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Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Titel: Nur ein einziger Kuss, Mylord? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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Wort förmlich vor die Füße. Dann holte sie tief Luft. „Harry und ich sind von illegitimer Geburt.“
    „Sie sind was ?“
    „Ganz genau, Mylord. Der Duke of Alcaston ist unser Vater, nicht Harrys Pate. Dieser Tatbestand enthebt Sie jeglicher Verantwortung mir gegenüber. Und er wird dem Enthusiasmus, mit dem Alicia ihr Vorhaben, Harry zu heiraten, verfolgt, einen empfindlichen Dämpfer aufsetzen.“
    Julian starrte sie sprachlos an. Sie starrte zurück, ohne mit der Wimper zu zucken, das Kinn gereckt, die Wangen flammend rot vor Scham.
    „Das war es, was ich Ihnen noch sagen wollte. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen möchten, ich muss anfangen zu packen.“
    Sie ging zur Tür, und er war zu verblüfft, um sie aufzuhalten. Sie war von illegitimer Geburt. Ihr Bruder ein Bastard … Selbst Lissy würde einsehen, dass Harry Daventry kein angemessener Gatte für sie war. Und was Christy Daventry anging – ihre Eröffnung bedeutete die Rettung für ihn. Kein Mensch, der einigermaßen bei Sinnen war, würde die Ansicht vertreten, dass er ihr unter diesen Umständen eine Heirat schuldete.
    Serenas graue Augen kamen ihm vor wie eine auf ihn gerichtete doppelläufige Flinte, als er ihr nach dem Fest gestand, was geschehen war und wie es sich um Christy Daventrys Abkunft verhielt.
    „Ich denke, wir sind uns einig, dass Lissy umgehend nach Bath zu ihrer Tante fahren muss. Im Fall Miss Daventrys habe ich keine andere Wahl, als sie zu entlassen, Julian“, erklärte sie ruhig, als er geendet hatte. „Und sie weiß es, sonst würde sie nicht bereits packen.“
    „Nein!“
    Serena hob die Brauen. „Was soll ich tun? Mit einem zerstörten Ruf kann sie nicht in meinen Diensten bleiben, ohne dass auch der Ruf deiner Schwestern in Mitleidenschaft gezogen wird.“
    „Sie trägt keine Schuld!“
    Serena ließ ein freudloses Lachen hören. „Julian, in einem solchen Fall trägt die Frau immer die Schuld, selbst wenn sie völlig schuldlos ist. Das weißt du. Alles, was ich tun kann, ist, ihr ein Empfehlungsschreiben auszustellen. Aber wenn die Geschichte die Runde gemacht hat, wird ihr selbst das nicht weiterhelfen, ob du sie nun verführt hast oder nicht.“
    „Ich habe sie nicht verführt!“ Julian holte tief Luft. „Sie wollte mich nicht.“
    Abermals hob Serena die Brauen. „Höchst bedauerlich, dass du das nicht akzeptiert hast. Ich kann nichts tun, Julian. Aber vielleicht fällt dir eine geeignete Lösung ein.“
    Geistesabwesend trommelte Julian mit den Fingern auf die Schreibtischplatte, während er auf Christy wartete. Sie mussten die Angelegenheit so schnell wie möglich regeln. Inzwischen würde die Gerüchteküche brodeln, und spätestens morgen wäre die Jagd auf Miss Daventry eröffnet.
    Er stand auf und trat ans Fenster, starrte blicklos in den goldenen Spätsommernachmittag hinaus. Er konnte seinen Antrag zurückziehen; Christys Eröffnung gab ihm die Möglichkeit, sein Angebot für null und nichtig zu erklären. Wenn er nur den leisesten Hinweis auf ihre Herkunft in Umlauf brachte, würde jeder in der Gesellschaft seine Handlungsweise billigen. Sie und ihr Bruder wären gesellschaftlich ruiniert, und niemand würde erwarten, dass er auf Harry Daventrys Forderung mit irgendetwas anderem als Verachtung reagierte.
    Ein leichtes Klopfen an der Tür ertönte.
    „Herein.“
    Miss Daventry trat ein, und selbst auf die Entfernung hin konnte er sehen, wie erschöpft sie aussah. Wie mitgenommen.
    „Ich habe mein Gepäck in die Halle gebracht, Mylord.
    Sie machte es ihm so leicht …

13. KAPITEL

    Braybrook stand am Fenster. Im hellen Gegenlicht, das durch die Scheiben fiel, war es unmöglich, seinen Gesichtsausdruck zu erkennen. Christiana fragte sich, weshalb er nach ihr geschickt hatte. Vielleicht wollte er ihr den ausstehenden Lohn persönlich aushändigen. Wenn er nicht vorhatte, ihre verzweifelte Lage für einen neuerlichen Verführungsversuch zu nutzen. Sie betete, dass sie die Kraft aufbringen würde, ihn zurückzuweisen.
    Er kam auf sie zu, und sie registrierte erstaunt, wie ernst er aussah. „Miss Daventry, mein Angebot steht.“
    Ihre mühsam aufrecht erhaltene Selbstbeherrschung drohte einzustürzen. Kaum in der Lage zu atmen, starrte sie ihn an. Entgegen aller Konventionen, entgegen jeder Erwartung bot er ihr immer noch die Ehe an. Vor Verwirrung vermochte sie nichts zu erwidern.
    „Weshalb?“, wisperte sie schließlich. „Warum sollten Sie ,angesichts dessen, was Sie über mich wissen, bereit

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