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Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)

Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)

Titel: Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lawrenz
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„was wollte Piet Drachmann von Ihnen, es war kurz nach acht Uhr abends?
    „Man hatte mich vor Piet Drachmann gewarnt, ich meine, dass er bei seinen Telefonaten weder auf Datum oder Uhrzeiten achtet. Ich persönlich finde das respektlos, Menschen, die selber kein Privatleben haben, sollten wenigstens das Privatleben der anderen respektieren“, Alexandre Fabien schüttelte missbilligend seinen Kopf. Dann überlegte er „Ich glaube er bestätigte den Termin bei der Di-Star für den kommenden Mittwoch.“
    „Das hätte doch bis Dienstag Zeit gehabt?“
    Alexandre Fabien zuckte mit den Schultern, was sollte er zu solchen Menschen sagen, außer, dass sie wohl einsam waren und jede Gelegenheit für ein Gespräch nutzten.
    „Wusste Anne-Sophie Marrais, dass Sie der neue Mann der Smith, Henderson in Nizza sein werden?“
    „Das weiß ich nicht, aber sowohl Smith, Henderson als auch ich waren daran interessiert, Diskretion zu bewahren und die Presse im richtigen Moment zu informieren. Gerüchte sind immer schädlich.“
    „Wie sind Sie an Ihre neue Position gekommen? Sind Sie von einem Headhunter kontaktiert worden oder kannten Sie Harry Miller?“
    „Einem Headhunter, ab gewissen Positionen werden Headhunter eingeschaltet, um so viel Diskretion wie möglich zu garantieren und schwierige Gehaltsverhandlungen vorweg zu nehmen.“
    „Sicherlich hat Sie Pierre Baron kontaktiert.“
    „Er ist einer der besten auf dem Markt. Smith, Henderson arbeitet nur mit ihm.“
    „Er soll erst bei Jahresgehältern ab 450.000 tätig werden, stimmt das.“
    „Im Prinzip schon, aber für einen guten Kunden wie beispielsweise Smith, Henderson, tut er es auch darunter. Ich werde für den Job in Sophia Antipolis keine 450.000 bekommen, niemand bekommt dort das Gehalt.“
    „Was hätte Piet Drachmann als Internationaler Koordinator bekommen?“
    „Keine Ahnung, so weit waren wir noch nicht in unseren Besprechungen. Ich kannte weder die Angestellten, noch ihre Gehälter. Ich habe mich geweigert, mit Anne-Sophie Marrais und Bernard Cabernet zusammenzuarbeiten, ich bringe meine eigenen Leute mit. Um erfolgreich zu sein, muss man ein eingespieltes Team sein.“
    Irina Honig nickte, mehr wollte sie zu dem Thema nicht sagen. Wusste Alexandre Fabien, dass er nur seine eigenen Leute mitbringen konnte, weil die keine Prozente bekamen?
    „Herrn Drachmann haben sie aber aufs Auge gedrückt bekommen“, sagte Irina Honig und lauerte auf eine Antwort.
    „Stimmt, aber die Sache hat sich ja jetzt erledigt.“
    Irina Honig verließ Alexandre Fabien äußerst nachdenklich.
    „Die Sache hat sich ja jetzt erledigt“, der Satz wollte ihr nicht aus dem Kopf gehen.
     
     
     
     
    41.
     
    Es war Sonntag, Anne-Sophie frühstückte auf ihrer Dachterrasse. Bevor sie Ted kennengelernt hatte, genoss sie ihr sonntägliches Frühstück auf ihrer Terrasse mit Ei, Schinken, Grapefruit und Orangensaft. Danach würde sie mit Freunden an den Strand gehen oder Golf  spielen. Einsamkeit kannte sie nicht, Langeweile schon gar nicht. Seit Ted in ihr Leben getreten war, hatte sich alles geändert. Das Telefon hatte ganz andere Dimensionen angenommen. Es war in den Mittelpunkt ihres Lebens gerückt, denn es war jetzt die einzige Verbindung zu Ted.
     
    Der ruhige Fluss ihres Lebens war von Ted völlig aufgewühlt worden. Sie hatte die Konzentration verloren, normale Dinge zu tun, wie sich in ihren Liegestuhl zu legen und ein Buch zu lesen. Warum sind Männer immer so wichtig? Es müssen die Hormone sein, die ihr böses Spiel mit den Menschen treiben. Aber warum werden sie nur bei einem gewissen Typ Mann aktiv. Anne-Sophie beschloss ins Fitness Center zu gehen, um sich auszutoben, bis zur völligen Erschöpfung.
    Sie blickte aufs Telefon. Sollte sie vorher noch mal versuchen, Ted zu erreichen? Schon hatte sie den Hörer in der Hand und tippte auf die gespeicherte Nummer. Die erste Tonalität ertönte, die zweite, die dritte, dann wurde, das war neu, der Anrufbeantworter eingeschaltet. Es war nicht Ted, sondern eine automatische Stimme, dazu noch eine Frauenstimme. Anne-Sophie hinterließ keine Nachricht.
    Wieder kam ihr der Gedanke, ruft er nicht an, weil er glaubte, sie sei schuldig. Bernard kam nicht in Frage. Julien war ausgeschieden, sie saß jetzt wieder in der Agentur. Hatte er so wenig Vertrauen in sie? Nun, im Prinzip kannte er sie kaum.
     
     
     
    42.
     
    Es war Montag, 10 Uhr, zwei Wochen nach der Ermordung von Piet Drachmann. Ken Bernstein und Irina

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