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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Wall
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an Silke gedacht? Daran, dass sie auf sie wartete und sich Gedanken machen würde? »Du bist nicht gekommen, ohne jede Erklärung, und ich wusste nicht –« Sie schluckte. »Du hast mich einfach im Regen stehen lassen«, fuhr sie ärgerlich fort. »Ich habe gedacht –«
    »Ja, ich weiß.« Marina senkte schuldbewusst den Blick. »Ich –« Sie schaute auf. »Ich wollte dich nicht verletzen. Jetzt denke ich, dass ich hätte anrufen sollen, aber –«
    Silke machte sich los und schaute auf sie hinunter. »Jetzt denkst du das? Und die ganze Zeit hast du nicht an mich gedacht? Ich war dir völlig egal?« Der Ärger überschwemmte die liebevollen Gefühle für Marina. Sie war nah davor, sie wirklich zu schlagen. Da, wo es weh tat.
    »Bitte . . .« Marina hob die Hand, streckte sie erneut nach Silke aus. »Es war ein Fehler. Ein großer Fehler. Aber ich wollte das nicht, wirklich. Du musst mir glauben.«
    Silke verschränkte die Arme und schaute auf Marina hinunter. »Ich weiß nicht, was ich dir noch glauben soll. Du hast gesagt, du hältst deine Versprechen immer. Und dann saß ich da, mit Yvonne –«
    Marina verzog das Gesicht. »Yvonne hat sich bestimmt in allem bestätigt gefühlt, was sie über mich gedacht hat. Hat sie dich nicht vor mir gewarnt?«
    »Oh ja!« Silke stieß es mit einem lauten Seufzer hervor. »Das hat sie.«
    »Es tut mir wirklich leid«, sagte Marina. »Und glaub mir: Ich habe an dich gedacht. Die ganze Zeit. Es war alles nicht so einfach.«
    »Aber wenn du schon so lange hier bist«, meldete sich plötzlich Silkes Besorgnis wieder, »dann muss es ja etwas Ernstes sein. Sonst wärst du doch längst entlassen worden.«
    Marina nickte. »Ja, es ist ziemlich ernst. Mach dir keine Sorgen«, fuhr sie schnell fort, als sie sah, wie Silke zusammenzuckte. »So ernst auch wieder nicht. Ich werde nicht sterben.«
    »Weißt du denn schon, wann du entlassen wirst?«
    »Demnächst wahrscheinlich. Die Ärzte sind sich noch nicht ganz sicher.« Marina grinste auf einmal wieder. »Aber jetzt weißt du ja, wo ich bin.«
    »Und wenn du entlassen wirst, verschwindest du wieder, ohne mir ein Wort zu sagen?« Silke starrte sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
    »Das war wirklich dumm von mir.« Marina betrachtete sie mit einem zärtlichen Blick. »Ich freue mich so, dass du da bist.«
    »Ach, Marina . . .« Silke konnte nicht länger böse auf sie sein. Sie sehnte sich so nach ihr, und sie fühlte, wie ihr Herz Marina entgegenschlug, als wäre das seine einzige Aufgabe. Sie begann zu lächeln. »Findest du nicht, dass diese Krankenhausbetten viel zu groß für eine einzelne Person sind?«
    Marina hob die Augenbrauen. »Ja, ist mir auch schon aufgefallen«, sagte sie dann.
    Sie rückte zur Seite, und Silke legte sich neben sie aufs Bett.
    »Oh Gott«, sagte Marina. »Vielleicht war das doch keine so gute Idee.« Sie holte tief Luft.
    »Ist es sehr quälend für dich?«, fragte Silke.
    »Die reinste Folter.« Marina seufzte.
    »Gut«, sagte Silke. »Das hast du verdient. Weißt du, was ich durchgemacht habe, seit du weg bist? Das ist die Strafe.«
    »Ja, wahrscheinlich habe ich das verdient.« Marina streichelte mit ihrer Hand Silkes Haar. »Deine Haare sind so weich«, flüsterte sie. »Wie Engelsflügel.«
    Silke richtete sich leicht auf und beugte sich über Marina, um sie zu küssen. »Ich habe dich vermisst«, wisperte sie in Marinas Ohr. »Ganz schrecklich.«
    Marinas Lippen streichelten Silkes Wange. »Und ich erst.« Ihre Stimme klang warm und weich und sehr sehnsuchtsvoll. »Wir können hier nicht – aber ich würde so gern«, raunte sie.
    »Ich auch.« Silkes Hand fuhr unter die Decke und begann Marinas Brust zu streicheln.
    »Tu das nicht«, flüsterte Marina schwach.
    Silke spürte die kleine, harte Erhebung in der Mitte, die sich auszudehnen schien. »Wirklich nicht?« Sie lachte leise.
    »Wir können nicht . . . es geht nicht . . . hier«, erwiderte Marina mühsam.
    Silke fuhr mit ihrer Hand tiefer hinunter. Marinas gesunder Arm lag unter Silkes Kopf, und mit dem anderen konnte sie sich bestimmt nicht wehren.
    Marina stöhnte leise auf, als Silke sie zwischen den Beinen berührte. »So ein Krankenhaushemd ist praktisch«, schmunzelte Silke. »Alles frei.«
    »Süße . . .«, hauchte Marina. »Tu mir das nicht an.«
    Silkes Hand lag leicht auf Marinas Venushügel und bewegte sich nicht. »Rache ist süß«, murmelte sie. »Nicht ein Anruf«, sie drang leicht zwischen die

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