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Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Titel: Nur ein einziger Kuss, Mylord? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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zustimmen, dass dies die vernünftigste Lösung war.
    Und zum Teufel noch eins – was ließ ihn überhaupt zögern? Diese Entscheidung zu treffen oblag allein ihm, und sie war vernünftig. Vor allem für Christy. Er trat an seinen Schreibtisch und zog Papier und Schreibgarnitur zu sich heran, während er sich setzte. Twigg konnte den Brief zu den Carters bringen und gleich auf die Antwort warten.
    Am Morgen, nachdem er die Benachrichtigung an Janes Verwandte auf den Weg gebracht hatte, saß Julian wieder an seinem Schreibtisch und versuchte sich mit dem neuesten Bericht seines Verwalters zu befassen. Die Ankunft der Carters war frühestens in einer Stunde zu erwarten, und er mahnte sich, die verbleibende Zeit sinnvoll zu nutzen und sich mit seinen anstehenden Pflichten zu befassen. Die Cottages der Tagelöhner. Bei vielen der Hütten waren Instandsetzungsarbeiten notwendig. Und zwar noch vor dem Winter. Er musste Kostenvoranschläge einholen und prüfen, ob die finanziellen Mittel, die er für die Reparaturen vorgesehen hatte, reichten. Aber es war zu schaffen. Da Serena sich wieder verheiratet hatte, waren die Gelder, aus denen ihr Unterhalt bestritten worden war, nunmehr verfügbar.
    Aber er schien sich nicht konzentrieren zu können. Er hatte kaum geschlafen; ohne Christy, die die ganze Nacht in Nans Zimmer gewacht hatte, war ihm sein Bett kalt und leer erschienen. Was absolut lächerlich ist, hielt er sich vor Augen. Mein Bett ist das gleiche wie vor meiner Verheiratung. Es war nie kalt und leer gewesen, sondern bequem und luxuriös, und außerdem hatte Christy niemals darin geschlafen. Er war stets zu ihr gegangen und dann in sein Zimmer zurückgekehrt. Nun ja, meistens …
    Aber er hatte nicht nur letzte Nacht schlecht geschlafen. Auch in den Nächten davor war er wiederholt aufgewacht und hatte suchend den Arm nach Christy ausgestreckt. War ihm das je zuvor passiert, nachdem er das Bett einer Geliebten verlassen hatte? Dass er die betreffende Frau im Schlaf in den Armen halten wollte? Nein. Warum zum Teufel war alles plötzlich so kompliziert geworden? Und warum ließ Christy sich nicht einfach in der Schublade mit dem Schild „Ehefrau“ unterbringen?
    Womit beschäftigte sie sich heute Morgen? Wahrscheinlich immer noch mit Nan. Julian schloss die Augen und versuchte das Bild von ihr, am Bett des Kindes sitzend, aus seinen Gedanken zu verbannen. Er konnte verstehen, dass Nans Schicksal ihr naheging. Aber das änderte nichts an der Lage der Dinge.
    Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf. Weshalb fiel es ihm so schwer, ganz normal seine Pflicht zu erfüllen? Er tat das Richtige, wenn er für Nans Wohlergehen sorgte. Der Unterhalt, den er ihr gewährte, war nichts weniger als großzügig, ebenso wie die Vergütung, die ihre Tante und ihr Onkel von ihm erhalten sollten. Er tat mehr, als irgendjemand von ihm erwartete.
    Außer seiner Frau.
    Er konnte es nachvollziehen. Vor dem Hintergrund ihrer Lebenserfahrung betrachtete sie die Dinge anders als er.
    Ob sie ihn für kalt hielt?
    Du verhältst dich nur rational, nahm ihn die Stimme der Vernunft in Schutz. Die Lösung, die Christy vorschwebt, ist un durchführbar .
    Keineswegs, wandte eine andere, verwünscht aufrührerische Stimme in ihm ein. Bastarde von Königen zum Beispiel wur den häufig am Hof ihres Vaters erzogen .
    Du bist nicht von königlichem Geblüt, hielt die Stimme der Vernunft dagegen. Und du bist nicht ihr Vater .
    Richtig . Wieder meldete sich die aufrührerische Stimme zu Wort. Aber für Christy hat es keinen Unterschied gemacht, als sie noch glaubte, Nan sei deine Tochter .
    Das war es, was ihn am meisten erschütterte. Dass Christy sich, obwohl sie hatte annehmen müssen, Jane sei seine frühere Mätresse und Nan seine Tochter, mit den beiden befreundet hatte.
    Er stand auf und trat zum Fenster. Was er tat, war nur vernünftig. Es war richtig und anständig. Nur dass er das Bild von Nan, wie sie blass und mit rot geränderten Augen in Christys Armen gelegen hatte, nicht vergessen konnte. Und Christy, die so liebevoll und warmherzig war. So erschreckend ehrlich und unabhängig. Wie wäre sein Leben ohne sie? Unkomplizierter vielleicht … Nein, darüber nachzudenken war müßig. Er hatte sie geheiratet.
    Ich liebe dich …
    Das Geräusch der sich öffnenden Tür riss ihn aus seinen Gedanken.
    „Mr. und Mrs. Carter sind eingetroffen, Mylord.“
    Etwas in ihm zog sich zusammen, doch er drehte sich um und nickte. „Führen Sie sie herein,

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