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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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sie hat hier drin bereits genug geleistet. Alles selber gemacht. Toll, oder?“
    Er nickte.
    Ja, er war tatsächlich begeistert und ausgesprochen beeindruckt. Cady scheute sich nicht vor der Arbeit und war noch dazu ein echtes Multitalent. Je länger er sich umsah, desto mehr hatte er das Gefühl endlich Dinge von ihr zu entdecken, mit denen sie freiwillig nie herausgerückt wäre. Interessiert betrachtete er eines der Bilder, die an der Wand hingen.
    „Hübsch, nicht wahr?“ Doris grinste ihn an. „Das hat sie auch selbst gemacht.“
    „Sie malt?“ Er starrte die Leinwand an, auf der eindeutig Loki im Profil zu erkennen war.
    „Das Mädchen hat eine Menge Talente“, erwiderte die Nachbarin und widmete sich weiter den Blumen. „Sie war als Kind so begabt. Ich glaube, das war ihre Art, um der Realität zu entkommen. Sie hatte keine sehr schöne Kindheit.“ Doris warf ihm einen verschwörerischen Blick zu. „Schlimmer Vater. Hatte ein Problem mit dem Alkohol, und die Mutter hat es auch nicht mehr ausgehalten und ist weggelaufen.“
    Seufzend machte sie mit dem Blumengießen weiter.
    „Die gute Catherine hätte die Kinder gewiss nachgeholt, aber Robert hat alles getan, um das Sorgerecht allein zu bekommen. Später hat er sich in Kneipen und Spielhöllen rum getrieben. Kein passendes Vorbild für vier Kinder. Bei den Kleineren hat sich sein schlechter Einfluss bemerkbar gemacht. Doch Cady war schon als junges Mädchen sehr verantwortungsbewusst. Sie hat ihre Geschwister aufgezogen, den Haushalt versorgt und trotzdem gute Noten heimgebracht. Aus ihr hätte viel mehr werden können, mit der richtigen Förderung.“
    Bedauernd schüttelte sie den Kopf und wandte sich wieder Aléjandro zu.
    „So ein kreatives Kind und so schlau. Aber ich bin froh, dass sie es heute geschafft hat. Die beim Film haben das wirklich gut erkannt, Mister, ihr eine Chance zu geben ...“ Sie nickte anerkennend. „Großartige Idee das Mädchen in diese Rolle zu stecken, in der sie zeigen konnte, dass sie noch viel mehr Talente hat.“
    Er lächelte ihr zu.
    „Sie sind ein echter Fan von ihr“, stellte er amüsiert fest. Doris Gesicht wurde ein bisschen breiter, als sie grinste.
    „Ja, natürlich! Wenn jemand ihr Glück verdient hat, dann Cady.“
     
    Sie fühlte sich wie erstarrt.
    Mit dem Gefühl, sich jeden Moment übergeben zu müssen, rutschte sie tiefer in ihren Sitz und starrte auf die riesige Leinwand, die sich über ihr spannte. Hatte es denn unbedingt dieser Film sein müssen?
    Das Open-Air-Kino in Blackall war ein Erlebnis für sich. Für gewöhnlich hätte sie es genossen, unter freiem Himmel in einem Liegestuhl zu sitzen und sich gemütlich einen Film anzusehen. Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet, dass hier ausgerechnet »Sizilianische Träume« gezeigt wurde.
    Sie wollte diesen Film nicht sehen. Sie wollte weder Aléjandro noch sich selbst in Überlebensgröße „
bewundern
“.
    Als der Vorspann kam, begannen die Leute um sie herum ihrer Begeisterung Luft zu machen und Cady war mehr als einmal froh, dass sie wieder blond war und einen Fünfmonatsbauch vor sich her trug. Unruhig schob sie die Brille auf ihrer Nase zurecht. Faith beugte sich in ihrem Stuhl zu ihr herüber und griff nach Cadys Hand.
    „Schaffst du das? Sonst gehen wir rüber ins Diner, bis der Film vorbei ist.“
    Nein, das wäre albern. Im Outback gab es wenig Gelegenheit, um dem Nachtleben zu frönen. Vermutlich hatten Faith und Ian sich schon länger darauf gefreut, wieder mal das Kino aufzusuchen. Diesen Spaß wollte sie ihnen nicht verderben.
    Mit einem schiefen Lächeln schüttelte sie den Kopf und drückte Faiths Finger.
    „Schon gut. Ich bin nur ein bisschen geschockt, weil ich nicht damit gerechnet habe. Für mich ist das eine Premiere, ich habe den Film noch nicht gesehen.“
    „Wir wissen nicht immer, was hier gezeigt wird. Manchmal ist es das reinste Überraschungspaket. Aber ich gebe zu, ich bin wirklich neugierig darauf.“
    Faith lächelte, setzte sich wieder in ihrem Liegestuhl zurecht und sah zu der Leinwand hoch. Cady bemerkte, wie Ian sich überrascht in seinem Sitz aufrichtete, als ihr Name über die Fläche flackerte. Faith reagierte sofort, indem sie seine Hand drückte, den Kopf schüttelte und einen Finger auf die Lippen legte. Sie würden ihm später noch einiges zu erklären haben.
    Das Herz hämmerte in Cadys Brust, während sie fast ängstlich zu der Leinwand hinaufsah, auf der nun in riesigen Lettern der Filmtitel

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