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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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flüsterte ich.
    Er seufzte traurig und schüttelte den Kopf. »Das wird niemals sein.« Er blieb kurz still, dann plötzlich grinste er. »Aber es könnte Spaß machen, es zu versuchen, meinst du nicht auch?«
    Ich lachte. »Dann kommst du morgen wieder?«
    »Nichts könnte mich davon abhalten«, sagte er und zeigte auf den Armreif. »Nimm das Amulett nicht ab, und ich werde am Morgen wieder hier sein.« Er beugte sich weiter über mein Spiegelbild, und ich sah, wie er mich sanft auf die Stirn küsste.
    »Gute Nacht«, flüsterte er, und dann war er weg.

7 Spaziergang
    Obwohl ich hundemüde war, wälzte ich mich den größten Teil der Nacht nur im Bett herum. Meine Gedanken rasten, bis ich endlich in der Morgendämmerung einschlief. Als ich wieder aufwachte, war es schon zu spät, um noch lange über das nachzudenken, was passiert war. Ich duschte und deckte die Schatten unter meinen Augen sorgfältig ab, bevor ich mich an meinen Schreibtisch setzte. Ich flüsterte Callums Namen und fühlte mich dabei ziemlich befangen. Doch er war im Nu da, und ich freute mich über das zarte Prickeln, als er seinen Arm neben und schließlich in meinen schob.
    »Guten Morgen«, sagte er lächelnd. »Ich hab mich schon gefragt, ob du den ganzen Tag im Bett bleiben willst. Aber so hatte ich Zeit, mich ein wenig umzusehen. Schönes Haus.«
    »Du bist doch nicht durch meine Familie gelaufen, oder?«, fragte ich scheinbar entrüstet und wunderte mich gleichzeitig, wie ich über etwas so Seltsames Witze machen konnte.
    »Nicht schuldig.« Er lachte.
    »Kannst du wie ein richtiger Geist durch Wände gehen?«
    »Kann ich. Aber eigentlich mache ich das lieber nicht. Ich komme mir einfach ein bisschen normaler vor, wenn ich die Türen benutze. Aber immerhin muss ich auf diese Weise nicht bei euch einbrechen, um zu dir zu kommen.« Er lächelte etwas schief. »Tatsächlich bin ich der perfekte Einbrecher, nur könnte ich gar nichts mitnehmen. Aber ich kann dir sagen, was eure Nachbarn so denken, wenn du willst.«
    »Nein, will ich nicht«, wehrte ich schnell ab.
    Ich lehnte mich zurück und betrachtete ihn ausgiebig. Er war angezogen wie die letzten Male, die Haare genauso lässig verstrubbelt und seine Haut glatt.
    »Das klingt jetzt vielleicht etwas blöd, aber ziehst du dich auch mal um? Wachsen deine Haare, musst du essen oder schlafen und lauter solche Dinge?«
    »Das sind eine Menge Fragen. Die schnellen Antworten sind nein, nein, nein und nein, aber ich kann mir vorstellen, dass du mehr Einzelheiten hören willst. Sollen wir irgendwo hingehen, wo du nicht flüstern musst?«
    »Das wäre nicht schlecht.« Schnell senkte ich meine Stimme wieder. »Muss ich dein Spiegelbild sehen, um dich zu hören?«
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Wir können nach draußen gehen, aber dann sehe ich dein Gesicht nicht«, und das ist echt ein Jammer, fügte ich für mich hinzu.
    »Spielt es denn eine Rolle, ob du mich sehen kannst oder nicht?«
    »Es ist einfacher zu glauben, dass du real bist, wenn ich sehen kann, dass du da bist.«
    »Hast du einen kleinen Spiegel, der in deine Tasche passt?«
    »Was ist mit Laufen?«, überlegte ich.
    »Es sieht nicht so aus, als wärst du in der Lage, mir davonzurennen.« Er grinste.
    »Danke schön. Ich werde von meinem Bruder schon genug fertiggemacht, ich werde dir beweisen, dass –«
    »Pst!«, warnte Callum. Aus Joshs Zimmer waren Geräusche zu hören.
    »Ich schnappe mir schnell mein Frühstück und erfinde eine Ausrede, um einen Spaziergang zu machen.«
    Meine Eltern saßen bereits am Tisch, zelebrierten ihr geruhsames Sonntagsfrühstück und lasen die Zeitung. Die Sonne schien durch die offen stehende Tür zum Garten. Heute würde ein schöner Tag werden.
    »Morgen, Alex.« Mein Vater lächelte, legte die Zeitung weg, um mich zu umarmen. »Geht es dir besser?«
    Ich zögerte verwirrt, dann hörte ich im Kopf Callums Stimme.
    »Du bist gestern mit Kopfschmerzen ins Bett, erinnerst du dich?« Ich konnte ihn leise lachen hören.
    »Oh, ja! Danke.« Ich lächelte Dad an. »Keine Kopfschmerzen mehr heute Morgen.«
    »Ich gehe mal davon aus, dass dein Date mit Rob nicht so toll war«, bemerkte Mum. »Wo seid ihr gewesen?«
    Ich hatte gehofft, dass mir die detaillierte Berichterstattung erspart bleiben würde. Es kam mir jetzt alles so unwichtig vor. Ich griff in den Brotkorb und bestrich eine Scheibe von Mums selbstgebackenem Zimtbrot mit Butter, während ich überlegte, wie ich von dieser Befragung loskommen

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