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Nur ein einziges Wort

Nur ein einziges Wort

Titel: Nur ein einziges Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Brast
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laufend, findet Fabian eng umschlungen dahinter die vor Angst zitternden Kinder, das zwölfjährige Mädchen und ihren kleinen vierjährigen Bruder. Ohne Worte und ohne weiteren Zeitverlust nimmt er beide Kinder und bemüht sich, so schnell es in dem unwegsamen Gelände möglich ist, auf das etwa einen halben Kilometer entfernte Dorf zuzueilen.
    Franz Baumann, durch die Schmerzen einem Ohnmachtsanfall nahe, atmet schwer. Jedes Luftschnappen wird von einem schmerzhaften Stöhnen begleitet. Mit Mühe versucht er sein Gesicht in die Richtung des näherkommenden Grasfeuers zu drehen. Lange wird es sicherlich nicht mehr dauern bis das Feuer den ersten Flügel mit dem immer noch auströpfelnden Treibstoff erreichen und damit eine gewaltige Explosion mit der danach folgenden Druckwelle auslösen wird. Den Zeigefinger fest um den Abzugsbügel der Leuchtpistole geschlungen, dreht er langsam seinen Kopf wieder in die Richtung auf das vordere Rumpfteil des Airliners. Dabei schaut er geradewegs in die geschlitzten Augen und die gespaltene Zunge einer etwa einen Meter entfernt lauernden rund einem Meter achtzig langen Schauer Klapperschlange, dem gefährlichsten und giftigsten Reptil im Dschungel von Peru.
    Plötzlich scheinen alle seine Schmerzen wie weggeblasen. Er ist sich bewusst, dass er nicht mal mehr mit den Augen blinken darf, ohne dass die Schlange zubeißt. Aber er kann auch nicht länger warten, ohne das Leben Fabian Bauers und der beiden Kinder zu gefährden.
    Der Schlange starr in die Augen blickend, gelingt es ihm gerade noch, den Abzugshahn der Pistole durchzuziehen, denn in Sekundenschnelle bohren sich die Fänge mit den Giftzähnen des Reptils in seinen Unterarm.
    Noch vor der gewaltigen Explosion, die kurze Zeit nach dem Abschuss der weithin sichtbaren Leuchtrakete erfolgt, hat der Tod bereits von Franz Baumann Besitz ergriffen.

Kapitel 20: Die Rettung der Kinder
     
    Noch im gleichen Moment, in dem Fabian Bauer die ‚ Flare‘ hochsteigen sieht, drückt er die beiden Kinder mit sanfter Gewalt auf den weichen Grasboden. Während er die beiden so dicht und eng aneinander schiebt, legt er seinen Körper mit weit ausgestreckten Armen und Beinen über das Mädchen und ihren kleinen Bruder, um so viel wie möglich abzudecken. Dadurch sollte es ihm gelingen, die Gefahr einer Verletzung der Kinder auf ein Minimum zu beschränken.
    Mit einer Geste deutet er Marissa und ihrem kleinen Bruder Pedro an, sich mit beiden Händen die Ohren zuz uhalten, da die bald erfolgende Explosion des Flugzeugwracks so laut sein kann, dass sie ohne Weiteres die Trommelfelle der Kinder beschädigen, beziehungsweise zum Platzen bringen kann.
    Dann versucht er mit angewinkelten Ellenbogen die Kinder abdeckend, so gut wie möglich auch seine Ohren zu schützen, indem er zwei aus der Erde herausgerissene Grasbüschel auf diese drückt.
    Nur wenige Sekunden später erfolgt die Explosion, nämlich in dem Moment als das in die Richtung der Absturzstelle brennende Grasfeuer den mit Treibstoff vollgesogenen Erdboden unter dem abgebrochenen Flügel des Airliners erreicht. Eine hochschießende Stichflame erfasst Flügel- und Rumpfteile und alles was von dem noch vor wenigen Stunden so stattlichen Flugzeug übriggeblieben ist, wirbelt nun mit ungeheurer Kraft einem Sog gleich durch die Luft.
    Da, wo noch vor wenigen Minuten der schwerverletzte Franz Baumann eingeklemmt und hilflos unter einem Baumstamm lag, gähnt jetzt nur noch ein tiefes Loch.
    Mit einem riesigen Feuerball begleitet, zieht die Druckwelle nach vorne und zwar in die Richtung, die Fabian Bauer mit den beiden Kindern eingeschlagen hat. Metallteile wirbeln wie Papierfetzen durch die Luft und geradewegs auf das Dorf zu. Bevor die Druckwelle den Ort Junin erreichen kann, fällt der Spuk, so schnell wie er startete, in sich zusammen. Wie durch ein Wunder werden zwar die Fensterscheiben der Häuser am Ortseingang noch zum Zerspringen gebracht aber ansonsten sind glücklicherweise keine weiteren Schäden entstanden.
    Über der Unglücksstelle lodern zwar immer noch haushohe Flammen und vermitteln den Zuschauern und Dorfbewohnern ein gespenstig anmutendes Bild des Grauens und der Verwüstung.
    Der Verzweiflung nahe und laut schreiend irren viele der Dorfbewohner ziellos umher, während die Angst in ihren Augen ganze Bände spricht. Der Fremde, der sich nochmals entgegen aller Warnungen in Lebensgefahr begeben hatte, um zwei unschuldige Kinder zu retten, ist nach Ansicht aller mit seiner

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