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Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Titel: Nur ein einziger Kuss, Mylord? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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zurück.
    „Christy!“
    Als er ihren Namen sagte, sank sie gegen das Regal, die Gartenschere fiel klappernd zu Boden. Sie war leichenblass, ihre Hände zitterten, und ihr Atem ging stoßweise.
    „Ich … Verzeihen Sie, Mylord. Ich dachte … Ich wusste nicht, dass Sie es sind.“
    Ihre gestammelten Worte taten ihm in der Seele weh. Er brauchte nicht mehr, um sich zusammenzureimen, was geschehen war. Wut schoss in ihm hoch.
    „Was hat Postleton Ihnen angetan?“ Er erkannte seine eigene Stimme kaum wieder.
    Sie zuckte zusammen. „Postleton? Woher …?“
    „Verdammt, Christy! Sie können mir vertrauen!“ Er zwang sich, sanfter zu sprechen. „Er ist mir im Korridor begegnet. Und wenn Sie eine willige Gespielin gewesen wären, hätte ich Sie kaum mit der Gartenschere bewaffnet hier vorgefunden. Also, was ist passiert?“
    Sie musterte sein Gesicht.
    „Alicia und Harry waren auch hier.“
    „Wie bitte? Ich dachte, Postleton …“ Plötzlich begriff er. „Harry und Lissy? Reden Sie weiter.“
    Das tat sie. Klar, nüchtern, den Blick unverwandt auf ihn gerichtet.
    „Diese verdammten Dummköpfe!“, murmelte er mehr zu selbst, als sie geendet hatte. „Entschuldigung. Fahren Sie fort. Wie passt Postleton in diese Geschichte?“
    „Er drohte, es Ihnen zu erzählen.“
    „Keine nennenswerte Drohung, da Sie es ohnehin getan haben.“
    „Seine Version enthielt Übertreibungen.“ Hitze schoss ihr in die Wangen.
    „Aha.“ Sie kamen zum Kern der Sache. Zum ersten Mal senkte sie den Blick, konzentrierte sich auf einen Punkt neben seinem linken Schuh. „Er wollte Ihnen sagen, dass Harry … dass Harry seine Zunge bis in Alicias Kehle … und … und seine Hände …“
    „Schon gut.“ Ihre Qual war spürbar, und er hatte genug gehört.
    „Er bot mir an, unter bestimmten Bedingungen Stillschweigen zu bewahren“, fuhr sie fort.
    „Was genau wollte er?“, fragte Julian zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    Sie hob den Blick und sah ihn an. „Es gibt nur eins, das ein Gentleman von einer Frau in meiner Lage haben will, Mylord. Wie Sie selbst sehr wohl wissen.“
    Plötzlich erfüllte ihn rasender Zorn. Zorn auf Postleton oder jeden anderen Mann, der es wagte, auch nur daran zu denken, sie zu berühren. Geschweige denn sie zu bedrohen. Und ein brennender Schmerz, dass sie sein eigenes Angebot im gleichen Licht sah.
    „Ich habe niemals versucht, Sie zu nötigen“, stieß er hervor.
    „Das stimmt“, räumte sie ein. „Aber Sie wollten nichts anderes als Postleton. Nur längerfristig. Und Sie waren bereit, großzügig für Ihre Unterhaltung zu zahlen.“
    Unterhaltung? Diese drängende Hitze in seinen Lenden sollte Unterhaltung sein?
    Er machte den Mund auf, um sie anzuschreien … und hörte sich leise „Verzeihung“ sagen.
    Sie starrte ihn an, ebenso verwirrt, wie er selber sich fühlte.
    Wofür bat er um Verzeihung? Die Kränkung, die Postleton ihr zugefügt hatte? Sein eigenes Angebot? Er wusste nur, dass sie verletzt war, auch wenn sie sich gelassen gab. Dass man sie unter seinem Dach beleidigt und bedroht hatte und dass er das Bedürfnis verspürte, jemanden dafür zu bestrafen. Aber wenn er Postleton zu Brei schlug, würde es die Situation verschlimmern. Und zwar für sie.
    Sie räusperte sich. „Schon gut, Mylord. Sie haben sich in dieser Angelegenheit nichts vorzuwerfen.“ Sie schluckte mühsam. „Aber da gibt es noch etwas, das ich Ihnen mitteilen muss …“
    „Was immer es ist, es kann bis morgen warten“, unterbrach er sie. Der verzweifelte Zug um ihren Mund sagte ihm, dass es ihr nicht leichtfiel, darüber zu sprechen. „Es ist genug für heute. Gehen Sie schlafen.“
    Sie zögerte, biss sich auf die Lippe. Schließlich nickte sie. „Ja, Mylord. Gute Nacht.“
    Er hatte wirklich nicht vorgehabt, sie aufzuhalten. Aber als sie an ihm vorbeigehen wollte, bemerkte er das Beben ihres Mundes und sah, wie krampfhaft sie das Schultertuch um sich zusammenzog.
    Eine Verwünschung murmelnd streckte er die Hand aus und umfasste ihr Handgelenk. Den Blick abgewandt, blieb sie stehen.
    „Mylord … bitte.“
    Er zog sie in seine Arme, spürte, dass sie sich steif machte, spürte ihr Zittern. Er würde sie halten, nur für einen Augenblick. Um sie zu trösten, nicht mehr. Er ließ die Finger durch ihre seidigen Locken gleiten und presste ihre Wange sacht gegen seine Brust. Einen winzigen Moment lang sträubte sie sich, dann entspannte sie sich, seufzte leise und gab sich seiner Umarmung hin. „Es ist

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