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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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was?«, sagte ich leise und ließ meine Finger über sein Kinn gleiten. »Wie lang kannst du bleiben?«
    Er peilte mir über die Schulter auf meine Uhr. »Leider nicht mehr so lang. Ich muss Olivia noch beim Sammeln helfen. Du weißt ja, dass ich ihr an den meisten Tagen helfe, aber heute Morgen bin ich zu früh aufgebrochen, um irgendwie zu helfen.«
    »Ich mag Olivia richtig. Es ist furchtbar, dass ein so junges Mädchen schon zu eurem schrecklichen Leben verdammt ist. Was hat sie denn wohl gemacht, um das zu verdienen?«
    »Sie war auch ganz begeistert davon, dich zu besuchen, nachdem sie ihr Lampenfieber überwunden hatte. Ich hab gedacht, ich könnte sie später vielleicht mitbringen, wenn du das willst.«
    »Es wäre schön, mit ihr zu reden.« Ich warf ihm einen unschuldigen Blick zu. »Sie kann mir dann ja auch ein bisschen mehr über dich erzählen!«
    »Puh, da bin ich mir nicht so sicher, ob das gut ist. Nachher schickst du mich noch zum Teufel, wenn du alles über meine schlechten Angewohnheiten weißt.«
    »Schlechte Angewohnheiten?« Ich hob die Augenbrauen. »Was soll das denn heißen?«
    »Ich denke, das soll dir lieber Olivia erzählen. Sie hat bestimmt Spaß daran.«
    »Gut, das ist also abgemacht. Du gehst jetzt los und bringst dein Sammeln hinter dich, und ich denke darüber nach, wo wir bei der Suche nach Catherine anfangen können. Dann bis später mit Olivia. Wann glaubst du, kommt ihr?«
    Er runzelte leicht die Stirn, und sein Arm schlängelte sich wieder um mich. »Das könnte eine Weile dauern. Am Nachmittag, ist das okay?«
    »Klar. Ich kann’s kaum erwarten …«
    Ich sah im Spiegel, wie er zögerte. Er machte den Mund mehrere Male auf und zu, als wüsste er nicht so recht, wie er etwas sagen sollte. Die sanfte Berührung an meinem Arm wurde ein bisschen fester. Ich lächelte und hob fragend eine Augenbraue, und er blickte fast schüchtern zurück.
    »Was ist?«, fragte ich schließlich.
    »Ich … Ich wollte mich einfach entschuldigen … noch einmal.« Nun wirkte er extrem verlegen.
    »Entschuldigen? Wofür?«
    »Für heute Morgen. Es tut mir echt leid. Ich hätte nicht so früh herkommen sollen. Um diese Tageszeit bin ich einfach unausstehlich.«
    »Ach, das macht doch nichts. Mach dir mal keine Sorgen.« Ich wurde einfach nicht schlau daraus, warum ihn das so belastete.
    »Aber ich war echt schrecklich. Du hast was Besseres verdient.« Seine Finger strichen über meine Haare und von der Schulter bis zur Hüfte. Es war ungeheuer ablenkend.
    »Oh, du meinst … das.« Jetzt war ich verlegen. »Das ist doch echt nicht deine Schuld.«
    »Aber jedenfalls danke, dass du versuchst zu helfen. Dafür liebe ich dich noch mehr.«
    »Ich würde alles für dich tun. Das weißt du doch.«
    »So weit wird es nicht kommen. Wir finden irgendeinen anderen Weg, auf dem es funktioniert. Glaub mir.« Er unterbrach sich für einen Moment, während er behutsam meine Haare zu einer Seite schob und, wie ich sehen konnte, meine Schulter neben dem Spaghettiträger meines Tops streichelte. »Also, ich kann sicher noch fünf oder zehn Minuten bleiben«, brummelte er, neigte den Kopf, und ich spürte hauchzart, wie er loslegte, meinen Hals zu küssen.
    »Oder sogar auch eine Viertelstunde …«, flüsterte ich und merkte, wie ich unter seiner Berührung dahinschmolz.
     
    Nachdem er weg war, schleppte sich der Vormittag mühsam dahin, so dass ich sogar freiwillig bei der Gartenarbeit half. Am Wochenende war ich nicht gewohnt, so früh aufzustehen. Damit, dass ich mich den ganzen Morgen nützlich machte, hoffte ich zu vermeiden, bei der Vorbereitung des Abendessens helfen zu müssen. Meine Großeltern würden kommen, und das bedeutete das volle Grillprogramm, egal bei welchem Wetter. Ich hatte aber andere Pläne für den Nachmittag.
    Zur Mittagszeit machte ich gerade meine wohlverdiente Pause, als es an der Tür klopfte. Unsere Nachbarin stand mit ihrem Welpen davor. Der kleine braune Labrador sprang um sie herum, kaute begeistert auf seiner Leine und stemmte ihr seine großen Vorderpfoten gegen die Knie.
    »Hi, Lynda.« Ich lächelte sie an. »Hi, Beesley«, ergänzte ich und streichelte dem Hund über den Kopf. Er drehte sich zu mir um und leckte mir die Finger.
    »Oh, Alex, ich bin froh, dass du da bist. Ich hatte gehofft, dass du mir einen Gefallen tust.«
    »Klar. Wie kann ich helfen?«
    »Also es gibt bei der Arbeit ein paar Probleme, und ich muss ins Büro. Ich hatte gehofft, ich könnte Beesley alleine

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