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Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)

Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)

Titel: Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lawrenz
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    25.Juni 2012: Ted Ambers wird gekündigt, vertritt angeblich die europäischen Interessen von Smith, Henderson zu lasch. Smith, Henderson trennt sich auch von Anne-Sophie Marrais, früher als vorgesehen. Drachmann übernimmt danach die Interessen der Smith, Henderson in Sophia Antipolis.
     
    25. Juni 2012 Montagabend: Piet Drachmann wird ermordet.
     
    27. Juni 2012, Mittwoch: Anne-Sophie Marrais wird in Agentur zurückgerufen, leitet die Agentur provisorisch.
     
    Ken Bernstein starrte lange auf seine Liste. Smith, Henderson hatte Marrais und Cabernet jede Menge Steine in den Weg gelegt. Hatte die Frau doch einen aufgegriffen und zugeschlagen? Er musste noch den Neuen, Alexandre Fabien einbauen, den hatte er ganz vergessen. Kam er auch als Verdächtiger in Frage? Er würde Irina Honig bitten, ihn zu interviewen, sein Französisch war zu schlecht und Fabien sprach ein Englisch, das wie Französisch klang.
     
     
     
    39.
     
    Ken Bernstein hatte einen schattigen Platz auf der Terrasse des Martinez gewählt. Irina Honig liebte es in Hotels zu frühstücken, besonders im Martinez. Sie liebte die Atmosphäre, die hübsch gedeckten Tische, die Schatten spendenden Bäume, das Plätschern des Pools.
    Genüsslich strich sie eine zuvor sorgfältig gewählte Marmelade auf ihr frisches Croissant. Ken Bernstein, der seinen morgendlichen Doughnut vermisste, sah Irina mit belustigten Augen zu, wie sie ihr Frühstück genoss. Er belästigte sie erst mit seinen Papieren, nachdem sie gesättigt zu sein schien. Irina Honig setzte ihre Lesebrille auf und las schweigend die angeführten Punkte.
     
    Mit Blick auf das Papier sprach sie zu Ken Bernstein. „Alle Maßnahmen erscheinen logisch, legt man den Gedanken zu Grunde, dass Smith, Henderson Anne-Sophie Marrais und Bernard preiswert loswerden wollten, weil Sie ihre Prozente nicht abgeben wollten. Die Gehaltskürzungen, der Umzug nach Nizza, alles Maßnahmen, die Leute rauszuekeln, um weniger zu zahlen. Nur die Ermordung von Piet Drachmann erklärt sich damit nicht, es sei denn, Rache ist im Spiel.
    „Die große Frage bleibt, hat Anne-Sophie gewusst, dass der oder die Nachfolger schon gewählt waren, konnte sie sich nicht mehr erhoffen, das Blatt zu wenden und einzige Geschäftsführerin zu werden“, folgerte Irina Honig.
    „Der Headhunter, dieser Pierre Baron hat sein Büro in Paris, in der rue de la Boetie, eine Seitenstraße der Champs Elysee, wenn Sie noch Zeit haben, sollten Sie ihn überfallen und ausfragen.“
    Irinas Stirn legte sich in Falten. „Morgen ist Samstag, er wird nicht in seinem Büro sein, aber abgesehen davon sind Headhunter schwer zu befragen, sie sind die Diskretion in Person?“
    „Ich weiß, aber versuchen kann man es, geht ja auch telefonisch am Montag .“
     
     
     
    40.
     
    Das Taxi hielt am Boulevard Suchet, im 16. Arrondissement. Irina Honig betrachtete besorgt die hohen Bauten. Wie so oft in Paris waren die Bewohner der Häuser schwer ausfindig zu machen und nur über die Concierge zu erreichen.
    Monsieur und Madame Fabien wohnten im rückwärtigen Gebäude, verriet eine behäbige, ältere Frau, die sich bequemt hatte, aus ihrem Sessel aufzustehen und an die Tür zu kommen. Sie und ihre Katze, die sie gegen ihren Leib gedrückt hielt, beäugten Irina Honig misstrauisch. „Madame Fabien ist nicht zu erreichen, die Sommermonate verbringt sie mit den Kindern in der Bretagne.“
    Irina Honig verriet der auskunftsfreudigen Concierge, dass sie Monsieur Fabien besuchen wollte. Geschäftlich fügte sie hinzu.
    „Er arbeitet jetzt eine Weile zu Haus, wusste die Concierge und fügte hinzu, „er wechselt die Stelle, sie werden in den Süden gehen.“
    „Ich weiß“, sagte Irina Honig und machte sich auf den Weg zum Aufzug.
     
    „Wieso haben Sie sich den weiten Weg gemacht, hierher zu kommen, hätte ein Telefonat nicht auch genügt?“, fragte Monsieur Fabien zur Begrüßung.
    „Ken Bernstein hält mehr von persönlichen Begegnungen“, antwortete Irina Honig, „ganz besonders, da Sie der letzte Mensch  waren, mit dem Piet Drachmann gesprochen hat.“
    „Ich hör wohl nicht recht“, sagte Alexandre Fabien, „Piet Drachmann starb am 25. Juni, da war ich hier in Paris.“
    „Ich habe mich ungenau ausgedrückt“, entschuldigte sich Irina Honig, „Ich meine, Sie waren der letzte Mensch, der mit Piet Drachmann telefoniert hatte.“
    „Das ist ja wohl ein Unterschied.“
    „Ja“, stimmte Irina Honig ihm bei,

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