Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
Vom Netzwerk:
wird ein großer Spaß.“
    Die Burschen entfernten sich von den Pferden, und das Rennen begann. Nicolas nahm rasch Geschwindigkeit auf und schien wild entschlossen, die Abzweigung in Richtung Bath als Erster einzuschlagen.
    Freddie ließ seinen Pferden dagegen erst einmal ihren eigenen Rhythmus und schien über die frühe Führung ihres Bruders nicht weiter besorgt.
    Erst fürchtete Caroline, Nicolas würde zu viel Vorsprung gewinnen, doch die schwarzen Hengste steigerten ihr Tempo zunehmend, ohne dass ihnen eine Anstrengung anzumerken war.
    Nach einer Meile wurde die Straße breiter, und weit voraus erblickte sie den Phaeton von Nicolas. Erstmals ließ Freddie die Peitsche über den Pferdeköpfen knallen, und sofort bemerkte sie, wie die Geschwindigkeit sich steigerte. Aus dem Augenwinkel betrachtete sie sein Gesicht und wunderte sich, wie ruhig und sicher er wirkte. Binnen weniger Minuten waren sie ihrem Bruder dicht auf den Fersen.
    „Du wusstest, dass mit einem schnellen Start nichts gewonnen ist, nicht wahr?“, wollte Caroline wissen.
    „Nicolas hat die Pferde zu früh überanstrengt. Jetzt überholen wir ihn.“
    Nicolas war sich bewusst, dass sie dicht hinter ihm waren, und trieb die Pferde erneut an, sodass sich der Abstand wieder ein bisschen vergrößerte. Freddie ließ ihn zunächst ziehen und gab seinen Schwarzen erst Minuten später ein Signal mit der Peitsche. Ohne jede Mühe galoppierten sie schneller.
    „Gleich haben wir ihn“, schrie sie.
    Freddie freute sich über ihre fröhliche Aufgeregtheit. Nach der nächsten Kreuzung gelangten sie auf eine gerade Straße, die von Wiesen gesäumt wurde. Hier war genug Platz, um das volle Tempo auszuschöpfen.
    Unaufhaltsam holten sie Nicolas ein und ließen seinen Phaeton schließlich hinter sich. Nicolas versuchte vergeblich, mehr aus seinen Pferden herauszuholen. Doch sie waren müde und hatten kein Tempo mehr zuzulegen.
    Caroline hielt die ganze Zeit mit einer Hand ihren Hut fest, mit der anderen klammerte sie sich am Sitz fest.
    Sie sah sich nach ihrem Bruder um. Er schien begriffen zu haben, dass das Rennen gelaufen war, und ließ seine Grauen langsamer werden. Caroline und Sir Frederick erreichten bereits die ersten Häuser von Bath und kamen schließlich an die Abteikirche.
    Caroline sah ihren Bruder anerkennend aus der Ferne winken und lächelte Freddie an. „Nicolas hat verloren.“
    „Vermutlich lag es daran, dass ich die Straße besser kenne als dein Bruder.“
    „Oh, nein, du bist einfach der bessere Fahrer. Ich wünschte, ich könnte auch öfter einen Phaeton lenken.“
    „Ich gebe dir demnächst ein paar Unterrichtsstunden. Und wenn wir erst verheiratet sind, bekommst du deine eigene Kutsche“, versprach Freddie. „Dann kannst du so häufig fahren, wie es dir beliebt.“
    „Ich hoffe, es kommt dazu“, erwiderte Caroline, die mit einem Mal sehr traurig wirkte. „Ich habe dir gesagt, dass ich dich heiraten würde, Freddie, und du darfst nicht denken, dass ich es mir nicht wünsche. Ich liebe dich von ganzem Herzen – aber ich bin unsicher, ob ich dich unter den gegebenen Umständen heiraten kann.“
    Freddie blickte sie an. „Wegen deines Großvaters brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Wir benötigen seine Erlaubnis nicht. Deine Brüder haben bereits ihre Zustimmung signalisiert, und deine Mutter wird sie uns gewiss auch nicht verweigern.“
    „Großvater hat angedroht, sein Testament zu ändern, wenn ich ihm nicht gehorche. Meinetwegen ist es egal, aber Tom hatte so viele Schwierigkeiten seit unser Vater gestorben ist, und für Nicolas gibt es praktisch gar keine Rücklagen.“
    „Bollingbrook hat angedroht, sie zu enterben, wenn du mich heiratest?“
    „Ja“, bestätigte Caroline. „Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan, weil ich keinen Ausweg weiß. Du machst dir sicher nichts aus meinem Erbe, aber wie kann ich die Zukunft meiner Brüder aufs Spiel setzen?“
    „Von welchem Vermögen sprechen wir eigentlich?“ Freddie lüftete den Hut, um einen vorbeifahrenden Bekannten zu grüßen.
    „Tom meinte, es wären etwa 200.000 Pfund – die zwischen uns und dem Sohn aus Jamaika aufgeteilt werden sollen.“
    Freddie stieß einen Pfiff aus. „Das ist tatsächlich eine stattliche Summe. Dann besteht vielleicht doch ein Zusammenhang mit den Mordversuchen. Wer erhielte denn das Geld, wenn du und deine Brüder vor deinem Großvater stürben?“
    „Vermutlich der Sohn aus Jamaika.“
    „200.000 Pfund sind ein beträchtliches

Weitere Kostenlose Bücher