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Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Titel: Nur ein einziger Kuss, Mylord? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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können, dass sie die Frau ausgerechnet des Mannes werden wollte, der ihr die Position seiner Mätresse angeboten hatte?
    Harry blitzte sie an. „Darüber wärst du dir besser klar geworden, bevor du ihm gestattet hast, dich zu beschlafen.“
    „Er hat mich nicht …“
    „Wenn Sie Ihre Schwester noch ein einziges Mal beleidigen, werden Sie sich mir gegenüber zu verantworten haben, Daventry.“ Die Hände zu Fäusten geballt, trat Julian auf ihn zu.
    Oh, zum Teufel. Die beiden verhielten sich wie zwei Hunde, die sich um einen Knochen zankten. Sie musste dem ein Ende setzen, bevor einer von ihnen etwas sagte, das nicht wiedergutzumachen war.
    „Also, Mylord“, knurrte Harry. „Wie lautet Ihre Entscheidung? Pistolen oder Heirat?“
    „Weder noch.“ Christiana holte Luft, um sich für das zu stählen, was sie nun zu sagen hatte. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass Ned Postleton noch immer im Korridor herumlungerte.
    Sie hielt den Atem an. Es bestand nach wie vor die Möglichkeit, Braybrook unter vier Augen aufzuklären. Dann würde Harry seine Stellung behalten, und sie konnte vielleicht auf ein Empfehlungsschreiben hoffen. Wenn jedoch Postleton die Wahrheit erfuhr, war die Katastrophe unabwendbar.
    „Sieh zu, dass er verschwindet“, befahl sie Harry und wies auf Postleton.
    Postletons Grinsen vertiefte sich. „Aber nicht doch, Miss D. Unabhängiger Zeuge, Sie wissen schon.“ „Genau!“, bekräftigte Harry. „Postleton hat sich heute als wahrer Freund erwiesen, und ich …“
    „Er hat diese Situation erst heraufbeschworen. Und zwar mit Absicht“, unterbrach Christiana ihn kühl. „Harry – mir ist es gleichgültig. Aber für dich könnte es entscheidend sein.“
    Einen Lidschlag lang malte sich Nichtbegreifen auf Harrys Zügen, dann verlor sein Gesicht alle Farbe. „Das würdest du nicht … Christy! Nein! Das kannst du nicht machen!“
    „Ich kann“, entgegnete sie fest. „Sieh zu, dass er verschwindet. Und vergewissere dich, dass er nicht an der Tür lauscht, wie er es bei deinem Stelldichein mit Alicia getan hat.“
    Harry starrte sie an.
    „Richtig“, sagte sie, alle Vorsicht außer Acht lassend. „Er hat versucht, mich damit zu erpressen.“
    „Ein kleines Missverständnis, Daventry“, versicherte Postleton lässig. „Aber wir können unsere Turteltäubchen gern allein lassen, damit sie den Hochzeitstermin festlegen.“
    Lächelnd schlenderte er davon. Harry warf Christiana einen beschwörenden Blick zu und machte Anstalten, ihm zu folgen.
    „Daventry“, hielt Julian ihn auf.
    Langsam drehte Harry sich um.
    „Finden Sie sich morgen – oder besser heute – Nachmittag bei mir ein, damit wir die Angelegenheit besprechen können.“
    Harry nickte und schloss die Tür hinter sich.
    Julian wandte sich zu Christiana um. Hoch aufgerichtet stand sie da und sah ihn an. „Warten Sie einen Moment und sehen Sie dann nach, ob Postleton wirklich fort ist“, sagte sie.
    Er tat, wie ihm geheißen, doch der Korridor lag verlassen da, nur Musik und entferntes Gelächter waren zu hören. Julian schloss die Tür und drehte sich um.
    „Christy … Miss Daventry …“ Er verstummte, suchte nach Worten. „Miss Daventry, wollen Sie mir die Ehre erweisen …“
    „Nein.“ Sie hob die Hand. „Dazu besteht keine Veranlassung, Mylord. Sie müssen mir keinen Antrag machen.“
    Er seufzte. „Miss Daventry, wir wissen es beide besser. Auch wenn eine Heirat nicht das ist, was ich im Sinn hatte, so spiele ich doch nach den Regeln. Und dank Ihrem Bruder wird morgen früh jedermann in der Gegend über unsere Beziehung spekulieren.“
    „Sie glauben, er hat das mit Absicht getan?“
    „Es spielt keine Rolle“, entgegnete Julian. „Bedeutsam ist allein, dass ich Sie heirate, weil Sie sonst kompromittiert sind.“
    „Mir macht es nichts aus …“
    „Mir aber“, unterbrach er sie. „Ich nehme an, Sie werden nicht erwarten, dass ich mich vor Sie hinknie, daher … Wollen Sie mich zum glücklichsten Mann der Welt machen und meine Frau werden?“
    „Nein.“
    Er unterdrückte einen Fluch.
    „Miss Daventry, wir haben keine Wahl in dieser Angelegenheit.“
    „Das mag für Sie gelten. Für mich nicht. Nein .“
    Seine Selbstsicherheit drohte ins Wanken zu geraten. Sie zu bitten, seine Mätresse zu werden, war eine Sache. Er konnte verstehen, dass sie es abgelehnt hatte. Aber nun bot er ihr die Ehe an. Das war mehr, als sie je hatte hoffen können. „Miss Daventry …“
    „Nein!“ Sie warf ihm das

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