach unten gleiten. Je tiefer sie wanderten, desto unregelmäßiger atmete Grey.
Sie zwickte ihn mit den Lippen in den Hals, dann mit den Zähnen, und hörte befriedigt sein kehliges Stöhnen. Alle Gedanken an Mord und versuchten Mord verflogen, zogen sich in den hintersten Winkel ihres Kopfes zurück, während sie sich ganz dem Moment hingab.
Das war es, was sie gewollt hatte: vergessen. Sie dachte nur noch an Grey, und ihr Körper sehnte sich nach ihm. Als sie es nicht mehr länger aushalten konnte, als sie meinte, vor Verlangen zu vergehen, trieb sie ihn zur Eile an.
»Jetzt, Grey, bitte«, flüsterte sie, und sie musste es nur einmal sagen. Er schob sich zwischen ihre Schenkel und drang in sie ein, glitt in sie, als gehöre er dorthin.
Als er sich in ihr zu bewegen begann, sein Atem heiß an ihrem Hals und jeder Muskel seines Körpers angespannt, wurde Haley von ihren Empfindungen überwältigt.
Denken war unmöglich, als sie seinen Körperduft einatmete, mit den Fingern über seinen breiten Rücken fuhr und fühlte, wie sich die Erregung in ihr aufbaute. Haley ließ sich fallen, von den Wellen, die sie erfassten, fortreißen und dem Höhepunkt entgegentragen.
Grey erstarrte und stieß ein kehliges Stöhnen aus, als er ebenfalls den Höhepunkt erreichte. Dann sank er auf sie und blieb liegen, als wäre er zu erschöpft, um sich zu bewegen.
Haley hatte nichts dagegen. Im Gegenteil, sie genoss das Gewicht seines Körpers, seine Wärme, in
Weitere Kostenlose Bücher