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Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Titel: Nur ein einziger Kuss, Mylord? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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verhärteten sich. „Ich glaube nicht, dass meine Abkunft einen Unterschied für ihn macht. Und was Braybrook angeht“, er zuckte erneut mit den Schultern, „ihm liegt viel zu viel an Alicia, als dass er sie verhungern ließe. Er wird zu dem Schluss kommen, dass es besser ist, sich mit mir abzufinden, als sie zu verstoßen.“
    Christiana ballte die Hände zu Fäusten. „Das hatte ich nicht bedacht“, gelang es ihr dennoch ruhig zu sagen. „Wie praktisch für dich, dass Seine Lordschaft seiner Familie so zugetan ist.“
    Harry wurde flammend rot. „So habe ich das nicht gemeint! Es ist nur – hör zu, Christy, mach nicht solch einen Wind um die Sache. Wenn ich eine reiche Frau heirate, hilft das doch uns beiden. Und wenn ich unseren Vater davon überzeugen kann, dir einen regelmäßigen Unterhalt auszusetzen, wäre es sogar möglich, dass du bei uns wohnst. Du könntest Alicia im Haushalt zur Hand gehen.“
    „Wie außerordentlich großzügig“, presste Christiana zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Diese Aussicht lässt die Dinge natürlich in einem völlig anderen Licht erscheinen. Ich denke darüber nach.“
    Ihr Bruder wirkte erleichtert. „Tu das. Du wirst sehen, es ist das Beste. Ich will Alicia doch gar nicht verführen oder mit ihr durchbrennen. Wenn ich sie entehre, würden mir ihre Verbindungen schließlich nicht das Geringste nützen.“ Er zog einen teuer aussehenden Chronometer aus seiner Westentasche. „Ich muss los, ich habe eine Verabredung in Hereford.“ Er steckte die Uhr wieder ein. „Nimm nächste Woche am Mittwoch frei. Wir könnten einen Ausflug in die Stadt machen. Sir John hat mir erlaubt, sein Gig zu benutzen.
    Christiana lächelte. „Das wird nicht gehen, Harry. Mittwoch ist für Lady Braybrook gänzlich unpassend.“

7. KAPITEL

    Bei den Stallungen verabschiedete Christiana sich von Harry und ging zum Haus zurück. Er war also fest entschlossen, sich die Heirat mit Alicia zu erschleichen. Die Dinge standen schlimmer, als sie gedacht hatte. Sie war überzeugt gewesen, dass sie Einfluss auf Harry nehmen, ihm die Unrichtigkeit seines Ansinnens, Alicia und ihre Familie zu täuschen, vor Augen halten könnte. Sie war eine Närrin.
    Vermutlich hätte sie froh sein sollen, dass Harry die Möglichkeit verworfen hatte, das Mädchen zu verführen oder mit ihm durchzubrennen, aber stattdessen fühlte Christiana sich elend. Es war nichts als nüchternes Kalkül, das ihn abhielt. Ihr Bruder wusste, dass er seinen ehrgeizigen Plänen mit einer entehrten Braut nur schaden würde. Die Erkenntnis, dass es ihr schwergefallen wäre, ihm zu glauben, hätte er uneigennützige Gründe ins Feld geführt, wühlte sie auf.
    Sie wusste, was zu tun war, auch wenn sie nicht umgehend handeln musste. Aber der geringste Hinweis, dass Alicia im Begriff war, eine Dummheit zu machen, und sie würde gezwungen sein, Lord Braybrook die Wahrheit zu sagen. Ausgerüstet mit diesem Wissen, konnte Seine Lordschaft Harry das Haus verbieten, und selbst die eigensinnige Alicia würde die Richtigkeit einer solchen Maßnahme einsehen.
    Es wäre Harrys Ruin, wenn Lord Braybrook beschlösse, die Angelegenheit öffentlich zu machen, dachte sie. Harry würde seine Stellung verlieren . Und wenn die Geschichte Verbreitung fände, konnte er selbst mit Alcastons Fürsprache kaum noch auf eine neue Anstellung hoffen. Es war nicht einmal von der Hand zu weisen, dass Alcaston, dem Diskretion alles bedeutete, seinen Patensohn fallen ließ, wie er es mit ihr getan hatte …
    Sie selbst würde dabei auch nicht gut wegkommen. Mit ihrer Anstellung in Amberley wäre es vorbei, und mit anderen Anstellungen vermutlich ebenfalls. Außer wenn sie ihren Namen änderte, was jedoch bedeutete, dass sie keinerlei Referenzen würde vorweisen können … Nein. Das durfte nicht geschehen. Vielleicht würde Lady Braybrook ihr ein Empfehlungsschreiben auf einen angenommenen Namen ausstellen. Aber was sollte aus Harry werden?
    Christiana stieß die Tür zum Gartenzimmer auf. In Gedanken versunken, durchquerte sie den Raum und trat in den Korridor, der zur Eingangshalle führte. Wie sollte sie es nur über sich bringen, Harrys Zukunft zu zerstören?
    Die Antwort kam postwendend – wenn sie dadurch verhinderte, dass Alicia einen nicht wiedergutzumachenden Fehler beging, würde sie es schaffen. Sie konnte unmöglich tatenlos zusehen, wie Harrys Ehrgeiz eine Familie entzweite.
    Ihrem Bruder mit Enthüllung zu drohen war sinnlos. Harry würde so

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