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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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Das weißt du. Du bist es, die ich will.« Er knipste sein verführerischstes Lächeln an, fuhr mir mit den Fingerspitzen über die Wange und wartete darauf, dass ich dahinschmelzen würde.
    »Lass mich in Ruhe!«, fauchte ich und schlug seine Hand weg.
    »Ach, komm schon, damals im Auto hast du dich auch nicht so angestellt.«
    »Das hatten wir schon, Rob. Dir gehört mal so richtig eins aufs Maul.«
    »Oh, ich weiß genau, wo ich meinen Mund haben möchte«, sagte er mit öliger Stimme und kam einen Schritt näher.
    »Dir muss man mal ein paar Manieren beibringen, Underwood«, kam Joshs tiefe Stimme von hinten. Rob verrutschte das Gesicht, als er sich schnell umdrehte. Er war groß, doch Josh war größer. »Sie hat nein gesagt.«
    Rob fing an, sich aufzuplustern und irgendwas zu brummen, doch Josh hatte einen schlechten Abend. »Ach, zum Teufel, er verdient es«, sagte er und schlug fest zu.
    Wie ein Sack Kartoffeln krachte Rob zu Boden.

8. Golfschläger
    Mum erschien in der Küche, während ich in der Gefriertruhe nach Eis für Joshs Hand suchte. »Was um Himmels willen …?«, fragte sie. »Hast du dich geprügelt?«
    »Genaugenommen hat er meine Ehre verteidigt, Mum. Jemand hat offensichtlich nicht gewusst, was das Wort Nein bedeutet.«
    »Gut gemacht!« Sie drückte einen schnellen Kuss auf Joshs Lockenkopf. »Irgendwas gebrochen?« Sie nahm seine Hand und untersuchte sie schnell, aber behutsam.
    »Nein, nur geprellt, glaube ich. Ich hab auf seinen Magen gezielt, hab aber wohl eine Rippe erwischt. Er jedenfalls wird es genauer wissen.«
    »Dein Dad will bestimmt alle Einzelheiten wissen, wenn er aus Rom zurückkommt. Er musste meine Ehre seit Jahrzehnten nicht mehr verteidigen!« Sie war bemerkenswert gut gelaunt, und Josh und ich blickten sie erstaunt an.
    »Dad – in einer Prügelei?« Das konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen.
    »Na, nicht direkt eine Prügelei, aber es war kurz davor, und das ist jetzt elend viele Jahre her. Er hat etwas sehr Beschützendes, euer Vater.«
    Josh und ich wechselten einen Blick. »Komm schon, lass die Katze aus dem Sack! Was ist passiert?«
    Mum lächelte verschmitzt. »Frag deinen Vater. Ich kann dir nur so viel sagen: Wenn sich irgendjemand weigert, ein Nein als Antwort zu akzeptieren, wäre euer Dad mehr als glücklich, ihn genauso zurechtzustutzen, wie dein Bruder das offensichtlich gemacht hat.« Sie rubbelte ihm durchs Haar. »Lass den Kühlakku für eine halbe Stunde oder so drum, dann ist es bald wieder gut.«
    »Danke, Mum«, brummelte Josh, der offenbar immer noch Probleme hatte, diese neuen Einblicke zu verdauen.
    »Und, wird dieses Prügeln jetzt zur Gewohnheit? Ich wollte euch nämlich eigentlich um einen Gefallen bitten.«
    »Nein, Mum, das war eine einmalige Sache«, antwortete ich und setzte mich neben sie an den Küchentisch. »Welchen Gefallen?«
    »Also morgen muss ich ja zu dieser Konferenz nach Mailand. Und da euer Dad in Rom ist, dachte ich, ich fahre hinterher für ein paar Tage zu ihm, anstatt sofort zurückzukommen. Aber ehrlich gesagt, ich habe etwas Angst, Alex, dich allein zu lassen. Ich meine, da gibt sich jemand für dich aus und stiehlt dein Geld. Das ist ja schließlich kein gewöhnlicher Diebstahl. Ich möchte nicht, dass die ganze Sache noch schlimmer wird.«
    Josh und ich wechselten wieder schnell einen Blick, und ich wusste, dass wir beide dasselbe dachten: Der Vorteil, das Haus für den Rest der Woche für uns zu haben, überwog bei weitem alle Probleme, die wir vielleicht haben würden. Und zum Glück wusste Mum nicht, dass Catherine auch schon Josh nachgestellt hatte.
    Beide legten wir gleichzeitig los. »Nein, uns geht’s bestimmt gut, mach dir keine Gedanken …«
    »Und es hängt auch davon ab, ob ich glaube, dass ihr zwei ein paar Tage lang für euch selbst sorgen könnt, ohne euch gegenseitig umzubringen oder sonst irgendjemanden.« Sie schaute gezielt Josh an.
    »Im Ernst, Mum. So schnell schlage ich keinen mehr. Das tut verdammt weh.«
    »Gut, wenn ihr euch sicher seid. Und keine Partys! Denkt dran, was gegenüber passiert ist.«
    »Ja, Mum«, stöhnten wir einstimmig. Vor Jahren hatten die Kinder gegenüber eine Party gegeben, als ihre Eltern weg waren, und das Haus war total verwüstet worden, bevor Dad etwas gemerkt hatte und die Polizei rufen konnte. Wir waren noch zu jung, um auch hinzugehen, und hatten stattdessen aus unseren Zimmerfenstern beobachtet, wie das Überfallkommando eintraf. Nicht lange danach ist die

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