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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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zu und erschrak leicht, als ich Callums Stimme in meinem Kopf hörte.
    »Du musst zur Treppe.«
    »Können wir nicht erst zum Mittelpunkt unter der Kuppel gehen? Es wäre so toll, wenn ich dich wieder vor mir sehen könnte.«
    »Das geht jetzt nicht. Da findet ein Gottesdienst statt.«
    Ich schaute das Kirchenschiff entlang und sah, dass er recht hatte. Da saß eine Anzahl von Leuten in den Bänken, die den Stern umgaben, und der Priester stand oben am Altar.
    »Okay, dann also zur Treppe. Aber wir können nicht bis ganz nach oben. Der Typ hat gesagt, da wäre geschlossen.«
    »Ich glaube, darüber brauchen wir uns keine Gedanken zu machen. Ich kann dich da durchschmuggeln. Steuer mal die Frau in Rot da an.«
    Als ich die Frau gefunden hatte, nahm ich gleichzeitig eine andere Bewegung wahr, schemenhafte verhüllte Gestalten, die immer gerade außer Sicht blieben. Ich drehte mich zu Callum um und konnte tatsächlich einen Hauch von ihm vor mir sehen, wie eine Spiegelung, eine geisterhafte, halb transparente Gestalt mit dem Gesicht, das ich liebte.
    »Ich kann dich sehen!«, rief ich viel zu laut und erntete missbilligende Blicke von den Touristen.
    »Das hatte ich gehofft. Ganz oben müsste die Wirkung am stärksten sein.« Er bemühte sich, cool und ruhig zu bleiben, doch ich konnte an seiner Stimme hören, dass auch er aufgeregt war.
    Am Eingang zur Treppe zeigte ich mein Ticket vor und ging hinein. Dort hing eine Warnung, dass es bis ganz nach oben fünfhundertdreißig Stufen wären. »Hättest du nicht auch was organisieren können, das weniger anstrengend ist?«, blödelte ich.
    »Also wenn ich dir noch nicht mal dieses bisschen Mühe wert bin …«
    »Ich geh ja schon, ich geh ja schon.« Ich lachte und begann mit dem Aufstieg.
    »Ich geh schon mal vor. Geh einfach immer weiter hoch und beachte die Absperrungen nicht. Ich treffe dich dann oben.«
    Die Treppe zur Flüstergalerie war geräumig und flach. In meiner Ungeduld nahm ich immer zwei Stufen auf einmal und überholte schwer schnaufende Touristen mit Leichtigkeit. Es wirkte, als würde die Treppe niemals enden, doch schließlich kam ich durch die schmalen Gänge zur Galerie selbst. Dort hielt ich einen Moment an und schaute auf den wunderschönen Boden unten. Von hier aus wirkte das Muster atemberaubend, beleuchtet von warmen, langen Sonnenstrahlen, die durch die Fenster hereinfielen.
    Als ich den Blick wieder hob, stockte mir fast der Atem. Auf der schmalen Steinbank, die um die Galerie herumführte, saßen Dutzende der schattenhaften verhüllten Gestalten. Die meisten verbargen ihre Gesichter unter den Kapuzen. Es war, als überlagerten sie das gewohnte Bild, in dem die ahnungslosen Touristen mit der Akustik des Raumes spielten.
    Ganz kurz durchlief mich eine weitere Welle von Angst bei dem Gefühl, ich sollte eigentlich nichts mit dieser seltsamen ätherischen Gruppe zu tun haben. Doch dann fing ich den Blick einer dieser Gestalten auf. Es war ein ganz normales Gesicht, das verwundert und allenfalls neugierig wirkte. Ich lächelte einem Mädchen mit braunen Haaren zu, das wohl etwas jünger war als ich, und sie wurde sofort rot und senkte den Kopf, doch ich bemerkte noch die Idee eines Lächelns, bevor sie ihr Gesicht ganz verbarg.
    Die Touristen bekamen nichts von alldem mit. Wenn sie sich auf die Steinbank setzten, glitten die Versunkenen zur Seite und überließen die Menschen ihrem Spiel. Auf dem Weg zum nächsten Treppeneingang auf der anderen Seite der Galerie musste ich zwischen ihnen hindurchgehen. Die meisten zogen sich bis zur Mauer zurück, wenn ich vorbeikam, doch andere grüßten mich mit einem Nicken.
    Hinter der nächsten Tür ging die Treppe unerbittlich weiter nach oben. Auf der Steingalerie, die den Fuß der Kuppel von außen umgab, wehte eine angenehme Brise. Schnell sah ich mich nach den Gestalten im Umhang um, doch hier war nicht eine einzige. Ich blieb nur so lange, bis ich wieder ein bisschen Kraft gesammelt hatte, dann steuerte ich auf den Eingang der Treppe zur Goldenen Galerie zu. Wie der mürrische Kartenverkäufer gesagt hatte, gab es hier eine Sperre mit dem Hinweis, dass die Galerie geschlossen sei. Ich schaute mich um. Alle Touristen genossen den Ausblick, und so sprang ich schnell über die Barriere und in die kühle Düsternis dahinter.
    Von früheren Besuchen wusste ich, dass dies der unheimlichste Teil des Aufstiegs nach ganz oben war – die offenen Stufen aus Eisen wanden sich zwischen der inneren und äußeren

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