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Nur du weckst diese Sehnsucht

Nur du weckst diese Sehnsucht

Titel: Nur du weckst diese Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Carson
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willst, komme ich auch zu dem zweiten Abend mit. Und es tut mir leid, dass ich mich so abfällig über deine Ehe geäußert habe.“
    Kate blinzelte ungläubig. Träumte sie? Der große und unerschütterliche Memphis James, der immer so tat, als stünde er über den Dingen, zeigte sich plötzlich von seiner weichen Seite? Die Vorstellung fiel ihr schwer. Und sie war gefährlich, denn in Kates Herz regte sich prompt ein warmes Gefühl.
    Reiß dich zusammen, Kate, und red jetzt vor allem keinen Blödsinn!
    Sie schluckte den Kloß herunter, der ihr mit einem Mal im Hals saß, und murmelte nur leise: „Danke.“ Mehr traute sie sich nicht zu sagen, aus Angst, ihr könnte etwas Dummes herausrutschen. Etwas wie: „Bitte halt mich ganz fest“ Darum hatte sie ihn schon einmal gebeten – und die Folgen waren fatal gewesen.
    Sie würde kein zweites Mal in dieselbe Falle tappen.
    Memphis bremste und bog in die Auffahrt ihres Hauses ein. „Worüber denkst du nach?“
    „Ich weiß nicht.“ Nachdenklich blickte sie an der Fassade des dreistöckigen Hauses im spanischen Kolonialstil empor, das im Zuge der Scheidung vollständig an sie gefallen war. „Ich fühle mich irgendwie so … verloren.“
    „Gott, Kate“, antwortete Memphis leise, während er den Wagen parkte und gleichfalls das Haus betrachtete, „wer würde sich in dem Riesenkasten nicht verloren fühlen?“
    Sie stiegen aus, und Kate stellte sich vor den Wagen, den Blick auf das Haus gerichtet. „Ja, es ist ein bisschen groß.“
    Memphis trat neben sie und lehnte sich lässig an die Motorhaube. „Was du nicht sagst …“
    „Wir haben es gekauft, weil es einen geräumigen Salon und einen riesigen Speisesaal hat, in dem man auch mal einen größeren Empfang geben kann.“
    „Die komplette Bevölkerung eines Kleinstaats würde da reinpassen“, stellte Memphis trocken fest.
    „Aber für eine geschiedene Frau, die alleine lebt, ist es zu groß.“
    Eine betretene Stille legte sich zwischen sie. In Memphis’ Gegenwart konnte sie sich einfach nicht entspannen, dabei brauchte sie nach diesem Abend Entspannung eigentlich mehr als alles andere. Andererseits verspürte sie keine Lust, alleine im Haus zu sein und so lange sinnlose Sachen zu erledigen, bis sie vor Erschöpfung ins Bett fiel. Das war in letzter Zeit schon zu häufig vorgekommen.
    Sie drehte sich zu Memphis um. „Kommt jetzt der Punkt, wo ich dich fragen muss, ob du noch auf einen Drink mit reinkommen willst?“
    „Nur wenn du auf vollkommen unoriginelle Sprüche stehst.“
    „Ich glaube, der Abend war für mich schon originell genug.“ Lachfältchen bildeten sich um seine Augen, jedenfalls bis sie weitersprach. „Also … kommst du mit rein?“
    Der Humor in seinem Blick wich einer gewissen Vorsicht. „Ein Drink, und dann fahre ich.“
    Als sie ihn ins Haus führte, fühlte sie sich wie eine linkische Teenagerin. Wie würde der Abend nun weitergehen? Es gab so viele Möglichkeiten, und bei jeder einzelnen spürte sie ein aufgeregtes Flattern im Bauch.
    Memphis folgte ihr in den Salon, wo er an den Türpfosten gelehnt stehen blieb und sich umsah. Seine erotische Präsenz war beinahe greifbar, und die Erinnerung daran, wie er sie damals geliebt hatte, brach mit solcher Wucht über sie herein, dass ihre Hände zitterten und das Glas leise klirrte, als sie an der Bar Brandy für sie eingoss.
    Memphis schien ihre Aufregung zu spüren. Mit ruhiger Stimme fragte er: „Kate, warum bin ich hier?“
    Für einen langen Augenblick kämpfte sie gegen die Antwort an, die aus ihr herausdrängte, aber es war zwecklos. In jener Nacht vor einigen Jahren hatte sie sich so unglaublich lebendig gefühlt, als würde der Sex mit Memphis ihr neues Leben einhauchen. Obwohl auf dieses Ereignis jahrelange Reue gefolgt war, sehnte sie sich wie verrückt nach dem Gefühl von damals.
    Die Entscheidung fiel. Kate stellte die Flasche ab, ging zu Memphis hinüber und legte ihm die Hände auf die Brust. „Bleib über Nacht, Memphis.“
    Das Karamellbraun seiner Augen verdunkelte sich, nahm die Farbe von Bitterschokolade an. Sie hielt den Atem an, hoffte auf ein Ja, betete für ein Nein.
    Für einen endlosen Moment sah er sie zweifelnd an. Dann sagte er mit heiserer Stimme: „Ich bin kein Escortservice.“
    Unsicher schloss sie die Augen. Die Erinnerungen, die Hitze unter ihren Handflächen, seine festen Muskeln – alles schien sie zu rufen und verführen zu wollen. Sie schlug die Lider wieder auf, griff seine Hand und

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