Nur ein einziges Wort
nachlässt.
Marcus Dallmeier kann also nicht im direkten Anflug sein Ziel ansteuern, sondern wird den Hubschrauber kreisförmig langsam aber sicher in die erforderliche Höhe schrauben, um schließlich im ’Centro Deportico Colosso‘, dem Sportzentrum von Junin, zu landen.
Nach rund einstündiger Flugzeit setzt der ‚Bell Jet Ranger‘ auf einer für die Landung bereits vorgesehenen und abgesperrten Fläche sanft auf. Der herausspringende Fabian Bauer wird von dem in Lima stationierten Man ager der ‚Transatlantic Global Airlines‘, Pablo Fernandes, mit einem kurzen Händeschütteln und äußerst ernstem Gesichtsausdruck begrüßt.
Mit schnellen Schritten eilen die beiden Männer in das direkt neben dem Hospital ‚de Apoyo‘ Junin, liegende Sportzentrum, wo inzwischen die Kommandozentrale der ‚Transatlantic Global‘ eingerichtet wurde. In seinem fast akzentfreien Englisch berichtet nun der Peruaner seinem Boss Fabian Bauer, was und wie viel bisher über die Absturzursache bekannt geworden ist.
Es handelt sich aber bei allem bislang mehr oder weniger nur um Vermutungen, die erst durch eine genaue Untersuchung der peruanischen Luftfahrtbehörde in enger Zusammenarbeit mit der Herstellerfirma der Boeing 777, bestätigt werden können.
Da es inzwischen nach Mitternacht geworden ist, die Unfallstelle größtenteils zwar am Rande aber dennoch teilweise im Dschungel liegt, hat man das Flugzeugwrack bis zum Anbruch des Tageslichtes hermetisch abgeriegelt und mit Sicherheitskräften umgeben, die eigentlichen Rettungsarbeiten aber nur auf die noch im Flugzeugrumpf befindlichen und nicht lebensgefährlich Verletzten und ihre medizinische Versorgung beschränkt. Nachdem Pablo Fernandes alle wichtigen bisher getroffenen Entscheidungen Fabian Bauer mitgeteilt hat, wirkt er nun fast erleichtert.
Im wahrsten Sinne des Wortes überträgt er damit die Verantwortung auf Fabian. Dabei wird dieser auch den wichtigsten Personen, wie dem vor einer Stunde angekommenen, stellvertretenden Ministerpräsidenten von Peru, dem Bürgermeister von Junin, dem Polizeichef von Lima sowie einigen anderen verantwortungstrage nden und entscheidungsbefugten Persönlichkeiten vorgestellt.
Da naturgemäß inzwischen auch Journalisten, Fernsehreporter, Fotografen und Schaulustige scharenweise aufgetaucht sind, bittet Fabian Bauer, die in dem relativ kleinen Büroraum ihm vorgestellten Personen um Ve rständnis dafür, dass er vorerst unerkannt bleiben möchte. Er möchte damit verhindern, dass er bei der nun ihm übertragenen Leitung und Koordinierung der Rettungsarbeiten nicht unnötig behindert oder belästigt wird.
Die Zeiger der Uhren haben längst zwei Uhr morgens überschritten, als er endgültig mit den ihm wichtigen und erforderlichen Schritten vertraut ist und mit der weiteren Rettungsaktion fortfahren kann.
In kürzester Zeit hat er mit Hilfe der ihm zur Verfügung stehenden Führungskräfte Gruppen mit jeweils vier Personen zusammengestellt. Diese werden sich bei Anbruch des Tageslichtes schnellstens auf den rund achthundert Meter langen Weg vom Sportzentrum in Junin zur Absturzstelle begeben. Dort werden sie mit den ihnen zugeteilten mechanischen Gerätschaften alles Menschenmögliche versuchen, die immer noch recht große Zahl der Verletzten zu bergen und in Sicherheit zu bringen.
Zu Fabian Bauers eigenem Hilfstrupp hat sich inzwischen ein Hüne von einem Mann gesellt. Einer seiner per uanischen Helfer sendet ihn jetzt mit einem Handzeichen auf Fabian deutend, direkt zu ihm. Fabian ist irgendwie überrascht, denn der auf ihn zukommende Bär von einem Mann marschiert zwar ohne jegliche Schwankungen auf ihn zu, doch die ihm vorausströmende Alkoholfahne ist bereits von rund zehn Metern Entfernung riechbar. Etwa einen Meter vor Fabian bleibt er stehen und schaut Fabian voll ins Gesicht, während er ihm gleichzeitig seine Hand ausstreckt: „Mein Name ist Albert Miller und ich bin einer der wenigen unverletzten Passagiere aus diesem unglückseligen Flieger. Aus persönlichen Gründen habe ich mich während des langen Fluges total volllaufen lassen, doch jetzt bin ich fast wieder vollkommen nüchtern. Wie es aussieht, werdet ihr in den nächsten Stunden jede euch dargebotene Hand nötig gebrauchen können. Von Beruf bin ich zwar Bergwerksingenieur, aber ich könnte mir vorstellen, dass ihr nicht nur kräftige Männer sondern auch welche mit Organisationsgeschick gebrauchen könnt. Also hier bin ich und stehe euch zur
Weitere Kostenlose Bücher