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Nur ein Augenblick des Gluecks Roman

Titel: Nur ein Augenblick des Gluecks Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Dixon
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verabschieden. Du musst dich entschließen, endlich nach Hause zu kommen, Justin. Andernfalls ist es das Ende für uns.«
    Amy hatte das Licht ausgeschaltet. Am nächsten Morgen war Justin zum Flughafen gefahren und nach Connecticut geflogen. Nun folgte er Suzy ins Treppenhaus der Zelinskis. »Wenn ich mich richtig erinnere, T. J., warst du ein großer Fan meiner Pfirsichpasteten. Heute Morgen habe ich eine gemacht. Irgendwie muss ich gewusst haben, dass du kommst«, sagte sie.
    Justin blickte auf eine offene Schlafzimmertür auf der halben
Strecke des Flurs. »Wissen Sie, was aus Cassie Jackson geworden ist?«, fragte er.
    Suzy lachte und sagte: »Die kleine schwarze Cassie? Komisch, dass du sie erwähnst. Sie war vor einigen Monaten in der Zeitung. Eine große Geschichte darüber, wie sie von einem Platz zum anderen gezogen ist, eine Weile bei ihrer Großmutter gewohnt hat, dann auf der Straße gelebt und es trotzdem hinbekommen hat, weiter zur Schule zu gehen. Sie hat das College beendet und dank mehrerer Stipendien einen Abschluss in Jura gemacht. Offenbar hat sie jetzt einen Job bei der Regierung. In einer der Neger-Kirchen haben sie ihr einen riesigen Abschied ausgerichtet … sie hat sogar ein nagelneues Auto geschenkt bekommen, mit dem sie nach D. C. fahren kann.«
    »War es ein Mustang?«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Weißt du das nicht mehr?«, erwiderte Justin. »Einer ihrer größten Träume war es immer, ein eigenes Pony zu haben.«
    »Wenn ich ehrlich bin, haben Stan und ich sie nie wirklich kennen gelernt. Sie ist so schnell wieder fort gewesen.« Suzy zuckte entschuldigend die Schultern. Dann entfernte sie sich und rief jemandem zu: »Schatz, du wirst vom Stuhl fallen, wenn du siehst, wer zu Besuch gekommen ist.«
    Sie betrat die Küche; den Raum, in dem T. J. Stan zuletzt gesehen hatte - unordentlich, schwitzend und mit seinem Reißverschluss beschäftigt; den Raum, in dem Stan eine entsicherte Waffe an T. J.s Kopf gehalten hatte. Jetzt trat auch Justin durch die Tür, bereit, Stan zu packen und so lange auf ihn einzuprügeln, bis nur noch Gehirnmasse und Knochenfragmente von ihm übrig wären.
    Doch der Mann in der Küche war nicht Stan Zelinski; es war Ted.

    Justins Feindseligkeit verwandelte sich in Überraschung, als Ted seine Hand schüttelte und erklärte: »Schön, dich zu sehen, Kumpel. Ist ziemlich lange her.«
    Falten zogen sich um Teds Augen, und seine Schläfen begannen schon zu ergrauen. Es dämmerte Justin, dass Stan, Teds Vater, inzwischen ein alter Mann sein musste. Justin fragte sich, ob das für ihn etwas änderte; ob sich sein Verlangen, Stan zu bestrafen, deswegen in Luft auflösen würde. Aber was »sein sollte«, hatte nichts mit dem zu tun, was wirklich war: Sein Hass auf diesen Mann kannte keine Grenzen.
    Suzy war an der Hintertür und rief in den Durchgang hinein: »Stan, Schatz, komm rein. Wir essen eine Pfirsichpastete.«
    Beim Klang von Stans Namen zog sich Justins Magen zusammen. Doch als Suzy beiseitetrat, galoppierte ein kleiner Junge ins Zimmer. Ein Kind mit kurzen blonden Haaren und Stan Zelinskis stämmiger Statur.
    »T. J., das ist Teds Sohn.« Suzy strahlte vor Stolz. »Er ist nach meinem Stan benannt. Ist er seinem Grandpa nicht wie aus dem Gesicht geschnitten?«
    »Hast du meinen Grandpa gekannt?«, fragte der Junge.
    »Ja«, erwiderte Justin. »Vor langer Zeit.«
    Die Augen des Jungen leuchteten auf. »Willst du Grandpas Heldensachen sehen?« Ehe Justin etwas erwidern konnte, rannte der Junge auch schon aus der Küche und rief: »Ich hol’ sie und zeig’ sie dir.«
    Suzy eilte dem Jungen hinterher. »Schatz, lass Grandma das Album für dich suchen. Ich will nicht, dass du wieder an den Bücherregalen hochkletterst.«
    Ted lachte. »Das könnte Stunden dauern. Mom vergisst von einer Minute zur nächsten, wo sie das Album hingelegt hat.«

    »Ist Stan auch hier?« Justins Frage kam abrupt. Er konnte einfach nicht mehr warten. Er musste Bescheid wissen.
    Ted antwortete mit einem unglücklichen Seufzer. »Dad ist tot,T. J.«
    Es fühlte sich an, als wäre eine Bombe hochgegangen. »Wann?«, fragte Justin. »Wann ist er gestorben?«
    »In der Nacht, nachdem du nach Boston aufgebrochen bist. Als du gerade weg warst. Das haben die Bullen Mom jedenfalls erzählt.« Ted schaute hinaus in den Flur. »Ich will nicht, dass Mom und Stan uns hören. Stan kennt nicht die ganze Geschichte. Und Mom … na ja, du weißt ja, wie sehr sie Dad geliebt hat.«
    Er wandte sich

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