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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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Grinsen.
    »Nein Rob. Haben wir nicht«, sagte ich nachdrücklich.
    »Bist du sicher? Ich erinnere mich ganz deutlich, dass ich versucht hab, meine Chancen zu nutzen.« Das anzügliche Grinsen wurde noch breiter.
    »Wir hatten wirklich ein Date, haben dann aber beide beschlossen, dass es nicht funktionieren würde mit uns.«
    »Echt? Das ist wirklich schade.« Seine Hand fand meine. »Würdest du es nicht schön finden, uns noch eine Chance zu geben? Einfach, damit ich mich besser erhole.«
    »Das ist ein verführerischer Gedanke, Rob, aber nein. Wir haben beide entschieden, dass wir ganz verschiedene Dinge wollen.«
    »Oh, na ja, vielleicht später irgendwann.« Er wirkte so eingebildet und selbstgefällig, dass ich mich mal wieder fragte, was ich wohl überhaupt in ihm gesehen hatte. »Also ich war vier oder fünf Stunden bewusstlos, aber was hab ich vergessen? Vier Wochen?«
    »Ich denke, eher fünf oder sechs.« Eines musste ich schnell noch überprüfen, da sich auf dem Flur Stimmen näherten. »Während du bewusstlos warst, hast du da eigentlich was geträumt?«
    »Nee! Ich war auf dem Weg zum Pub, und dann bin ich plötzlich hier aufgewacht und hab dich Blech reden hören. Was hast du noch mal gesagt?«
    Ich lachte so überzeugend, wie es ging. »Das war nur dummes Zeug. Die Schwester hat gesagt, es würde helfen, dich wieder wach zu kriegen, wenn man was sagt. Ich glaub, ich hab irgendwas von einem Schulausflug erzählt oder so. Ich hab’s vergessen.« Während ich das sagte, kamen Robs Eltern zur Tür herein, Robs Mum mit einem riesigen Lächeln, doch sein Vater sah mich immer noch misstrauisch an.
    »Du bist ja immer noch da?«, sagte er böse. Ich wich vom Bett zurück und wollte die günstige Gelegenheit nutzen, zu verschwinden, bevor die Diskussion losging.
    »Ich bin gerade dabei zu gehen, Mr Underwood. Tschüs, Rob, schön, dass du wieder im Land der Lebenden weilst.«
    »Oh, ist gut, Alex. Bis bald. Immer mit der Ruhe, Mum, was machst du denn da?« Das Letzte kam halb erstickt, da Mrs Underwood ihn in einer gewaltigen Umarmung fast erdrückte. Ich sah zu, dass ich zur Tür rauskam.
    Draußen waren die Straßen voller Menschen. Mal wieder Stoßzeit. Da ich hinten im Krankenwagen mitgefahren war, hatte ich nun keine Ahnung, wo ich war, aber ich kannte einen, der mir helfen würde. Sehr zufrieden schaute ich auf den Armreif an meinem Handgelenk. Die goldenen Flecken glitzerten in der Nachmittagssonne. Ich holte meine Ohrhörer hervor und ging los. »Callum, alles ist in Ordnung. Komm doch bitte zu mir, wenn du kannst. Ich gehe jetzt die …« Ich unterbrach, weil ich gerade zu einer Kreuzung kam und das Schild lesen musste. »… 
Tottenham Court Road
entlang. Komm doch bitte bald.«
    Innerhalb weniger Minuten war Callum da und dirigierte mich zu einem ruhigen Platz, wo wir uns hinsetzen und unauffällig miteinander reden konnten. Trotz meiner Erschöpfung zappelte ich herum vor Aufregung. Ich konnte kaum still sitzen bleiben, als ich mich in der Ecke einer Bank einrichtete, den Spiegel auf einer Armlehne aufstellte und es ungeheuer genoss, dass Callum wieder zurück war. Er stand direkt hinter mir und war offenbar etwas verwirrt über mein Verhalten.
    »Geht es dir gut, Alex?«, fragte er sanft. »War das Ende … schlimm?«
    »Es war überhaupt nicht schlimm – Rob geht es total gut!«
    »Wie? Was meinst du damit?«
    »Ich meine damit, dass er aufgewacht ist und sich mit mir unterhalten hat! Es geht ihm gut!«
    »Aber hast du nicht erzählt, dass Lucas ihn ausgesaugt hat, dass er genug hatte und wie Catherine verschwunden ist?«
    »Also auf jeden Fall ist er verschwunden, aber er hat eindeutig nur ein paar von Robs Erinnerungen bekommen. Der hat nur den letzten Monat oder so vergessen. Vielleicht war das für Lucas genug«, fügte ich nachdenklich hinzu. Da ich gesehen hatte, wie er sich in die Pfütze aus glitzernden Funken aufgelöst hatte, war ich mir ziemlich sicher, dass er nicht zurückkommen würde. Doch am aufregendsten fand ich die Fragen, wohin er verschwunden war und was ich dabei getan hatte, um die Situation zu verändern.
    Callum wirkte, als würde er gleich jede Menge Fragen stellen, aber ich ließ es nicht dazu kommen. Ich wollte keine Theorien diskutieren, bevor ich nicht ein paar Antworten bekommen hatte. Und es gab keinen Grund, ihn aufzuregen, bis ich nicht sicher wusste, ob Lucas nicht doch wieder in
St. Paul’s
auftauchte. Ich musste erst selbst mehr verstehen. »Genug

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