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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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da. Also muss er weg sein.«
    »Ich denke mal, die Frage ist, wo …« Ich versuchte, möglichst locker zu klingen.
    »Ehrlich gesagt, mir ist das egal. Er ist weg, ich hab dich zurück, Catherine ist davongelaufen, und wir haben fast die ganzen Sommerferien vor uns.« Der Gedanke an Catherine ließ mich immer noch zittern, doch ich verdrängte ihn, als Callum mich auf den Kopf küsste und mir zärtlich über die Arme streichelte, wobei er sorgfältig meine Blutergüsse vermied. »Ich glaube, es wird langsam Zeit, dass wir uns eine Weile nur mit uns beschäftigen. Meinst du nicht auch?« Langsam strich er mit den Händen wieder nach oben und legte sie zart um mein Gesicht. Seine Lippen fanden meine, und ich war plötzlich wie benommen vor Verlangen, griff ihm mit beiden Händen in die Haare und zog ihn noch enger an mich.
    Als wir da zusammen saßen, die Aussicht ignorierten und uns ganz auf uns selbst konzentrierten, merkte ich, dass sich die verschlungenen Probleme entwirrt hatten. Ich behielt mein Geheimnis eisern für mich. Es wäre falsch, Callum Hoffnung zu machen, bevor ich nicht alles überprüft hatte. Doch eigentlich musste ich nur herausfinden, was mit Lucas passiert war, um sicherzugehen, dass er lebendig in der Themse gelandet war. Denn wenn es so war, musste ich Catherine nicht finden. Dann brauchte ich ihr Geheimnis nicht, wie man die Versunkenen entkommen lassen könnte oder was sie mit Olivia gemacht hatte. Ich selbst hatte dann die Macht, sie zu retten. Ich blickte auf mein Amulett, das ruhig und friedlich war und kein Anzeichen von dem seltsamen Feuer zeigte, das am Tag zuvor auf mein Kommando hin erschienen war. Ich hatte jetzt die Kontrolle. Ich kuschelte mich in Callums feste Umarmung und seufzte zufrieden.
    Als er mein Seufzen hörte, hob er mein Kinn und schaute mich mit einer solchen Liebe und Zärtlichkeit an, dass ich glaubte, das Herz würde mir zerspringen. Ich blickte in seine hypnotisierend blauen Augen und wusste, dass ich gar nicht anders konnte, als es zu versuchen. Ich lächelte. Eines nicht allzufernen Tages würde ich Callum zu mir herüberholen, und dann wären wir für immer zusammen.

Epilog
    Die drei Männer und die Frau beugten sich voller Konzentration über den Tisch. Die Verkehrsgeräusche von der
Waterloo Bridge
störten sie nicht, auch nicht, dass das Wasser stieg und das schwimmende Gebäude sich bereits auf halber Höhe seiner Verankerungspfosten befand. Sie sahen zu, wie der Älteste, der Mann mit den meisten Sternchen auf der Schulter, langsam einen kleinen Becher nahm und seinen Inhalt über den Tisch kullern ließ.
    »Und die Sechs!«, rief er vergnügt, als der kleine Würfel liegen blieb.
    »Du hast so ein Glück«, stöhnte John, als Pete den kleinen silbernen Hund nahm und mit ihm über das Spielbrett zählte, schnell vorbei an Johns mit Hotels beladener Parkstraße und Schlossallee, um dann auf dem Feld mit Los anzuhalten.
    »Das sind zweihundert Pfund für mich, Banker.« Yvonne schoss einen verzweifelten Blick auf ihn ab, als sie ihm den abgegriffenen Schein gab, den er mit dem einen Ende zu einigen Einer- und Fünferscheinen vor sich unter das Spielbrett schob.
    »Du hast irgendwie immer am meisten Glück, Pete. Du hättest eigentlich schon vor Stunden draußen sein müssen.« Sie wandte sich an die anderen. »Wollt ihr weitermachen, Jungs? Mal gucken, ob wir ihn nicht doch noch bankrott kriegen?«
    Dave schob seinen Stuhl zurück und streckte die Arme über den Kopf, wo sie an die Decke des kleinen Freizeitraums stießen. »Ich könnte mal ein bisschen frische Luft gebrauchen. Ich geh und seh nach den Booten.« Als er auf die offene Tür zuging, erfüllte ein leiser Heulton den Raum. Wie von Schnüren gezogen sprangen die anderen drei auf, alle Gedanken an das Spiel waren vergessen. John rannte zum Computer, während die anderen drei zum nächsten Boot eilten und im Vorbeigehen ihre grellorangen Rettungswesten vom Regal bei der Tür mitnahmen.
    Das Boot war startbereit. Pete sprang an Bord und ließ den kräftigen Motor an. Es war ein schmales, wendiges Schlauchboot, das von Wasserdüsen statt Schrauben angetrieben wurde und ideal geeignet war für den Rettungsdienst auf der Themse. Yvonne und Dave hielten es an der Anlegestelle fest, während sie darauf warteten, dass ihnen John die Einzelheiten des Notrufs mitteilte.
    »Es ist ganz in der Nähe«, rief er, als er aus dem Kommunikationsraum kam. »Mann im Wasser direkt unter der
Blackfriar Bridge
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