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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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dem Gesicht und straffte die Schultern. Ich wusste, dass einem brutalen Menschen gegenüber Angst zu zeigen das Schlimmste ist, was man machen kann. Aber sie wich ebenfalls nicht zurück, stand einfach nur mit einem bösen Grinsen im Gesicht da.
    »Ich glaube, du hast noch was von mir.« Ich hatte beschlossen, dass ich am besten gleich zur Sache kam.
    Ihr Lächeln war grausam. »Wie kommst du denn darauf, dass ich den alten Schrott aufgehoben habe?«
    »Lass deine Spielchen, Catherine. Ich weiß, dass du es hast, und ich weiß, dass du es unbedingt haben wolltest.«
    »Hm. Auf dem Golfplatz, das war eine richtige Schande. Wenn du dich nicht im letzten Moment bewegt hättest, würdest du jetzt nicht hier rumlaufen. Das ist mal sicher.«
    »Ich bin zäher, als du denkst«, sagte ich herausfordernd, reckte mein Kinn und spürte, wie mir der Regen über den Hals lief. Ich versuchte, nicht auf den Stein zu schauen.
    »Schade.« Ihr Blick war vernichtend.
    Ich konnte mich nicht entscheiden, wie ich jetzt am besten weitermachte. An ihre Freundschaft zu appellieren kam mir lächerlich vor, so sehr strahlte sie Verachtung und Hass aus. Vorsichtig und unauffällig beugte ich die Handgelenke, um abzuschätzen, wie es ihnen bei einem Kampf gehen würde. Schmerz schoss mir durch den Arm. Nicht besonders gut, entschied ich. Doch es war meine einzige Möglichkeit, Callum zurückzubekommen, und ich hätte hoch gewettet, dass er da war und uns beobachtete. Wenn ich nur das Amulett zurückbekäme, dann könnte er sie ausschalten. Der Gedanke, dass er so nahe war, feuerte mich an.
    »Ich möchte dich nicht verletzen, Catherine, aber ich tue es, wenn es nötig ist. Bitte gib mir das Amulett zurück.«
    »Träum weiter! Du willst doch nur deine kleine Freundin haben, bis sie mich wieder bestiehlt, und das lass ich nicht zu.«
    »Bitte gib Olivia keine Schuld. Sie war nur besorgt um mich. Sie wollte mich schützen. Ich wusste nicht mal, dass sie da war, und noch viel weniger, was sie getan hat.«
    »Das ist mir alles ganz egal. Sie hat getan, was sie getan hat, und das verzeihe ich ihr nicht. Da ich ihr nichts antun kann, musst du das für mich machen.« Sie unterbrach sich mit einem gemeinen, hinterhältigen Ausdruck im Gesicht. »Du und Olivia, die beiden Menschen, die ich am wenigsten ausstehen kann. Auf diese Weise kann ich im wahrsten Sinn zwei Fliegen mit einem Stein töten.« Beiläufig warf sie den Stein von einer Hand in die andere.
    »Aber warum? Das verstehe ich nicht. Warum hasst du mich so sehr?«
    »Komm mir bloß nicht so!« Sie grinste höhnisch. »Du weißt ganz genau, was du getan hast, und warum ich dich hasse. Ich hab ja gedacht, das Leben als Versunkene wäre schlimm, aber das hier«, sie zeigte mit ausgestrecktem Arm im Kreis, »das hier ist die Hölle. Den Kopf voll mit deinen Erinnerungen, du unausstehliche kleine Kröte, und zu wissen, dass alles, absolut alles deine Schuld ist. Die kleine Olivia hat dafür gesorgt, dass ich mich nicht an den Grund erinnern kann, aber ich bin immer noch absolut sicher, dass ich dich hasse und dass du alles verdienst, was noch auf dich zukommt.«
    Wie um das zu betonen, zerriss ein gewaltiger Blitz den Himmel, und der nahezu gleichzeitige Donnerschlag drohte mir das Trommelfell zu zerreißen. Der Regen prasselte immer weiter herunter und wusch das letzte bisschen zivilisierte Fassade von ihr ab. Sie wirkte wie ein Geier, der nur darauf wartete zuzustoßen.
    Es gab keinen zweiten Versuch für mich. »Hör mal, wenn du mir das Amulett nicht zurückgibst, lasse ich nicht locker. Dann mache ich auf dich Jagd, und früher oder später kriege ich es von dir. Schau mir in die Augen, und dann weißt du, dass ich jedes einzelne Wort ernst meine.« Ich blicke sie ganz starr an und widerstand dem Drang zu blinzeln, bis der Regen es unmöglich machte. Sie stand weiter da, den Stein in der Hand und mit einem vernichtenden Gesichtsausdruck. Ich versuchte, mein Gleichgewicht zu halten und abzuwägen, wie ich den Stein abwehren konnte, wenn sie ihn warf.
    »Ach, mach dich doch nicht lächerlich«, meinte sie verächtlich, als sie meine Bewegungen sah. »Ich bekämpfe dich doch nicht mit dem da. Ich hab, was ich brauche, und du bist sowieso die ganze Energie nicht wert. Ich bin nur aus dem einzigen Grund hergekommen, um dir was zu geben.«
    Das überraschte mich. »Was?«, fragte ich misstrauisch. »Wenn es nicht das Amulett ist, was hast du dann sonst noch, das ich haben will?«
    Ein

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