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Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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die Mitleid empfand, obwohl sie Farringdon nicht schätzte. „Aber er hat eine sehr unangenehme Art einen anzustarren.“
    „Das stimmt“, bestätigte Julia. „Es ist erstaunlich, dass man sich in Gegenwart mancher Gentlemen wohlfühlt, während andere einem Unbehagen bereiten.“
    „Ja, manchmal weiß man auch selbst nicht, was im eigenen Herzen vorgeht, oder?“
    „Ich weiß genau, was ich empfinde“, widersprach Julia. „Aber Mama möchte, dass ich bald heirate, und sie hat eine Vorliebe für Mr. Asbury …“
    Caroline sah ihre Freundin wehmütig an. Sie wusste, dass Julia sich Hoffnungen auf Tom machte. Doch er würde erst um ihre Hand anhalten, wenn er es sich finanziell leisten konnte.
    „Vielleicht klären sich die Dinge ja noch.“ Sie lächelte Julia an. „Meinst du nicht auch, es wäre weit einfacher, ein Mann zu sein?“
    „Oh, ja“, gab Julia ihr recht. „Wenigstens könnte man dann die Person, die man mag, selbst fragen, anstatt darauf zu warten, gefragt zu werden.“
    „Ja, das ist ungerecht“, bestätigte Caroline. „Allerdings würde ich mir herausnehmen, dem Gentleman einen Hinweis zu geben, wenn ich ihn wirklich heiraten möchte.“
    Julia seufzte. „Du bist viel mutiger als ich. Ich kann nur warten und hoffen …“
    „Erlaubst du mir, für eine Weile die Zügel zu übernehmen?“, fragte Caroline ihren Bruder. Sie waren bereits eine größere Strecke gefahren und hatten die überfüllten Straßen Londons hinter sich gelassen. „Seit du zur Armee gegangen bist, hatte ich keine Möglichkeit mehr dazu.“
    „Na gut“, sagte Nicolas und übergab ihr die Zügel. „Auf dieser Straße ist nicht viel los. Siehst du den Phaeton vor uns, Schwesterherz? Lass uns versuchen, ihn vor der Kreuzung zu überholen.“
    „Oh, ja“, freute sich Caroline. Sie drehte sich kurz zu Tom um, der hinter ihnen saß und die Augen geschlossen hatte. „Wach auf, Tom!“, rief sie begeistert. „Wir werden diesen Phaeton vor uns einholen!“
    „Der Himmel steh uns bei!“, scherzte Tom. „Du solltest mich vor weiteren Verletzungen bewahren, Bruder, und mich nicht dem sicheren Tod ausliefern.“
    „Keine Sorge“, erwiderte Nicolas. „Ich übernehme die Zügel, falls unsere Schwester es nicht schafft.“
    Caroline spürte den Wind in ihren Haaren, der ihren Hut vom Kopf wehte, sodass sie nur noch von den Bändern gehalten wurden. Sie stieß Freudenrufe aus, als sie dem Fahrzeug vor ihnen näher kamen.
    „Vorwärts, Caroline!“, feuerte Nicolas sie an. „Jetzt überhole ihn schon. Es ist ein Leichtes, denn wir sind schon an der Kreuzung. Hier hast du viel Platz.“
    „Meinst du wirklich, ich soll es wagen?“, fragte Caroline, denn der Phaeton kam ihr bekannt vor.
    Als Nicolas ihr Zögern bemerkte, riss er die Zügel an sich und trieb die Pferde an. Die andere Kutsche hatte ihre Geschwindigkeit gesteigert, und einen Augenblick rasten sie Rad an Rad. Erst als Nicolas den Heuwagen, der rechts auf die Kreuzung zusteuerte, erblickte, wurde ihm die Gefahr bewusst. Es wäre besser gewesen, das Tempo zu drosseln und den Phaeton vorfahren zu lassen. Stattdessen erhöhte er die Geschwindigkeit, schnitt den Phaeton, um ihn zu überholen, und zwang den Fahrer, seine Pferde abrupt stoppen zu lassen.
    Nur die Fähigkeiten des Phaetonfahrers hatten einen Unfall verhindert.
    „Schade, dass es so schnell vorbei war“, bemerkte Nicolas mit Bedauern, während er weiter voranpreschte. „Mit dem hätte ich gern ein längeres Rennen veranstaltet. Das ist ein flotter Bursche, Caroline.“ Da seine Schwester schwieg, schaute er sie besorgt an. „Habe ich dir Angst eingejagt, Schwesterherz?“
    „Nein, aber … das war Sir Freddie. Als wir vorbeifuhren, habe ich sein Gesicht erkannt. Er machte einen sehr wütenden Eindruck.“
    „Es ist doch alles gut gegangen“, erwiderte Nicolas kleinlaut.
    „Aber nur seiner Fahrkünste wegen, nicht deiner“, merkte Tom von hinten an. „Du bist völlig verrückt, Nicolas. Es war mehr als waghalsig, ihn so zu überholen. Ich möchte nicht in deiner Haut stecken, wenn Sir Frederick uns erreicht.“
    „Das wird ihm nicht gelingen“, beschloss Nicolas. „Ich lasse die Pferde noch etwas weitergaloppieren.“
    „Aber sie müssen irgendwann ausruhen oder ausgetauscht werden“, wandte Tom ein. „Außerdem sollten wir längst eine Mittagspause einlegen. Ungefähr fünf Meilen entfernt liegt ein Gasthaus. Ich habe dort auf dem Hinweg gehalten, und das Essen war

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