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Nur ein einziges Wort

Nur ein einziges Wort

Titel: Nur ein einziges Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Brast
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durch ein Wunder keine Toten gegeben hat.
    Immer wieder haben sich Fabian Bauer und sein neuer Freund Albert Miller allen anderen voran, mit ihren He lfern und Helfershelfern bemüht, die sich zwischen dem Ortseingang und der Unglücksstelle in Gefahr befindlichen Personen schnellstmöglich in Sicherheit zu bringen.
    Fabian Bauer und selbst sein bärenstarker Helfer Albert Miller sind nicht mehr weit von einer totalen Erschö pfungsphase entfernt, als eine neue Hiobsbotschaft sie und alle anderen an der Rettungsaktion Beteiligten erreicht.
    Eine peruanische Mutter, die in einer an das Sportzentrum angrenzenden Seitenstraße wohnt, vermisst seit einigen Stunden ihre beiden Kinder, die zwölfjährige Marissa und ihren vierjährigen Bruder Pedro. Señora Rodriguez ist der Verzweiflung nahe als sie von einem ihrer Nachbarn erfährt, dass die Kinder in der angegebenen Zeit auf einem steinigen Pfad zwar in einem weiten Bogen, aber dennoch in grober Richtung auf die Absturzstelle zugewandert sind.
    Fabian fragt sich, wie dies möglich sein konnte, da doch der gesamte Absturzbereich hermetisch abgeriegelt war. Warum hat keiner die Kinder zurückgehalten? Fragen, für die es im Moment keine Antwort gibt und die jetzt zweitranging sind. Inzwischen hat sich eine Menschengruppe um Fabian und seine Helfer geschart. Einige der Einheimischen bitten, mit den Hilfstruppen das umliegende Gelände durchsuchen zu dürfen. Da ihnen die umliegende Gegend bis ins kleinste Detail bekannt ist, erhöhen sich die Chancen, die beiden Kinder schneller zu finden, erheblich. Auch der ‚Gentle Giant‘, wie Fabian seinen Mitstreiter Albert Miller in seinen Gedanken inzwischen bezeichnet, möchte sich trotz aller Erschöpfung an der Suche beteiligen.
    Doch Fabian bleibt keine andere Wahl, als das großmütige Ersuchen aller abzulehnen. Bei der gestrigen No tlandung ist nämlich eines der beiden Triebwerke bei der Bodenberührung an einen Felsbrocken gestoßen. Es wurde dabei vom Flügel abgerissen und über hundert Meter weit in die mit meterhohem Gras und dichtem Gebüsch bewachsene ‚Sierra‘ geschleudert.
    Dort, wo das Triebwerk landete, hatte sich in kurzer Zeit ein Schwelbrand entwickelt, der jedoch lokalisiert blieb, da zu dieser Zeit eine absolute Windstille ein weiteres Abbrennen der direkten Umgebung verhinderte.
    Doch nun, inzwischen ist der Spätnachmittag angebrochen, hat ein inzwischen zwar nur schwacher Wind das Schwelfeuer aufs Neue entfacht und treibt die Flammen langsam aber stetig in die Richtung des Flugzeugwracks.
    Nur mit dem unbedingt Notwendigsten, einer Machete und einer zusammenklappbaren Schaufel, begibt sich Fabian Bauer auf den ihm von Einheimischen gezeigten Weg. ‚Sicherlich ist er sich hundertprozentig der auf ihn lauernden Gefahr bewusst, aber hat er eine andere Wahl? Wenn er jetzt die beiden Kinder im Stich lassen würde, wäre das eine seelische Belastung, die ihn für den Rest seines Lebens begleiten würde .‘
    In weniger als einer halben Stunde ist er dem in zwei Teile auseinandergebrochenen Flugzeugrumpf bis auf e twa fünfzig Meter nahegekommen. Da das vor ihm liegende letzte Teilstück mit mannshohen Büschen und zum Teil mit abgebrochenen Ästen und ausgerissenen Baumteilen übersäht ist, wird ihm das Vorwärtskommen ungemein erschwert. Er muss sich unter Zuhilfenahme der Machete regelrecht einen Pfad heraushauen.
    Mit dem Freischlagen der ihm den Weg verwehrenden Ästen und Büschen vollständig in Anspruch genommen, überhört er das seitwärts von im kommende Stöhnen. Erst eine kurze Verschnaufpause ermöglicht es ihm, die plötzlich an sein Ohr dringenden Laute wahrzunehmen.
    ‚Könnte es sich um die vermissten Kinder handeln, die sich hier in ihrer Angst im Buschwerk versteckt haben?‘
    Mit mehreren kräftigen Macheten Schlägen, versucht er dem lauter werdenden Geräusch auf den Grund zu gehen. Schließlich, aber immer noch rund dreißig Meter von dem in zwei Teile auseinandergebrochen Rumpf des Airliners entfernt, erspäht er vor sich die grausige Wirklichkeit.
    Unter einem, beim Absturz der Maschine wie abgemäht ausschauenden Teil eines kräftigen Baumstammes sieht er den darunterliegenden eingeklemmten Teil eines menschlichen Körpers. Wild mit der Machete um sich schlagend, ist er nur noch einige Meter von einem älteren Mann entfernt, der von dem zentnerschweren Baumstamm eingeklemmt wird. Der Mann, Fabian schätzt sein Alter zwischen sechzig und siebzig Jahren, liegt auf dem zwar weichen

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