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Nur dieser eine Sommer

Nur dieser eine Sommer

Titel: Nur dieser eine Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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Palmer ließ zwar nie locker, doch ich habe nie verkauft, weil ich dieses Stück Land so liebe. Du darfst mich jetzt nicht auslachen, aber häufig setze ich mich einfach drüben auf die Düne und spreche mit Russell. Dort bin ich ihm nah. Nach dem Flugzeugabsturz wurde seine Leiche nie gefunden. Ich stelle mir gern vor, dass er draußen bei den Schildkröten ist und dort auf mich wartet.“
    Sie schluchzte und griff nach einem Papiertaschentuch. „Meine Geschichte ist fast zu Ende. Begreifst du jetzt, warum mir das Land so viel bedeutet?“
    „Natürlich verstehe ich das! Wie furchtbar muss es für dich gewesen sein, ihn aufzugeben!“
    „Ich weiß jetzt aber auch, dass ich mich glücklich schätzen darf, eine solche Liebe erfahren zu haben.“
    Lovie sah, wie ihrer Tochter die Tränen in die Augen traten. Sie musste verhindern, dass das Ganze vollends in die Sentimentalität abglitt. Zum eigentlichen Kern war sie nämlich noch gar nicht vorgedrungen. Draußen rauschte der Regen mittlerweile in wahren Sturzbächen herunter, die donnernd aufs Dach niederprasselten.
    „Lass uns lieber das Radio wieder einschalten, ja?“ Cara betrachtete besorgt die Decke. In einer Ecke hatte sich bereits ein Feuchtigkeitsfleck gebildet; im Zimmer nebenan tropfte es vernehmlich.
    „Warte noch“, bat Lovie und hielt Cara zurück. „Ich möchte dir mein eigentliches Dilemma schildern. Ich zermartere mir seit langer Zeit das Hirn, was aus dem Grund und Boden werden soll, wenn ich nicht mehr bin? Ich muss eine Entscheidung treffen und brauche dazu deinen Rat. Selbstverständlich habe ich erwogen, es meinen Kindern oder Enkeln zu hinterlassen, also euch allen. Ab und zu will mir scheinen, ich sei es euch schuldig, weil ich euch gegenüber so kläglich versagt habe, doch ich befürchte, dass dann irgendwann die Frage auftauchen würde: Woher hatte Mutter das Grundstück überhaupt? Mein Geheimnis wäre in Gefahr!“
    „Du schuldest uns nichts. Was hast du denn nun mit den beiden Grundstücken vor?“
    Lovie wurde nachdenklich. „Russell vermachte mir das Grundstück für den Fall, dass ich es benötigte, um mir meine Freiheit zu sichern. Und in gewisser Weise hat es ja zu meiner Befreiung beigetragen. Doch nun brauche ich es nicht mehr.“ Sie ergriff Caras Hand und guckte ihre Tochter flehend an. „Ich möchte es dem Küsten- und Naturschutzbund vermachen, wie es von Anfang an vorgesehen war. Es wäre schön zu wissen, dass meine Kinder und Kindeskinder sowie Kinder von überall her diesen kleinen Flecken Dünen und Strand so genießen können, wie es mir vergönnt gewesen ist. Und natürlich fände ich es gut, in dem Bewusstsein zu scheiden, dass es am Strand unserer Insel noch einen Ort gibt, wo die Schildkröten ungestört ihr Gelege absetzen können.“
    „Dann kann ich dir nur zuraten!“
    „Wirklich?“
    Cara lächelte ihrer Mutter an und nickte. „Unbedingt.“
    „Ich hatte gehofft, dass du einverstanden sein würdest. Ich musste einer Person meines Vertrauens mein Geheimnis anvertrauen, damit der Morgan Grenfell Trust über meine Entscheidung in Kenntnis gesetzt werden kann. Würdest du das nach meinem Tode als meine Treuhänderin übernehmen, Cara?“
    „Es wäre mir eine Ehre.“
    Lovie seufzte erschöpft. Ihre Kraft schien restlos aufgebraucht. „Danke! In der Schachtel mit meinen Fotos findest du ein Blatt, auf dem nichts weiter steht als Name und Telefonnummer von Mr. Wentworth. Nun weißt du ja, um wen es sich handelt. Natürlich wird er in der Zwischenzeit längst pensioniert sein, doch ganz gleich, wer jetzt zuständig ist – man wird garantiert alles diskret erledigen. Das können die Briten! Ach, ich kann dir gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin, dass ich diesen Entschluss gefasst habe! Es war eine schwere Bürde.“
    „Sei unbesorgt, Mama, ich nehme alles in die Hand.“
    „Ach, eins noch: Nach der Überschreibung wird noch etwas Geld aus diesem zweiten Fonds übrig sein, nicht viel, aber doch genug, dass du davon die Grundsteuer ein paar Jahre finanzieren kannst.“
    „Grundsteuer? Ich?“
    „Aber sicher! Für das Strandhaus! Das hinterlasse ich dir!“
    Cara war total überrascht. „Aber ich glaubte … Ach, ich weiß nicht mehr, was ich dachte. Eigentlich habe ich mir nie darüber den Kopf zerbrochen. Ich vermutete immer, es ginge an Palmer!“
    „Palmer? Du meinst, ich hätte die ganze Zeit …“ Seufzend breitete sie die Arme aus. „Komm, nimm deine Mama in den Arm!“ Cara kam dieser

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