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Nur ein einziges Mal …

Nur ein einziges Mal …

Titel: Nur ein einziges Mal … Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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berührte sie seine Schulter, weil sie ihm in seinem uralten Schmerz Trost spenden wollte. Durch ihre Erfahrung, von den eigenen Eltern verlassen zu werden, wusste sie nur allzu gut, wie lange seelischer Schmerz anhalten konnte. „Es muss schrecklich gewesen sein, sie zu verlieren.“
    „Das stimmt“, erwiderte er einfach, aber diese beiden Worte klangen ehrlicher, als es ein langer Monolog vermocht hätte. Unter ihrer Hand verspannten sich seine Muskeln .
    „Was ist passiert?“, fragte sie behutsam.
    „Dana hatte einen Herzfehler, eine seltene Erkrankung, die unentdeckt geblieben war.“ Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, das Spiel seiner Kiefermuskeln verriet seine Anspannung. Sein Schmerz war so greifbar, als hätte er seine Antwort laut herausgeschrien.
    „Du hast Dana wirklich geliebt.“ Einerseits drängte es Ashley, Matthew zu trösten. Ein neues, erstarktes Selbstbewusstsein beharrte gleichzeitig darauf, dass sie eine ebenso starke Liebe verdiente. Zweite Wahl zu sein, kam nicht infrage.
    Ashley ging ein Stückchen beiseite, weg von Matthew. Sorgsam legte sie ihren Märchendiamanten und damit all die kostbaren Träume, die er verkörpert hatte, auf das Nachttischchen. „Es tut mir leid, Matthew, es muss ein Ende haben …“
    Weil in diesem Moment direkt neben ihrem Verlobungsring das Telefon zu klingeln anfing, fuhr sie erschreckt zurück.
    Matthew zögerte, hielt ihren Blick gefangen, während es weiter klingelte. Sie bedeutete ihm abzunehmen. Sie konnte ihre Schwestern anrufen, damit sie sie abholten. Da sie sie erst vor etwa einer halben Stunde hergebracht hatten, sollten sie noch nicht allzu weit auf ihrer Rückfahrt nach Charleston gekommen sein.
    Ohne einen Blick von ihr zu wenden, ging er zum Telefon und meldete sich. „Residenz Landis.“
    Ashley wollte gerade zu ihrem Handy greifen, als sie merkte, dass Matthews Miene einen grimmigen Ausdruck annahm, und sie zögerte.
    Einen Augenblick später runzelte er die Stirn und nahm die Fernbedienung des Fernsehers, die neben der Nachttischlampe lag, zur Hand. „Okay, verstanden, Brent. Ich schalte gerade ein.“
    Mit einem Knopfdruck aktivierte er den an der Wand installierten Flachbildschirm. Was konnte die Presse diesmal über sie bringen? Bilder von ihnen beiden wären peinlich, aber wirkungslos. Dennoch bedeutete Matthews Stirnrunzeln, dass es keine angenehmen Neuigkeiten waren.
    Gleich darauf lief auf dem Bildschirm eine Nachrichtensendung, die bereits in vollem Gange war. Oben rechts hinter dem Kopf des Sprechers erschien ein kleines Foto, das Matthew auf dem Golfplatz zeigte …
    … den Arm um eine kesse Blondine geschlungen, die geradezu an ihm klebte.

10. KAPITEL
    „Also, erschießen wir ihn gleich, oder foltern wir ihn vorher?“ Mit grimmiger Miene saß Starr Ashley und Claire im Restaurant gegenüber und stützte ihre Ellbogen auf den Tisch.
    Ashley kämpfte immer noch gegen die Benommenheit an, aber selbst zwei Stunden nach dem Anruf von Matthews Wahlkampfleiter machte ihr die böse Überraschung noch zu schaffen. Matthew hatte gerade mal Zeit gehabt, an Ashley gewandt zu sagen: „Die Fotos zeigen nicht, was du denkst“, da war auch schon seine Familie zu einer eilig einberufenen Krisensitzung eingetroffen.
    Natürlich hatte er eine Erklärung für das Foto parat gehabt: Die kleine Wasserverkäuferin sei auf dem Golfplatz gestolpert und er habe sie instinktiv aufgefangen. Was allerdings ein höchst unpassender Zeitpunkt gewesen war, da es auf dem Parkplatz von Pressevertretern nur so wimmelte. Seine Brüder bestätigten, dass er die Kleine nicht mal kannte – trotzdem wollte es das Pech für Matthew, dass seine Brüder im fraglichen Augenblick etwas zu essen holen waren.
    Er hatte so sehr versucht, sie von seiner Unschuld zu überzeugen, doch der ganze Vorfall mit der Wasserverkäuferin war nichts im Vergleich zu seiner Enthüllung über Dana. Dass an diesen Fotos vom Golfplatz nichts dran war, war für Ashley sowieso klar.
    Ihr Problem hatte mit grundsätzlichem Vertrauen zu tun. Vertrauen, dass er überhaupt jemals wieder tiefere Gefühle für eine andere Frau entwickeln konnte. Dass er sich eines Tages in sie verlieben konnte.
    Nur Minuten nach Brents Anruf hatten sich ihre Schwestern gemeldet, hatten auf dem Weg in die Stadt kehrtgemacht und waren nach Hilton Head zurückgekommen. Claire hatte ihr gesagt – in einem Ton, der keine Widerrede duldete –, sie würden sie mitnehmen. Und Ashley war mehr als dankbar für

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