Nur ein Blick von dir
ein paar winzige Splitter glitzerten immer noch in den kleinen Pfützen. Ich wollte es kaum glauben und hob das größte Stückchen auf, das ich finden konnte. Der wunderbare Stein war vollkommen zerstört, und dieses Bruchstück hier hatte keine funkelnde Tiefe, es war nur einfach tiefblau. Das Feuer, das mir Callum gebracht hatte, war weg. Ich umklammerte das Teilchen mit der Hand, hockte mich auf die Fersen und heulte.
Ich wusste nicht, wie lange ich da auf den Stufen saß, während der Regen und die Tränen an mir herunterströmten. Als ich Callum schon einmal verloren hatte, als ich gedacht hatte, er würde sein Spiel mit mir treiben, war ich ganz verzweifelt gewesen. Aber das war, weil ich meinen Traumfreund verloren hatte, und es war meine Entscheidung gewesen, mit ihm zu brechen. Das hier war anders. Es war eine ganz neue Welt der Qual, und ich wusste wirklich nicht, wie ich die überleben sollte.
Allmählich hörte der Regen auf. Ich lag auf den Stufen und versuchte weiterhin, mir die Stelle vor Augen zu führen, wo das Amulett verschwunden war. Ich hielt immer noch das Stückchen des Steins fest in meiner Hand, ein nutzloses Bruchstück, das niemals mehr Callum an meine Seite rufen würde. Ich hob die Hand, um es noch einmal anzusehen, und öffnete langsam die Finger. Etwas Dunkles und Klebriges rieselte hervor, und in meiner Überraschung schüttelte ich die Hand. Ein Springquell von Blut zog einen Bogen um mich. So schnell es ging, setzte ich mich auf und sah dann die tiefe Schnittwunde in meiner Hand. Ich hatte den Steinsplitter so fest umklammert, dass ich gar nicht bemerken konnte, wie er meine Haut durchbohrte. Doch das kleine Bruchstück war verschwunden, war fortgeschleudert worden, als ich die Hand geschüttelt hatte. Überall war Blut, und wenn ich etwas berührte, machte ich es noch schlimmer. Und jeder Tropfen, der in die Pfützen fiel, blühte erschreckend auf. Es sah aus, als wäre hier ein Mord geschehen.
Benommen versuchte ich, ein Papiertuch zu finden, aber ich hatte nichts Brauchbares in den Taschen. So blieb ich einfach sitzen, ließ das Blut in den Fluss tropfen und wartete, bis es aufhörte. Die Wolken und die drückende Hitze waren weg. Sie hatten einen leergewaschenen Himmel und strahlend grüne Wiesen und Bäume hinterlassen. Die Sonne ließ die Wassertropfen auf den Blättern glitzern. Ich betrachtete das alles völlig gleichgültig. Ob ich jemals wieder einen Sinn dafür bekäme?
Endlich ließ das Bluten nach, und ich riskierte es aufzustehen. Meine Schmerzen waren mir jetzt völlig egal, wo mein Herz glatt entzweigebrochen war.
Triefend nass und voller Blutflecken wählte ich den Weg über den Bahnhof von Twickenham, da ich nicht am Polizeirevier vorbeikommen wollte. Ich ging automatisch vor mich hin, vermied jeden Blickwechsel mit anderen Passanten und konzentrierte mich nur darauf, nach Hause zu kommen. An mehr wollte ich nicht denken. Einige Leute, die es gut meinten, näherten sich mir, doch nach einem Blick in meine Augen traten sie schleunigst den Rückzug an. Offenbar hatte ich Stunden am Fluss zugebracht und dadurch die Stoßzeit am späteren Nachmittag verpasst. Als ich dann schließlich in Shepperton war, machte ich mich auf den langen Heimweg und versuchte, an nichts zu denken. Ich war noch nicht weit gekommen, als ein Wagen neben mir mit quietschenden Bremsen anhielt.
»Alex, um Himmels willen, wo bist du denn gewesen? Alle sind ganz aufgelöst.« Graces Stimme war voller Sorge, und ihr Ton wechselte zu Entsetzen, als ich mich ihr zuwandte. »Was hast du denn gemacht? Bist du in Ordnung?«
Es war alles zu viel. Die Gefühle, die ich die ganze Zeit zurückgehalten hatte, überwältigten mich, und ich sackte in Graces Armen zusammen.
Sie bugsierte mich erschrocken auf den Beifahrersitz, und ich hörte sie telefonieren, während sie um das Auto herumging. »Josh, ich hab sie. Unverletzt glaube ich, aber ihr geht’s nicht gut. Möglicherweise ein Schock. Ich rede mit ihr und bring sie sofort zurück. Okay? Sag doch den anderen Bescheid, ja?«
Schlaff saß ich auf dem Beifahrersitz und betrachtete meine Hand. Es hatte wieder angefangen zu bluten. »Hast du mal ein Papiertuch?«, fragte ich mit kratziger Stimme und hielt ihr die Hand hin. Grace hatte immer Papiertücher dabei, Pflaster und alles, was man bei einem Notfall braucht. Sanft hielt sie meine Hand, während sie sie sauber wischte, und drückte dann einen Wattebausch auf die Wunde.
»Halt das mal
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