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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Wall
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beendete Silke den Satz. »Das sagtest du schon.« Sie ließ ihre Blicke über das vollgekritzelte Blatt schweifen. »Also das müssen wir erst einmal in eine ordentliche Reihenfolge bringen.« Sie schaute Peter an. »Ich werde das mal am Computer versuchen. Und ihr macht hier sauber.« Sie schenkte Franz einen strengen Blick.
    »Willst du jetzt noch an den Computer?«, fragte Peter.
    Silke fühlte, wie sich als Antwort auf Peters Frage ein Gähnen in ihr breitmachte. »Nein«, sagte sie und hielt sich die Hand vor den Mund. »Heute nicht mehr. Aber morgen früh. Wenn du die Tapeziertische besorgst.«
    »Mach ich«, sagte Peter. »Ach, bin ich froh, dass du gekommen bist!« Auf einmal strahlte er. »Du hast uns wirklich noch gefehlt.«
    »Das kann man wohl sagen«, erwiderte Silke schmunzelnd. »Aber das nächste Mal, wenn ihr mich braucht, braucht ihr einfach nur zu klingeln und nicht gleich das ganze Haus abzureißen.«
    Peter grinste. »Hat doch gewirkt.«
    Silke boxte ihn auf den Arm. »Wusste ich doch, dass das Absicht war.«

15.
    D er Freitag verlief in gewisser Weise stressig, aber Silke fühlte sich stark genug, um mit Peter einkaufen zu gehen, die Speisekarte zu erstellen, einige Kalkulationen vorzunehmen – wobei sie feststellte, dass Peter die Gesamteinnahmen als Reingewinn betrachtete, ohne die Kosten abzuziehen. Kein Wunder, dass das Restaurant pleite gegangen war – und die Organisation für die goldene Hochzeit in die Hand zu nehmen. Peter war sicher ein phantastischer Koch, aber ein katastrophaler Geschäftsmann.
    Gegen Nachmittag waren sie so weit, dass sie sich eine Tasse Kaffee gönnen konnten. »Fehlt jetzt noch irgendetwas?«, fragte Silke mehr sich selbst als Peter. »Ach ja, die Blumendekoration. Darum kümmere ich mich gleich noch.«
    »Heute?«, fragte Peter.
    »Besser ja.« Silke nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. »Die müssen das ja auch alles vorbereiten. Eigentlich hätte man das schon viel früher bestellen müssen. Aber ich kenne da einen Laden, da bestellen wir auch immer für Firmenfeiern und so. Die kriegen das schon hin.«
    »Da bin ich aber erleichtert«, sagte Peter. »Ich muss jetzt nämlich langsam mal kochen. Sonst wird das bis morgen nicht alles fertig.«
    »Richtig«, sagte Silke. »Kochen ist ja schließlich auch deine Aufgabe. Um alles andere kümmere ich mich schon.«
    Nachdem sie sich mit einem Stück Käsekuchen gestärkt hatte, fuhr Silke los, während Peter an den Herd eilte.
    Der Blumenladen war ein wenig außerhalb, sinnigerweise in der Nähe eines Friedhofs. Aber dort gab es definitiv die schönsten Blumen der Stadt. Silke kannte die Floristin schon lange und wusste, dass sie sich auf sie verlassen konnte.
    Da Silke eine recht genaue Vorstellung von dem hatte, was sie wollte, war die Sache schnell erledigt. Die Floristin versprach, alles am Samstagnachmittag an die gewünschte Adresse zu liefern und die entsprechenden Dekorationen vorzunehmen.
    Die Besprechung mit der Floristin hatte im hinteren Teil des Ladens stattgefunden, im Büro. Als Silke wieder das Ladengeschäft betrat, blieb sie abrupt stehen.
    Marina stand vor einer Vase mit bereits gebundenen Sträußen und schien zu überlegen, welche Blumen sie nehmen sollte.
    Silke straffte ihre Schultern. »Hier kaufst du diese riesigen Sträuße?«, fragte sie gespielt gutgelaunt und ging auf Marina zu. Sie konnte den Laden nicht verlassen, ohne dicht an ihr vorbeizugehen, sie stand direkt neben dem Eingang.
    Marinas Kopf zuckte hoch, als hätte Silke sie erschreckt. »Nein, eigentlich nicht«, erwiderte sie nach einer Sekunde, die Silke elend lang vorkam. »Das ist ein Zufall.«
    »Nimm eine Vase mit«, schlug Silke scherzend vor. »Die andere habe ich zerdeppert.«
    »Oh.« Marina schaute sie an, als wüsste sie nicht, was sie sagen sollte. »Die Blumen sind nicht für dich«, erklärte sie dann.
    »Oh«, machte nun auch Silke. »Sorry, ich –«
    Auf einmal lächelte Marina, und wieder hatten ihre Augen diesen Blick, der Silke so faszinierte. Schimmernde Diamanten. »Würdest du gern welche von mir haben?«, fragte sie. »Um sie wieder an der Tür zu zerschmettern?«
    »Nur, wenn ich einen Grund habe«, erwiderte Silke verschnupft. »Den hatte ich ja wohl.«
    Marina musterte sie auf eine seltsam forschende Art. »Würdest du mich denn überhaupt sehen wollen?«, fragte sie mit ihrer tiefen, erotischen Stimme.
    Silke fühlte sich nun doch etwas überfordert. Dieser Blick . . . So locker, wie sie sich

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