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Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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alles Erdenkliche für mich getan. Doch dann hatte er eine Affäre – eine Beziehung, die bis zu seinem Tod dauerte.“ Stolz hob sie den Kopf. „Ich wusste nichts davon, auch wenn ich gelegentlich Verdacht geschöpft habe. Aber nach seinem Tod erhielt ich einen sehr unfreundlichen Brief. Ich zeigte ihn Bollingbrook, doch er wies mich an, kein Aufheben darum zu machen. Das war auch ein Grund für unseren Streit. Ich war der Ansicht, dass eine Affäre dieser Dauer keine Bagatelle war, die man einfach ignorieren konnte. Aber es macht keinen Sinn, länger auf diesen Dingen herumzureiten. Ich sollte es vergessen, denn inzwischen spielt es keine Rolle mehr.“
    „Es tut mir leid, dass du so verletzt worden bist“, sagte Caroline, die nun verstand, weshalb ihre Mutter nach dem Tod ihres Vaters nur noch ein Schatten ihrer selbst gewesen war. Hier waren Trauer und tiefe Kränkung zusammengekommen. „Ich denke, du wirst mit Mr. Milbank glücklich werden.“
    „Ja, da hast du recht“, stimmte Marianne zu. „Ich habe nicht geglaubt, dass ich noch einmal für jemanden außer meinen Kindern Gefühle entwickeln könnte. Aber es ist passiert, und ich fühle mich wieder jung.“
    „Du siehst auch jung aus“, versicherte Caroline und umarmte sie. „Ich werde euch nach Bath nachreisen, meine liebe Mama.“
    „Wir warten noch den Maskenball bei Lady Mannering ab, und dann verlassen wir London.“
    Als der Ball begann, sah sich Caroline wie früher von eifrigen Tanzpartnern umringt. Offenkundig war ihre Beliebtheit wiederhergestellt. Mr. Bellingham hatte sich für zwei Tänze vormerken lassen, ebenso wie ihr Bruder Nicolas. Auch wenn alle Masken trugen, konnte man meistens leicht erkennen, wer sich dahinter verbarg. Nur bei ein oder zwei Maskierten war Caroline sich unsicher.
    Die Temperatur im Saal stieg im Laufe des Abends stark, und die Terrassentüren wurden zum Garten hin geöffnet, um etwas Luftaustausch zu gewährleisten. Kurz vor dem Souper beschloss Caroline, sich ein wenig draußen abzukühlen, anstatt sofort in den Speisesaal zu gehen.
    Da es schwül war, kam es ihr auf der Terrasse nicht viel besser als im Haus vor, auch wenn die Luft ein wenig frischer war. Im Mondlicht sah der Garten verlockend aus. Ihr schien es, als röche sie den Duft einer nachtblühenden Blume, und sie wollte sich gerade auf die Suche danach begeben, als jemand zu ihr trat.
    „Ich habe Sie hinausgehen sehen“, sagte George. Er nahm seine Maske ab. Caroline tat es ihm nach, denn die glänzenden Masken bereiteten ihr schon den ganzen Abend Unbehagen. „Haben Sie daran gedacht, durch den Park zu spazieren?“, fragte George zuvorkommend.
    „Ja, ich bin nicht hungrig und dachte, es wäre draußen angenehmer“, gab Caroline lächelnd Auskunft.
    „Es war schon den ganzen Tag so drückend“, bemerkte George und bot ihr seinen Arm. „Darf ich Sie begleiten, Miss Holbrook?“
    „Das wäre sehr nett“, sagte Caroline. „Haben Sie etwas von Sir Freddie gehört? Wissen Sie, wann er zurückkommen wird?“
    „Ich fürchte nein. Hat er Ihnen nichts gesagt?“
    „Er hatte etwas außerhalb der Stadt zu erledigen, aber ich weiß nicht, wann er wiederkommt.“ Sie war hin- und hergerissen zwischen dem Verlangen, ihn wiederzusehen, und der Furcht davor. Sie hatte Angst, dass er nur aus Gründen der Ehre um ihre Hand anhalten würde, ohne sie wirklich zu lieben.
    Sie hatten sich etwas von den Lichtern des Ballsaals entfernt. George spürte, dass sie sehr aufgewühlt war. Konnte es sein, dass sie gar nicht Freddies Gattin werden wollte?
    „Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann, Miss Holbrook, verraten Sie es mir. Ich bewundere Sie sehr.“ Caroline blickte ihn an, und er lächelte seltsam. „Das wird wohl für Sie keine große Überraschung sein.“
    „Oh, Mr. Bellingham“, erwiderte Caroline, der beinahe der Atem stockte. „Ich weiß unsere Freundschaft mehr als zu schätzen, aber …“
    „Sie lieben einen anderen?“, erkundigte er sich freundlich. „Sie können ganz offen sprechen. Ich werde nicht verletzt reagieren, meine Liebe, da ich schon davon ausgegangen bin. Doch ich weiß, dass Sie die Stadt für eine Weile verlassen, und dass noch nichts vereinbart worden ist. Sie wirken unglücklich – und ich hatte das Bedürfnis, mit Ihnen zu reden. Ich habe nie ans Heiraten gedacht und bin ein Eigenbrötler. Falls Sie jedoch auf mich zurückkommen wollen, stehe ich gern zur Verfügung.“
    „Wie nett von Ihnen, Sir, aber Sie müssen sich

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