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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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unsere Arme berühren, empfindest du nur ein leichtes Kribbeln.« Er strich mir über die Haare, und ich fröstelte. Sofort hörte er auf.
    »Entschuldige, das muss erschreckend für dich sein.«
    »Nein«, flüsterte ich und traute mich nicht, ihm in die Augen zu blicken. »Das ist wahrscheinlich die schönste Berührung, die ich je gespürt habe.« Ich spürte, wie ich wieder rot wurde. »Hör nicht auf.«
    Callums Gesicht hellte sich auf, und er hob die Hand, um ganz zart über meinen Hals zu streichen. Diese Empfindung glich in nichts dem, was ich bisher jemals empfunden hatte. Wie sanfte Elektrizität. Ich wollte die Augen schließen und mich nur dem Gefühl hingeben, doch das hätte bedeutet, dass ich ihn nicht mehr anschauen konnte, und davon wollte ich keinen einzigen Augenblick versäumen.
    »Kannst du mich auch fühlen?«, fragte ich.
    »Ein bisschen. Ich kann einen ganz leichten Widerstand spüren.«
    »Ist das nicht unheimlich für dich?« Als ich in sein Gesicht sah, war ich plötzlich voller Zweifel.
    Ganz unerwartet lachte er, dann blickte er mich mit schmelzend warmen Augen an. »Fast nicht. Es ist nur ziemlich gemein, weil ich nichts lieber will, als dich in die Arme zu schließen und zu küssen. Und das kann ich nicht.«
    Er betrachtete mich ängstlich, als erwartete er eine brüske Reaktion von mir.
    »Ich fände das auch sehr schön«, gestand ich und hielt seinen Blick fest.
    Seine Schultern entspannten sich, und er schien tief auszuatmen. In seinen Augen lag eine beinahe unheimliche Zärtlichkeit.
    »Wirklich? Auch mit all dem Zeug hier?« Er deutete auf den Spiegel und das Amulett.
    »Ich hab noch nicht mal angefangen, irgendwas von dem Zeug hier zu begreifen, und ich verstehe auch nicht, was du bist«, flüsterte ich. »Aber ich will nichts mehr, als dich besser kennenzulernen.«
    Irgendwie hatte ich etwas Falsches gesagt. Die Hoffnung auf seinem Gesicht verblasste plötzlich, und er schlug die Augen nieder.
    »Da gibt es nichts«, flüsterte er mit einem bitteren Unterton. »Von mir ist nichts mehr übrig. Wirklich, es hat überhaupt keinen Sinn, dass ich hier bin.«
    »Das glaube ich nicht. Das darf einfach nicht sein«, sagte ich schnell in dem Versuch, ihn zu beruhigen. Was ich am allerwenigsten wollte, war, dass er beschloss zu gehen.
    In ihm schien sich ein gewaltiger Kampf abzuspielen. Einige Minuten lang saß er schweigend da. Und dann war er offenbar zu einer Entscheidung gekommen. Ich würde es nicht ertragen können, wenn er ginge und nicht wiederkäme. »Bitte, lass mich mal was sagen.« Verzweifelt angelte ich nach einer Eingebung, hoffte, ein paar überzeugende Argumente zu finden, die ihn umstimmen konnten. Mir fiel absolut nichts ein. Die einzige Möglichkeit, die mir blieb, dachte ich, war, so ehrlich zu sein wie möglich. Er sah mich angespannt, doch abwartend an.
    »Danke«, hauchte ich. »Ich möchte hier was richtigstellen Ich weiß nicht, woher du kommst oder wie du dahin gekommen bist oder was du heute bist. Alles, was ich weiß, ist, dass du und ich miteinander reden und uns sehen können, und … dass ich deine Berührung spüren kann. Ich möchte Zeit mit dir verbringen, egal auf welche seltsame Art.«
    Ich konnte sehen, wie Callum mit seinen Gefühlen kämpfte, ohne jedoch etwas zu sagen.
    Mit leicht gerunzelter Stirn schaute er mich an, als würde er die Alternativen abwägen.
    »Bitte bleib. Was hast du denn zu verlieren?«
    »Also wenn du das so sagst, eigentlich nicht viel.« Callum lächelte mich an, während er sich sichtbar entspannte. »Okay, du hast gewonnen. Ich bleibe, bis es dir zu blöd wird.«
    Am liebsten hätte ich meine Arme um ihn geworfen, musste mich aber damit begnügen, mich an sein Spiegelbild zu schmiegen. »Du wirst sehen, ich hab da eine hohe Toleranzschwelle«, murmelte ich, als er wieder anfing, über meine Haare zu streicheln.
    »Ich hab so viele Fragen und weiß nicht, womit ich anfangen soll«, sagte ich schließlich.
    »Können die nicht bis morgen warten? Ich möchte dich nicht so schnell vergraulen.«
    »Natürlich.« Ich gähnte und merkte plötzlich, wie erschöpft ich war. »Aber bitte, versprich mir, dass du diesmal früher zurückkommst.«
    »Versprochen.« Er neigte sein Gesicht über meine Schulter, so dass seine Lippen meine Haut über dem Schlüsselbein streiften. Ich konnte es im Spiegel genau sehen, spürte jedoch kaum etwas außer einer extrem zarten Berührung.
    »Ich würde so gerne deine Lippen richtig spüren«,

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