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Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Titel: Nur ein einziger Kuss, Mylord? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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fort.
    Christiana seufzte erleichtert und nahm ihren Kampf mit den Dornen wieder auf. Das Hufgeklapper kam näher. Sie sah hoch. Auf dem großen Hengst, der auf die Brombeerhecke zuhielt, erkannte sie Lord Braybrook. Er saß auf dem Pferd, als sei er im Sattel geboren.
    Du hast die Wahl, sagte sie sich matt. Entweder verbringst du den Rest des Tages in dieser Hecke, oder du vergisst deinen Stolz und rufst um Hilfe . Sie holte tief Luft und stieß einen Hilferuf aus. Lord Braybrook sah in ihre Richtung. Er hob die Hand und nickte ihr zu.
    „Miss Daventry, was ist mit Ihnen …?“ Er verstummte, und seine blauen Augen weiteten sich. „Oh, ich verstehe.“ Mühsam ein Grinsen unterdrückend schwang er sich vom Pferd und eilte zu ihr. „Sind Sie in Ordnung?“ Als sein Blick auf ihre Arme fiel, biss er die Zähne zusammen. „Wie zum Teufel haben Sie es fertiggebracht, so viele Kratzer abzubekommen?“ Er fischte ein Klappmesser aus seiner Rocktasche und begann sie freizuschneiden.
    „Ich wollte nur diese Brombeeren da oben pflücken …“, sie wies auf die Früchte über ihrem Kopf, „und verlor das Gleichgewicht.“
    Er bedachte sie mit einem missbilligenden Blick, während er mehrere Zweige aus ihrem Haar zupfte. „Miss Daventry, die wichtigste Regel beim Brombeerpflücken lautet, dass keine noch so saftige Frucht es wert ist, in die Dornenhecke zu fallen.“
    „Da war plötzlich eine Schlange“, verteidigte sie sich. „Ich nehme nicht an, dass es sich um eine giftige handelte, aber ich habe mich ziemlich erschreckt.“
    „Eine Schlange?“ Er begann den stacheligen Trieb, der sich an ihrem Ausschnitt festgehakt hatte, zu entfernen, und sie wagte kaum zu atmen, während er die Dornen eine nach der anderen vorsichtig aus dem Gewebe löste. Er war ihr so nah, dass der schwache Geruch nach Pferd und Leder und Männlichkeit, der ihm anhaftete, sie regelrecht zu umhüllen schien und sie den dunklen Bartschatten auf seinen Wangen erkennen konnte. Die winzigen Stoppeln schienen dazu einzuladen, darüber zu streichen. Christiana ballte die Hände zu Fäusten, schob den Gedanken beiseite und tat ihr Bestes, um die konzentrierten Bewegungen auf ihrem Brustansatz zu ignorieren. Mehrere Lagen Stoff sollten doch eigentlich ausreichen, die Wirkung der Berührung zu dämpfen, dachte sie. Weit gefehlt .
    Er hielt inne. „Verzeihung. Habe ich Ihnen wehgetan?“
    „Wa…? Ich …“ Sie schluckte. Seine rechte Hand ruhte ganz leicht auf ihrer rechten Brust. Hitze schoss in ihr hoch, durchtrömte beide Brüste.
    „Sie ballen die Hände. Habe ich Ihnen wehgetan?“
    „Oh! Nein. Nein, natürlich nicht.“ Sie zwang sich, die Finger zu strecken. Sie war es nicht gewöhnt, einem Mann so nahe zu sein, das war alles.
    Er runzelte die Stirn, als sei er nicht ganz überzeugt, fuhr jedoch fort, sie von den stacheligen Trieben zu befreien. „Welche Farbe hatte sie?“
    „Welche Farbe?“ Verzweifelt bemühte sie sich, ihre Aufmerksamkeit von den unabsichtlich streichelnden Berührungen seiner schlanken gebräunten Finger fortzulenken. „Ach, die Schlange. Grünlich. Sie war ziemlich lang, einen Yard oder so.“ Sicher würde er ihr erklären, dass sie übertrieb und dass Schlangen niemals eine solche Größe erreichten.
    „Eine Ringelnatter“, sagte er. „Völlig harmlos.“ Ein leises Geräusch von reißendem Stoff war zu hören, als er eine besonders hartnäckige Dorne entfernte. „Verdammt. Hat es gekratzt?“
    „N…nein.“
    „Gut. Halten Sie still, bald haben wir es.“
    Einen Moment später war sie frei. Taumelnd vor Erleichterung tat sie einen Schritt nach vorn. Er stützte sie. „Sie sollten die Kratzer säubern und sich etwas Heilsalbe von der Haushälterin geben lassen.“
    Christiana nickte. „Ich danke Ihnen, Mylord.“ Ihr Atem kam unregelmäßig. Er hielt sie noch immer fest, obwohl es nicht mehr notwendig war, sie zu stützen. Stattdessen hatte der Griff seiner Hände auf der nackten Haut ihrer Ellbogen etwas entschieden Verunsicherndes. Ich sollte mich losmachen, sagte sie sich. Hätte mich längst losmachen sollen . Sie hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, als er seinen Griff lockerte und die Hände an ihren Armen hinaufgleiten ließ. Sie sah ihn an und las die Frage in seinen Augen. Und mit jedem Herzschlag mehr, den sie seine Berührung weiter gestattete, gab sie ihm die falsche Antwort.

8. KAPITEL

    Das Blut rauschte Julian in den Ohren. Ihr war doch gewiss klar, wohin dies führte?
    Erkennen

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