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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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zurückzubekommen. »Können wir es denn Matthew erzählen? Müsste er es nicht wissen?«
    »Lass mich darüber nachdenken. In gewisser Weise ist es vielleicht grausamer, zu wissen, dass es eine Möglichkeit gibt, sie aber nicht zu haben.«
    »Aber verdient ihr nicht alle die Hoffnung?«, fragte ich und blickte auf das Amulett mit dem geflochtenen Silber, das den seltsamen Stein sicher in seinem Käfig hielt. »Ich meine, es kommt mir einfach nicht richtig vor, sie den anderen vorzuenthalten, das ist alles.«
    »Ich muss zusehen, dass du in Sicherheit bist«, flüsterte er. »Ich kann es nicht zulassen, dass dir irgendwas passiert. Du hast ja erlebt, was gestern los war. Wenn sie aber wissen, dass es nicht das Vergessen ist, das du ihnen liefern kannst, sondern die Chance, wieder zu leben, also dann ist die Versuchung vielleicht zu groß …«
    Ich schluckte schwer und blickte ihm tief in die Augen. Sie waren dunkler als sonst, und die goldenen Flecken waren trotz der frühmorgendlichen Sonne weniger deutlich. Und es waren Augen voller Schmerz.
    »Lass uns da jetzt nicht weiter drüber reden. Du hast wichtigere Dinge zu tun. Geh, und hol dir dein Frühstück, und ich hole meines, dann können wir später weiterreden. Und wenn mir einer der anderen zufällig begegnet, dann schützt mich ja das Amulett, und ich sage kein Wort.«
    »Wenn du dir sicher bist«, stimmte er widerstrebend zu. »Ich bleib nicht lange.« Er küsste mich auf den Kopf und war plötzlich verschwunden. Seufzend nahm ich meinen Spiegel und verließ langsam den Spielplatz.
    Zurück zu Hause, teilte ich die dicke Sonntagszeitung auf und brachte den größeren Teil meinen Eltern. Dann setzte ich mich mit dem Nachrichtenteil und einem großen Becher Kaffee in die Küche. Träge blätterte ich durch die Seiten und erwartete nicht wirklich, dass mich etwas ablenken würde. Es gab die übliche Auswahl an politischen Enthüllungsberichten, Promiklatsch und Geschichten aus dem Leben. Ich überflog alles kurz, bis mir ein knapper Artikel unten auf der Seite ins Auge fiel.
    Rätselhafte Amnesiepatientin vermisst
    Polizei und Sozialdienst haben gestern die Suche nach der rätselhaften Frau eingestellt, die Anfang des Monats aus der Themse gezogen wurde. Die Frau, die sich selbst nur als Catherine identifizieren konnte, hatte sich seit ihrer erfolgreichen Rettung aus dem Fluss vor zwei Wochen im Guy’s Hospital unter Beobachtung befunden. Am vergangenen Mittwoch verschwand sie, könnte aber immer noch an ihrem Trauma leiden. Die Behörden fordern die Frau dringend auf, mit ihnen Kontakt aufzunehmen und ihre Behandlung fortzusetzen.
    Schnell las ich den Artikel noch einmal, bevor ich mich zurücklehnte und langsam die Luft ausstieß. Die Puzzleteilchen passten langsam zusammen. Catherine und Callum waren im Wasser des Fleet ertrunken, genau da, wo er in die Themse mündet. Nun sah es so aus, als würde das Amulett die Versunkenen dorthin bringen, wo ihre Leichen verschwunden waren, und das würde jeden Rettungsversuch noch gefährlicher machen. Ein weiteres Problem, für das eine Lösung gefunden werden musste, bevor wir auch nur daran denken konnten, Callum auf meine Seite zu holen.
    Aber darüber konnte ich mir später Gedanken machen. Während ich meine Frühstücksflocken kaute, dachte ich über mein augenblickliches Problem nach: Ich musste Catherine finden und herausbekommen, warum sie mir das Leben so vermieste.
    Zum tausendsten Mal wünschte ich mir, dass Grace alles wüsste. Es kam mir so falsch vor, alles für mich zu behalten. Ich konnte mich an keine Zeit erinnern, zu der ich sie nicht bei allem Wichtigen um Rat gefragt hatte. Doch seit Callum – also, da ging das einfach nicht mehr. Ich war froh, dass sie zum gleichen Zeitpunkt angefangen hatte, mit Jack zu gehen, und ich glaube nicht, dass sie bemerkt hatte, dass irgendwas nicht stimmte. Doch gerade jetzt hätte ich ihren Rat so gebraucht.
    Ich las den Artikel noch einmal und stahl mich dann leise hoch in mein Zimmer zu meinem Laptop. Zu einer Geschichte wie dieser musste sich im Netz doch etwas mehr finden lassen.
    Meine Suche im Internet machte sich schnell bezahlt, innerhalb weniger Minuten hatte ich eine ganze Reihe von Artikeln über die geheimnisvolle Frau zusammen.
    An dem Tag, an dem Catherine mir die Erinnerungen geraubt hatte, war sie im Wasser der Themse entdeckt worden. Sie hatte extremes Glück. Es war Ebbe, und in der letzten Zeit hatte es wenig geregnet, so dass der Wasserstand

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