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Nur ein einziges Wort

Nur ein einziges Wort

Titel: Nur ein einziges Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Brast
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Treppenstufe. Mit lauter Stimme will sie ihrer ‚Tante Tatjana‘ etwas zurufen, doch wie vom Verstand fehlgesteuert, entschlüpft ihr nur ein lautes „Ma….“, während ihr der Rest des Wortes im Hals stecken bleibt.
    Mit bleichgewordenem Gesicht schaut Fabian die ihm gegenüberstehende ‚ Om‘ Elisabeth an, die ihm in direkter Linie entgegenblickend in die Augen schaut, aber dennoch seinem Blick standhält.
    Wie es das Schicksal so will, wird gerade in diesem schockartigen Moment auch Fabian klar, dass nicht nur sein Kind, sondern auch er mit Haut und Haaren in eine Person mit dem Namen ‚Tatjana’ und den schönsten opa lgrünen Augen, in die er je geschaut hat, hoffnungslos verliebt ist. Dabei weiß er nicht einmal, ob diese Liebe überhaupt jemals von ihr erwidert werden wird. Ganz sicher sprechen ihr Benehmen und ihr Verhalten ihm gegenüber Bände dagegen.
    Fabian und sein Töchterlein Stefanie sind nach der vorhergehenden Episode zu einem der großen Einkaufsze ntren am Rande der Stadt gefahren. Die Beiden schlendern vergnügt durch die weitläufigen breiten Gänge und bewundern die weihnachtlich geschmückten Schaufenster.
    „Stefanie, du weißt ja, dass du mein größter Schatz bist, deshalb möchte ich dir jetzt ein ganz großes Gehei mnis anvertrauen. Dabei möchte ich dich um etwas bitten, was eigentlich nicht nur mich, sondern auch dich betrifft. Morgen kommen die Kinder und Enkelkinder von ‚Omi‘ Elisabeth zu Besuch und im Haus wird es ziemlich eng werden. Glaube mir ja, ich weiß, dass du vieles, was man dir sagt, für immer in deinem kleinen Kopf behältst. Oft sogar Dinge, die du eigentlich wieder vergessen solltest. Und jetzt kommt mein Geheimnis an dich: Die Kinder und Enkelkinder von ‚Omi‘ Elisabeth sind zwar im wahrsten Sinne des Namens nach ‚Königskinder‘, was sie aber dennoch nicht zu reichen Leuten macht. Du fängst heute noch mit ‚Omi‘ Elisabeth und ‚Tante Tatjana‘ an und Morgen hast du den ganzen Tag Zeit, alle Anwesenden, besonders die Kinder nach ihren Weihnachtswünschen auszuhorchen. Aber bitte geschickt und unauffällig, ich kenne ja inzwischen auch einige deiner Tricks und weiß, dass du das kannst. Du musst dir nur alles unauffällig und gut aufschreiben, damit du nichts vergisst und mir dann morgen Abend die Wunschliste zuspielen. Dann kann ich sie dem Weihnachtsmann noch rechtzeitig übergeben.“
    Das kleine Mädchen schaut seinen Vater fast vorwurfsvoll an:
    „Ja Weihnachtsmann, weißt du eigentlich wie alt und schlau ich bin? ‚Großes Ehrenwort‘, morgen wird alles erledigt.“
    Die Beiden heben ihre rechten Hände, klappen sie aneinander und alles vorhin Besprochene ist ab jetzt eine beschlossene Ehrensache, nein, ‚eine große Ehrensache .‘
    Der vorletzte Tag vor dem Fest ist angebrochen und zwar wetterweise mit Schnee, Schnee und nochmals Schnee. Fabian Bauer hat heute Morgen noch während ihres Frühstückes bereits im Haus der Königs anger ufen, um den beiden Frauen und auch seinem Töchterlein mitzuteilen, dass er sie heute am Ankunftstag der restlichen Familienmitglieder nicht auch noch belästigen wolle. Nur so gegen Abend wird er mal kurz vorbeischauen, ob alles seine Ordnung hat oder ob er sich vielleicht sogar in irgendeiner Weise brauchbar betätigen kann.
    Als kurz vor Mittag der heftige Schneefall nachlässt und sich sogar Sonnenstrahlen einige Male mühsam einen Weg durch die ziemlich dicke Wolkendecke bahnen, möchte auch Tatjana zu dem großen Einkaufszentrum fa hren, um noch die letzten Besorgungen vor den Feiertagen vorzunehmen. Stefanie schaltet, wenn es darauf ankommt, sehr schnell und obwohl nicht von Tatjana zum Mitkommen aufgefordert, steht sie bereits fertig gekleidet in Haustürnähe, wobei Tatjana noch nicht mal in ihren Mantel geschlüpft ist.
    In der ‚Shopping Mall‘ hat Tatjana in kürzester Zeit das Fehlende besorgt und während sie noch schnell einen kleinen Teeladen betritt, bleibt Stefanie interessiert vor der Auslage eines eleganten und teuren Juwelierg eschäftes auf der gegenüberliegenden Seite stehen. Fast erschreckt blickt sie auf, als Tatjana plötzlich neben ihr auftaucht und sie dabei mit einer leichten Armbewegung antippt.
    Doch nun passiert etwas Seltsames. Als wäre es ein Gesellschaftsspiel, so vergleichen Frau und Kind nun die eleganten und wertvollen Schmuckstücke in der Auslage vor ihnen, Tatjana jedoch in Unwissenheit, dass es sich hierbei um ein von Stefanie absichtlich gewolltes Spiel

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