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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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gut widerstehen.« Er schwieg eine Weile und ging den Abend im Geist wohl noch einmal durch. »Dann musste ich zurück nach
St. Paul’s
. Aber gleich am nächsten Morgen bin ich zurück zu dir gekommen – in der Hoffnung, dass du noch schlafen würdest. Ich hab gedacht, ich hätte es geschafft, bis in deinen Traum vorzudringen, doch ich war mir nicht sicher, und es war so frustrierend, dich zu sehen und überhaupt keinen Kontakt zu dir aufnehmen zu können. Sobald ich gemerkt hatte, dass du nicht in die Schule gehen würdest, bin ich losgeschossen, um mein Sammeln zu erledigen. Dann bin ich zurückgekommen und hab den Tag mit dir verbracht. Ich war fassungslos wegen deiner Blutergüsse. Ich hätte Catherine umbringen können!«
    Ich weiß noch, wie ich im großen Flurspiegel meine Verletzungen begutachtet hatte und Josh sie dann auch entdeckte. »Es war Glück, dass sie meinen Kopf verfehlt hat«, meinte ich ziemlich heftig. »Sonst wäre ich wieder im Krankenhaus gelandet.«
    »Das darfst du nicht einmal sagen!« Callum schauderte es bei der Vorstellung. »Zumindest hattest du Josh und Grace, die auf dich aufgepasst haben.« Er schwieg einen Moment und lächelte. »Und jetzt hast du Grace von mir erzählt?«
    Ich nickte. »Ich musste mit jemandem sprechen. Bei dem Versuch, mit allem alleine fertigzuwerden, wäre ich fast verrückt geworden. Ich hoffe, das macht dir nichts aus.«
    »Warum sollte mir das was ausmachen? Ich war nur mächtig beeindruckt, dass du sie dazu gebracht hast, dir das alles ohne den geringsten Beweis zu glauben.«
    »Es war eine solche Erleichterung!« Nun lächelte ich auch. »Weißt du, sie ist ganz wild darauf, dich kennenzulernen. Sie hätte mir auch hierbei geholfen, wenn da nicht der schon längst geplante Besuch bei ihren Großeltern wäre. Stattdessen hat sie mich mit Informationen gefüttert, wenn ich welche brauchte. Zudem kann sie Catherine auch nicht ausstehen.«
    »Ich bin froh, dass du Hilfe hattest. Ich wusste ja, dass Catherine keine besonders nette Person war, aber ich hätte nie gedacht, dass sie so absolut böse ist und sogar bereit, jemanden umzubringen.«
    »Sie und Rob waren wirklich ein ideales Paar, finde ich. Einfach übel, die beiden.« Ich schüttelte den Kopf und versuchte, den Gedanken daran wieder loszuwerden. »Danach bist du mir also die ganze Zeit gefolgt?«
    »Ja. Ich bin bei dir geblieben, als du in Richmond herumgelaufen bist. Ich wusste, dass sie dir folgte, denn ich hab das Amulett gespürt. Aber ich sah keine Möglichkeit, dich zu warnen. Und dann, als sie dir auf dem Leinpfad entgegengetreten ist, also …« Er unterbrach sich einen Moment und holte tief Luft. »Als sie dir gesagt hat, ich würde vor Wut schäumen, lag sie weit daneben.«
    »Das war ein schrecklicher Moment, einfach schrecklich«, sagte ich und dachte an den Regentag zurück, als ich schon jede Hoffnung aufgegeben hatte. Ich musste einfach das Amulett anfassen, um zu prüfen, ob es noch fest um mein Handgelenk lag.
    »Danach hab ich ihr das Leben zur Hölle gemacht, glaub mir.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, warum sie einen solchen Rachefeldzug gegen mich geführt hat. Ich meine, sie hatte doch alle meine Erinnerungen und verdankte mir, dass sie wieder zurück im Leben war. Was hat sie bloß dermaßen gegen mich aufgebracht?«
    »Wenn ich das bloß wüsste. Während sie das Amulett trug, hab ich sie sorgfältig im Auge behalten, doch sie schien nie wegen irgendwas fröhlich zu sein. Natürlich, um ganz sicherzugehen, hätte ich eigentlich ihre Aura überprüfen müssen, aber sie hat schon immer sehr deprimiert gewirkt.«
    »Im Zug hat sie etwas Seltsames zu mir gesagt – dass alles meine Schuld wäre und ich diejenige war, von der Rob das alles wusste und die alles in Bewegung gesetzt hat. Aber ich verstehe nicht, warum sie mich deshalb so hassen muss. Es ergibt überhaupt keinen Sinn.«
    Callum runzelte die Stirn. »Vielleicht meint sie, du hättest das Amulett nicht finden sollen?«
    »Nein, es muss etwas mit der Erinnerung zu tun haben, die ihr Olivia weggenommen hat. War die bisher schon in der Lage, dir irgendeinen konkreten Hinweis zu geben?«
    Stumm schüttelte Callum den Kopf.
    »Auch nichts über den ungefähren Inhalt?«
    »Nein, sie ist immer noch von irgendetwas total verstört.«
    »Armes Mädel! Ich vergess immer wieder, dass das etwas ganz anderes ist verglichen mit damals, als Catherine mir alle Erinnerungen genommen hat und du mir mit der Kopie das Leben

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