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Nur du weckst diese Sehnsucht

Nur du weckst diese Sehnsucht

Titel: Nur du weckst diese Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Carson
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erhoben – die Einladung zu einem verführerischen Kuss. Doch genau das wollte er ja nicht.
    Stattdessen fragte er: „Ist dein Aufräumfimmel eigentlich genetisch bedingt oder bist du so erzogen worden?“
    „Weder noch.“ Die Temperatur ihrer Stimme lag weit unter null. „Was du ‚Aufräumfimmel‘ nennst, ist für den Rest der Welt einfach nur ein gesunder Sinn für Ordnung.“
    Ein volles Lachen löste sich aus seiner Brust. Dann strich er betont langsam eine verirrte weizenblonde Strähne von ihrer bloßen Schulter. Ließ sie sich zu einer Reaktion provozieren? Vielleicht würde sie wenigstens mit dem Aufräumen aufhören.
    „Mit ‚Sinn für Ordnung‘ kann ich gut leben.“ Er senkte die Stimme. „Aber was ich auf den Tod nicht ausstehen kann, ist, wenn du den Kopf in den Sand steckst und die Fakten ignorierst.“
    Sie strich auch noch das letzte T-Shirt glatt, womit ihre Aufgabe erledigt war – der Schrank war nun tipptopp aufgeräumt. Dann drehte sie sich zu Memphis um und verschränkte die Arme. „Und welche Fakten bitteschön?“
    „Deine Familie.“ Hart fixierte er ihren Blick. „Die Vergangenheit.“ Er beugte sich zu ihr hinüber und genoss das Unbehagen, das sich in ihrem Gesicht abzeichnete, auch wenn ihn beim Anblick ihrer sinnlichen Lippen schmerzhaftes Verlangen quälte. Mit heiserer Stimme beendete er die Aufzählung: „Dich und mich.“
    Sie zögerte kurz, blinzelte und sagte dann mit erhobener Braue: „Quatsch, ich ignoriere gar nichts.“
    Er schluckte die Enttäuschung über ihre beherrschte Reaktion hinunter. „Und was tust du dann?“
    „Ich stelle fest, dass du nichts Vernünftiges zum Anziehen hast.“
    „Soll ich mich jetzt schlecht fühlen?“
    „Nein.“ Ihr glattes Lächeln hätte ihn warnen sollen. Er konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken, als sie hinzufügte: „Wir gehen morgen einfach für dich shoppen.“

3. KAPITEL
    „Herzlich willkommen, Mr James.“ Die rothaarige Boutiqueverkäuferin grüßte Memphis, als wären sie alte Freunde. Was für eine Ironie. Dann wandte sie sich an Kate. „Wie schön, Sie wiederzusehen, Mrs Worthington.“
    „Anderson“, korrigierte Kate die Frau, „ich heiße jetzt wieder Anderson.“
    „Ach ja. Selbstverständlich.“ Nur ein leichtes Erröten verriet, dass sie sich des Fauxpas bewusst war. „Das war mir kurz entfallen.“ Der interessierte Blick der Verkäuferin schwang erneut zu Memphis, als sie hinter der Verkaufstheke hervortrat und zu Kate gewandt sagte: „Wir wissen es sehr zu schätzen, dass Sie wieder mal einen Termin bei uns haben. Wenn Sie mir verraten, was Sie suchen, helfe ich Ihnen, so gut es geht.“
    Helfen? Er brauchte keine Hilfe, hätte aber am liebsten um Hilfe gerufen. Shoppen an sich war schon schlimm genug – aber auch noch mit zwei Frauen? Es konnte unmöglich noch schlimmer kommen.
    Seit er die Designerboutique vor circa zwei Sekunden betreten hatte, verspürte er den unbändigen Drang, das Weite zu suchen und die grauen Marmorwände, die hohen holzgetäfelten Decken und die indirekte Beleuchtung hinter sich zu lassen. Noch vor wenigen Jahren hätte sich hier niemand an seinen Nachnamen erinnert, während Kate gleich mit zwei Namen in bester Erinnerung war. Er hatte dreißig Jahre gebraucht, um das zu erreichen, was ihr als Tochter einer von Floridas mächtigsten Politikerdynastien einfach so in die Wiege gelegt worden war.
    Während die beiden Frauen sich unterhielten, ließ Memphis seinen Blick über die Anzüge am anderen Ende des Ladens schweifen und betrachtete die platzverschwenderisch auf Tische und Kleiderständer drapierten Hemden und Hosen. Die Dekoration wirkte minimalistisch, und offensichtlich legte man auf die effiziente Nutzung der Ladenfläche keinen besonderen Wert. Alles deutliche Anzeichen für die Exklusivität dieses Geschäfts in South Beach und den beträchtlichen Preis der Waren. Letzterer war für ihn heute kein Problem mehr, aber ihn störte nach wie vor der Hauch von High Society, der den Laden durchwehte. Es war klar, dass die Beflissenheit der Verkäuferin nur Kates Prominenz und seinem mittlerweile ebenfalls recht bekannten Namen zu verdanken war.
    „Die VIP-Lounge ist dort hinten“, sagte die Rothaarige und ließ ihren Blick eine Sekunde zu lang auf Memphis ruhen. Offensichtlich gefiel ihr, was sie sah. Er grinste in sich hinein. „Bedienen Sie sich gerne an den Getränken, während ich Sachen hole und sie Ihnen zeige.“
    „Wir sollten uns

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