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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Wall
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interessierte, in was Marina verwickelt war. Das einzige, was sie interessierte, war dieses Gefühl, das sie vermisste, seit Marina gegangen war. Oder spätestens, seit sie nicht mehr zurückgekommen war, seit Silke sich eingestehen musste, dass sie es vielleicht nie wieder spüren würde.
    Silke ging um das Wohnmobil herum und rüttelte an allen Türen. Sie waren abgeschlossen. Das brachte auch nichts. Sie schaute noch einmal durchs Seitenfenster, suchte nach einer Spur von Marina. Es gab nichts, und ihr Herz begriff langsam, dass es sinnlos war, so heftig zu schlagen.
    Außerdem musste sie sich um Yvonne kümmern. Klaus war zwar bei ihr, aber ein bisschen zusätzliche Unterstützung konnte bestimmt nicht schaden. Yvonne hätte dasselbe für sie getan.
    Sie ging schnellen Schrittes zum Eingang der Notaufnahme hinüber.

25.
    K laus lief nervös in der Eingangshalle des Krankenhauses herum, immer vor der Tür zur Ambulanz hin und her. Silke ging zu ihm. »Was sagen sie?«
    »Keine Ahnung.« Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. »Sie ist da drin verschwunden und nicht wieder rausgekommen. Ich soll warten. Das ist alles, was ich bisher weiß.«
    Silke sah, dass Klaus völlig durch den Wind war, und legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm. »Es ist nur ihr Fuß. Sie wird nicht daran sterben.«
    »Das ist alles meine Schuld.« Nun fuhr Klaus sich mit beiden Händen durch die Haare, bis sie in alle Richtungen abstanden. »Ich hätte gar nicht erst mitkommen sollen in den Wald.«
    »Ach, hör schon auf.« Silke lachte. Sie machte sich auch Sorgen um Yvonne und hätte gern gewusst, wie es ihr ging, aber Klaus machte wirklich ein Drama daraus. »Yvonne ist hart im Nehmen. Es wird schon nicht so schlimm sein. Pass auf, gleich kommt sie da rausspaziert, und alles ist in Ordnung.«
    Leider war Silkes Optimismus verfrüht, denn Yvonne zeigte sich noch lange nicht. Klaus wurde immer nervöser, bis er es endlich nicht mehr aushielt und an die Rezeption rannte, um nach Yvonne zu fragen.
    Aufgeregt kam er Silke entgegen, die ihm gerade hatte folgen wollen. »Sie haben sie schon aufs Zimmer gebracht. Und keiner sagt uns was!« Er hielt einen Zettel in der Hand.
    Silke schaute darauf. »Was ist das?«
    »Ihre Zimmernummer. Ich konnte sie mir nicht merken, da habe ich sie aufgeschrieben.«
    Silke schüttelte den Kopf. Die Zahl bestand aus gerade einmal drei Ziffern, aber Klaus schien sich nicht einmal das merken zu können. Innerlich grinste sie. Klaus musste wirklich sehr in Yvonne verschossen sein. Dies war ein eindeutiges Zeichen. »Nun komm, beruhige dich«, sagte sie. »Wo ist das? Zweiter Stock?« Die Zahl begann mit einer Zwei.
    Klaus nickte. Anscheinend war seine Kehle nicht mehr in der Lage, Worte zu bilden.
    Silke ging zum Aufzug. »Wir fahren jetzt da hoch, und dann wirst du sehen, dass alles in Ordnung ist. Reg dich nicht auf. Es nützt nichts, wenn du auch noch einen Herzinfarkt bekommst.« Sie bugsierte Klaus mit einem gutmütigen Blick in den Fahrstuhl. Sie fand es sehr süß, wie Klaus sich um Yvonne sorgte. Yvonne hatte wohl recht: So einen fürsorglichen Mann fand man nicht an jeder Straßenecke.
    Als sie aus dem Aufzug traten, stürzte Klaus sofort los. Silke schaute sich erst einmal um und studierte die Wegweiser und die Nummern an den Türen. Klaus war in die falsche Richtung gelaufen. Zimmer 221 war auf der anderen Seite. Er würde es schon merken. Sie konnte ja schon einmal zu Yvonne gehen.
    Zimmer 221 war das letzte im Gang, es lag hinter einer Ecke. Silke bog ein und wäre fast über einen Stuhl gestolpert, der mitten im Gang zu stehen schien. Sie schüttelte den Kopf. »Und das in einem Krankenhaus«, murmelte sie. »Haben die noch nicht genug Patienten?« Sie schob den Stuhl zur Seite und klopfte an die Tür. Als keine Antwort kam, schob sie die Tür vorsichtig auf. Vielleicht schlief Yvonne ja schon. Sie hatten sie bestimmt mit Schmerzmitteln vollgepumpt.
    Silke schaute ins Zimmer hinein. Es standen zwei Betten darin, aber nur eins war belegt. Yvonne lag mit dem Rücken zu ihr und hatte sich die Decke halb über den Kopf gezogen. Sie schläft bestimmt, dachte Silke und ging auf Zehenspitzen auf das Bett zu. »Yvonne? Wie geht’s dir?«, fragte sie leise.
    Mit einem Ruck drehte sich die Gestalt im Bett um.
    Silke hatte das Gefühl, ihr Herz würde stehen bleiben. »M-Marina . . .«, stammelte sie nach einer Ewigkeit, wie es ihr schien.
    Marina starrte sie nur an wie eine

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