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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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finster. »Da mag dich jemand wirklich nicht besonders.«
    »Ehrlich Dad, ich hab nicht die leiseste Ahnung, wer das sein könnte.«
    »Na, ich ruf jetzt die Bank an, und dann ist wahrscheinlich die Polizei an der Reihe.«
    Ich war froh, dass ich ihm einen Teil der Verantwortung übergeben hatte. Er machte einige echt lange Anrufe bei verschiedenen Leuten von der Bank und dann bei der Polizei. Es war ziemlich klar, dass ich es nicht gewesen sein konnte, nicht bei dem Alibi, das ich hatte. Aber die Bank war ganz erpicht darauf, eine offizielle Identifizierung der Person durchzuführen, die das Geld abgehoben hatte. Sie glaubten offenbar, dass es jemand war, den ich kannte, und dass ich in der Lage sein würde zu helfen.
    Das alles dauerte unglaublich lange. Schließlich schaffte ich es, mich ins Badezimmer davonzuschleichen und mit Callum zu reden. »Es sieht so aus, als könnte das noch den ganzen Abend dauern. Da kannst du jetzt genauso gut aufbrechen, dein Sammeln hinter dich bringen und dann zurück nach
St. Paul’s
gehen. Wir sollten dann morgen anfangen, an unserem Plan zu arbeiten.«
    »Gut, wenn du dir sicher bist«, stimmte er unsicher zu. »Mir gefällt es nicht, dich jetzt alleine zu lassen, aber ich sehe keine andere Möglichkeit.«
    »Mir geht es bestimmt gut. Es wäre nur schön zu wissen, dass du morgen so früh wie möglich wiederkommst.«
    »In Ordnung. Ich weiß jedenfalls, wo es heute eine lange Nacht der Filme gibt. Da kann ich dann als Erstes warten, wenn sie alle rauskommen.« Er blickte mich entschuldigend an.
    »Jetzt geh schon los und sammel, wo immer es gut für dich ist, solange du nur so bald wie möglich wieder bei mir bist. Du musst tun, was du tun musst.« Ich versuchte, die Sache gelassen zu sehen, und ganz ehrlich, es war mir auch egal. Ich musste einfach praktisch denken. »Ich muss jetzt gehen – Dad will, dass ich dabei bin, wenn er noch mal die Polizei anruft.«
    Die starken Arme in dem vollkommen weißen Hemd legten sich im Spiegel um mich, und ich spürte, wie er sanft mit seinen Lippen über meine Haare strich. »Und du bist dir wirklich sicher? Ich finde es schrecklich, dich … ungeschützt alleine zu lassen.«
    »Jetzt mach dir keine Gedanken. Im Moment habe ich auf alle Fälle Dad. Ich bin sicher, dass alles gutgeht.« Ich versuchte, so beruhigend wie möglich zu lächeln, doch eigentlich hatte ich keine Ahnung davon, was als Nächstes passieren würde. Entfernt konnte ich Mum rufen hören. »Ich muss jetzt wirklich los. Wir sehen uns dann morgen früh.« Ich blickte in die hypnotischen blauen Augen. »Ich liebe dich.«
    »Gut.« Ein winziges Lächeln erschien auf seinen weichen Lippen. »Ich liebe dich auch. Pass auf dich auf.« Und mit einem letzten Kuss war er verschwunden. Ich spritzte mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht und ging dann wieder zu meinen Eltern.
     
    Es wurde spät am Samstagabend, und ich war mir ziemlich sicher, dass mein Dieb auf der Prioritätenliste der lokalen Polizei nicht so ganz weit oben stand. Wir hatten ein längeres Gespräch mit dem Kriminalbeamten, der zu uns nach Hause gekommen war und dann die Einzelheiten meines Bankauszugs studierte. Er schien halbwegs interessiert an dem Fall zu sein, und ich erwähnte die E-Mail nicht, da ich Abbi nicht in Schwierigkeiten bringen wollte, und es war ja schließlich nicht ihre Schuld. Als der Kriminalbeamte schließlich ging, versprach er wiederzukommen, sobald er mit der Bank gesprochen habe.
    Wir hatten uns gerade zu einem späten Abendessen hingesetzt, als das Telefon läutete. Dad fluchte leise und ging, um abzunehmen. Das Gespräch bestand von seiner Seite hauptsächlich aus: »Ich verstehe«, »ja« und kurzem Brummen, doch sonst kaum was. Dann sagte er mit resignierter Stimme: »Geben Sie uns eine halbe Stunde, dann sind wir da.« Mum und ich wechselten ratlose Blicke. Dann legte er auf und kam zurück an den Tisch.
    »Das war wieder die Polizei. Anscheinend hat die Bank ein neues Echtzeitbilderfassungssystem von der Filiale in Richmond getestet, das direkt an die Zentrale gesendet wird. Wir müssen also nicht bis Montag warten, um die Bänder der Überwachungskamera anzusehen. Sie haben die Bilder schon da.«
    Mir wurde kalt. Was war, wenn ich denjenigen kannte? Was hatte ich getan, um ihn so wütend auf mich zu machen? Plötzlich hatte ich große Angst und wünschte, ich hätte Callum nicht vorgeschlagen, er sollte gehen. Doch Dad wollte ich das nicht merken lassen. Ich zwang mich zu einem

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